NBA 2K26 startet dieses Jahr mit einem netten Kniff: Noch bevor du dich durch Menüs hangelst oder erste Trainingsrunden drehst, stehst du mit deinem frisch erstellten MyPlayer direkt auf dem Court, im Duell mit Cover-Star Shai Gilgeous-Alexander. Er stellt sich ein Traumteam zusammen: Shaq, Jordan, Iverson, Nowitzki und natürlich er selbst. Du wählst dein eigenes Lineup aus einer Auswahl an All-Stars und spielst eine kleine Fantasie-Partie, die dich elegant in Steuerung und Basics einführt. Ein gelungener Einstieg, bevor du dich in die eigentlichen Kernmodi stürzt, die das Rückgrat von NBA 2K bilden.

Wie immer liegt der Fokus auf MyCareer, und wie immer erzählt die Reihe den Aufstieg eines Nobody in die NBA. Dieses Jahr trägt die Story den Titel Out of Bounds. Dein Charakter heißt wieder schlicht „MP“, mehr Mühe hat man sich bei 2K auch 2026 nicht gemacht – und startet im College. Die Eltern wollen, dass du lieber das Familien-Diner weiterführst, doch natürlich zieht es dich hinaus in die große Basketball-Welt. Nach ein paar Pflichtumwegen über die 2KU250-Ränge und die europäischen Ligen folgt schließlich der unvermeidliche Draft in die NBA. Das Ganze ist solide erzählt, aber so vorhersehbar, dass man das Gefühl hat, die Beats auswendig mitsprechen zu können. Immerhin ist die Präsentation gewohnt hochwertig, und wer Lust auf eine klassische Sportler-Karriere hat, findet hier den gewohnten Rahmen. Aber es wird Zeit, dass Visual Concepts den Mut findet, MyCareer narrativ wirklich neu zu denken.

Das Verdienen von VC bleibt der Motor für alles – Training, Attribute, Badges, Kleidung in The City. Dass die Virtual Currency weiter so aggressiv eingesetzt wird, stört den Spielfluss, besonders weil man ohne ständiges Grinden oder echtes Geld immer langsamer Fortschritte macht. In The City warten ansonsten bekannte Elemente: Street Courts, ProAm, Shops und Events. Neu ist Street Kings, ein 3-gegen-3-Arcade-Modus mit Boss-Gegnern, die sich „Dr. Dunks DDS“ oder „Frankie Finger Roll“ nennen. Die Matches sind kurz und spaßig, auch wenn die grell-bunten Courts teilweise so überladen sind, dass man die Übersicht verliert. Neben MyCareer bleiben MyTeam und MyGM die Dauerbrenner. MyTeam ist wie immer ein Fass ohne Boden, in dem man unzählige Stunden versenken kann – oder unzählige Euro, wenn man Packs kauft. Neu ist, dass auch WNBA-Spielerinnen ins Team integriert werden können, wodurch interessante Kombinationen möglich sind. Der Breakout-Modus im Brettspiel-Stil ist eine nette kleine Erweiterung, doch am Ende dreht sich alles ums Pack-Opening. Wer genug Geduld mitbringt, bekommt ein tiefes und lohnendes Kartensystem, aber dass einzelne Bundles knapp 100 Euro kosten, bleibt eine Frechheit.

Spielerisch fühlt sich NBA 2K26 erneut sehr stark an. Das Ballhandling ist flüssig, das Verteidigungsspiel nuancierter, und das Werfen verlangt mehr Präzision. Der Shot-Meter bleibt ein zweischneidiges Schwert: Triffst du den grünen Bereich, ist der Korb sicher, verfehlst du ihn, landet der Ball auch mit einem 98er Jordan oft am Ring. Es ist gnadenlos ehrlich, aber auch realistisch, denn Timing und Rhythmus zählen hier mehr als Ratings. Für alle, die lieber ohne visuelle Hilfen spielen, lässt sich der Shot-Meter wie immer deaktivieren. Die Tutorials im Learn-2K-Bereich sind zudem erstaunlich hilfreich, selbst für Veteranen. Grundlagen, fortgeschrittene Tricks und Feinheiten werden so erklärt, dass man wirklich besser wird, ein selten unterschätztes Feature, das diesmal glänzt.

Insgesamt bleibt NBA 2K26 also eine Mischung aus kleinen Verbesserungen und viel Bekanntem. Große Sprünge darf man nicht erwarten, doch in Sachen Präsentation, Umfang und Spielgefühl gibt es nach wie vor keine ernsthafte Konkurrenz. Exhibition Games, MyCareer, MyTeam, MyGM, The City, alles ist da, alles funktioniert. Gleichzeitig hängt der Serie weiterhin die VC-Problematik wie ein Mühlstein um den Hals, und erzählerisch stagniert sie. Am Ende ist NBA 2K26 ein großartiges Basketballpaket, das vor allem durch die schiere Vielfalt überzeugt. Wer sich an Mikrotransaktionen nicht stört oder genug Geduld fürs Grinden mitbringt, wird wieder hunderte Stunden versenken können. Wer auf echte Innovation hofft, muss sich allerdings weiter gedulden. Die Königsklasse der Basketball-Simulation, technisch brillant und inhaltlich übervoll, aber erzählerisch müde und finanziell ausbeuterisch.

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