Eine anstehende, aber absolut gelungene Woche liegt hinter uns, denn die diesjährige Gamescom, die mittlerweile weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele, ist zu Ende gegangen. Am 19. August fiel mit der Opening Night Live der Startschuss und die eigentliche Messe lief dann von 20. bis 24. August 2025. Sie fand selbstverständlich wieder in Köln in den Arealen der Koelnmesse statt. Im Vergleich zum Vorjahr war ein 11%-tiger Anstieg der Aussteller zu verzeichnen, auf über 1.500 Aussteller aus mehr als 72 Ländern, ein neuer Rekord. Offizielle Besucherzahlen kamen ganz frisch beim Schreiben dieses Artikels rein und zeigen mir 357.000 ebenfalls einen Anstieg um knappe 7 Prozent. Die Messe verzeichnete satte 34.000 Fachbesucher, wobei auch diese immer internationaler werden und der größte Zuwachs bei USA, China, Kanada und Japan besteht.

Unabhängig wie es einen auf die Messe verschlägt, eins fällt sofort auf: die Energie auf der Gamescom ist einfach elektrisierend – die Hallen voller quasselnder Gamer, Cosplayer mit beeindruckenden Kostümen, live eSports-Action und die neusten Spiele überall zum Anspielen. Der Duft von Pommes und Popcorn mischte sich mit Wortfetzen wie „Neues Borderlands!“, „oh, XY ist ja auch da!“ oder „Metroid Prime 4 ist mega!“. Wer selber mal war, weiß: Diese Mischung macht den Charme aus. Und ja, wir waren mittendrin…

Dabei gab es beim ersten Messerundgang, kurz nach 10 am Pressetag, zunächst einmal Ernüchterung, denn auf den ersten Blick wirkte alles eher übersichtlich, alt bekannt, ohne wirkliche Überraschungen und eher save von der Seite der Aussteller. Viele der gezeigten Spiele wurden bereits letztes Jahr gezeigt, so gab es beispielsweise wieder einen Stand zu „Reanimal“, „Indiana Jones und der große Kreis„, „Inzoi“, „Little Nightmares 3„, „Black Myth“, „Cult of the Lamb“ und vielen mehr. Und ja, teilweise handelte es sich dabei um Dopplungen, doch in den meisten Fällen gab es entweder über erscheinende DLCs, wie beispielsweise bei „Indy“ oder „Cult of the Lamb“ mit „Woolhaven“, Ankündigungen von Fortsetzungen, wie mit „Black Myth: Zhong Kui,“, oder man zeigte einfach neue Aspekte mehrjähriger Entwicklungen, wie bei „Inzoi“, das zum ersten Mal anspielbar war.

Und genug Neues gab es auch zu sehen. So beeindruckten mich persönlich zum Beispiel sowohl „Resident Evil: Requiem“, Onimusha 4″, beide bei Capcom, das bald erscheinende „Borderlands 4“ bei 2K, „Metroid Prime 4“ bei Nintendo, ein überraschend großer Stand für das neue „Lego Batman: Legacy of the Dark Knight“ bei WB Games, „Hollow Knights: Silksong“, oder meine persönlichen Highlights „John Carpenter’s Toxic Commando“ bei Saber Interactive und „He-Man and the Masters of the Universe: Dragon Pearl of Destruction“ von Limited Run Games, das am Stand von 8bitdo exklusiv anspielbar war.

Da viele Aussteller und jede Menge Stände auch entsprechend Platz brauchen, hat man das Hallenkonzept grundlegend überarbeitet und für weniger Engstellen und bessere Auslastung gesorgt. So war die Event Arena, die beispielsweise für die Opening Night Live genutzt wurde, in Halle 1 etwas ausgelagert und blockierte keine der größeren Hallen, die aneinander angrenzen. So konnten auch die Übergänge über das Außengelände sinnvoll genutzt werden und nahm damit etwas Druck von den Gängen im Inneren der Messe. Die Hallen 6-9 und Teile der 10 standen vollkommen der Entertainment Area mit Anspielstationen und Ständen zur Verfügung, in Halle 10 fand auch Retro, Indie und Cosplay ein vergrößertes zu Hause, Merchandise und Board Games erstreckten sich über Halle 5, die Hallen 2-4 waren der Business vorbehalten und Halle 11 bot noch einen umfangreichen Co-Working Space. Zusätzlich wurden die Außenbereiche teilweise auch durch Chillout Areas erweitert. Insgesamt zog sich die Messe damit über 233.000 m² Fläche und das parallel stattfindende City Festival in Köln sorgte noch für mehr Spaß mit Musik, Food und Cosplay.

Sony ist der Messe abermals leider fern geblieben, aber der größte Konkurrent, Xbox hat sich mal wieder nicht lumpen lassen und nahm erneut einen großen Teil der größten Halle in Beschlag. Den Platz bräuchte man durchaus, denn neben mehr als 20 spielbaren Titeln hätte man auch gleich zwei neue Handhelds in Zusammenarbeit mit ASUS im Gepäck: „ROG Xbox Ally“ und der leistungsstärkere „ROG Xbox Ally X“. An gezeigten Games fanden sich „The Outer Worlds 2“, „Ninja Gaiden 4“, der DLC-Kick für „Indiana Jones and the Great Circle“ mit „The Order of Giants“, „Grounded 2„, eine besondere Promo zu „Fallout“ Season 2 (New Vegas), sowie die PS5-Umsetzung von „Age of Empires IV“.

Ein weiteres Highlight stellen für mich immer die vielen kreativen und vor Herzblut strotzenden Indies, aber auch die florierende Retro-Szene. Letztere ist im Grunde wie ein jährliches Treffen mit guten Freunden, fachsimpeln über alte Schätze, Informationsaustausch über absolut nerdige Randthemen, oder auch ein Kennenlernen mit Veteranen des Videospielejournalismus. Doch auch die Indie-Präsentationen waren größer denn je – mit eigenen Shows (“Awesome Indies”) und wahren Schätzen wie „Herdling“, „Death By Scrolling“ (von Ron Gilbert, dem „Monkey Island„-Schöpfer), und dem charmanten „Heat“ von Wargaming.

Insgesamt muss man festhalten: Diese Gamescom war riesig, laut, kreativ und, trotz allem oder vielleicht gerade deswegen, absolut unvergesslich – ein tägliches Brett voller AAA-Blockbuster, nerdiger Insider-Perlen, hardware-fokussierter Technik-Häppchen und Indie-Überraschungen. Neue Rekorde in Sachen Aussteller, aber auch Besucher, volle Hallen, knackige Anspielstationen, Live-Action, Musik, Showacts und eine gesamte Stadt, die zur Kulisse wurde. Für alle, die nicht dabei sein konnten: Stellt euch ein gigantisches Festival der Spiele vor – mit Trailer-Kino, Cosplay-Runways, Gaming-Handhelds in der Hand, Indie-Entwicklern im Austausch, nostalgischem Retro-Flair und jeder Menge Stimmung! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn es vom 26. bis 30. August 2026 wieder „GAMESCOM“ heißt!
NB@27.08.2025
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