„Ghostrunner“ aus dem Jahr 2020 war ein Überraschungserfolg. Kaum jemand hat damit gerechnet, dass das cyberpunk-Spiel mit dem Fokus auf Parcours und mit in dem man einen kybernetischen Ninja spielt, dermaßen einschlägt. Selbst Publisher 505 Games hatte anscheinend gar nicht so richtig damit gerechnet, weswegen man sich zunächst auch für eine rein digitale Veröffentlichung des Spiels, außerhalb von Japan, wo physische Medien um einiges intensiver nachgefragt werden, als im Rest der Welt, entschieden hatte. Selbstverständlich hat man das dann zum Release eines Nextgen-Updates nachgeholt und bis heute findet man das Spiel in vielen Bestenlisten. Eine Fortsetzung erschien unausweichlich und ist nun gerade erschienen. Die Frage ist nur, ob man damit an den Erfolg anknüpfen kann?

(c) One More Level / 505 Games

Frei nach dem Motto „never change a winning Team“ hat der polnische Entwickler One More Level sich wieder für eine Zusammenarbeit mit 505 Games entschieden und auch abseits davon ist vieles unverändert. Wer beispielsweise Angst hatte, dass die Fortsetzung weniger anspruchsvoll, oder gar massentauglicher ausfallen würde, dem kann ich diese Angst direkt nehmen, denn wo Ghostrunner drauf steht ist auch immer noch Ghostrunner drin.

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Die Geschichte von „Ghostrunner 2“ setzt etwa ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Spiels an. Die Menschheit lebt in einer gigantischen Struktur namens Dharma Tower, die sie nach dem Fall der dunklen Herrscherin Mara und des Architekten wieder aufbauen. Die Handelsrouten wurden wieder hergestellt und zum ersten Mal seit langem gibt es Hoffnung für die Zukunft.

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Doch diese Zuversicht wird von einer neuen Bedrohung korrumpiert, die den Turm einnehmen möchte und es ist an uns, dem Ghostrunner, diese Bedrohung zu stoppen, wofür wir selbstverständlich wieder unsere besonderen Fähigkeiten, seien es akrobatische Parcours, oder high tech Kämpfe, einsetzen. Die ohnehin schon gelungene Story des Erstlings wird dabei nicht einfach kopiert, sondern sinnvoll erweitert und vertieft. Dabei ist es keine Pflicht den ersten Teil gespielt zu haben, um die Story zu verstehen, doch ist mit den Vorkenntnissen zweifellos intensiver.

(c) One More Level / 505 Games

Die Technik und Spielprinzip ist ebenfalls stark mit dem Vorgänger verbunden, bzw. baut direkt darauf auf, entwickelt es aber in vielen Punkten weiter. So ist die Grafik ein deutscher Schritt vorwärts. Zwar ist der erste Teil ebenfalls auf der PS5 erschienen, aber es handelte sich dabei „nur“ um eine Port eines PS4-Spiels, was dadurch logischerweise Einschränkungen mit sich bringt. Die Fortsetzung hingegen ist ein reines Nextgen-Spiel und bietet eine umfangreiche Spielwelt mit realistischen Animation, flüssigem Gameplay und nutzt dabei sowohl die Features und die Leistung der PS5. Die Steuerung ist präziser und reaktionsschneller als beim Vorgänger und es unterstützt auch den DualSense-Controller, also haptisches Feedback und adaptive Trigger, die das Spielerlebnis um einiges immersiver machen.

(c) One More Level / 505 Games

Zusammenfassend ist das Gameplay vielfältiger und offener: Es gibt mehr Waffen, Fähigkeiten und Upgrades, die dem Spieler mehr Optionen im Kampf geben. Ich hatte zwar beim ersten Teil keineswegs das Gefühl, dass etwas fehlt, aber ich möchte die neuen Fähigkeiten keineswegs missen. So kann man nun zum Beispiel eine Schrotflinte benutzen, um mehrere Feinde auf einmal auszuschalten, oder eine Zeitlupe aktivieren, um präzisere Schläge auszuführen. Klar, man braucht es nicht unbedingt, aber es ist einfach übertrieben cool.

(c) One More Level / 505 Games

Insgesamt ist „Ghostrunner 2“ eine echt gelungene Fortsetzung geworden. Wer den ersten Teil mochte sollte sich auf jeden Fall die Fortsetzung genauer ansehen. Es baut auf dem überaus soliden Grundgerüst des ersten Teils auf, entwickelt es in vielen Belangen weiter und merzt gleichermaßen kleinere Fehler aus. Auch wenn das Gameplay größtenteils unverändert ist und im Grunde von allem einfach „mehr“ bietet. Zwar braucht man auch wieder viel Geschicklichkeit und Timing, um die Hindernisse und Gegner zu überwinden, aber ist dabei nie unfair. Zusätzlich gibt es für nahezu alle Herausforderungen unterschiedliche Lösungswege und das Spiel ermutigt in diese Beziehung durchaus zum Ausprobieren. Und selbstverständlich gibt es auch wieder einen hypnotischen Synthwave-Soundtrack, der schon fast alleine einen Kaufgrund darstellt, sofern man ihn nicht ohnehin schon separat der persönlichen Musikbibliothek hinzugefügt hat. Es war nie schöner ein kybernetischer Ninja zu sein…

Entwickler: One more Level

Publisher: 505 Games

Erhältlich auf: PC, PS5, Xbox Series X/S

NB@02.11.2023

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2 Antworten zu „PS5 Review: „Ghostrunner II“ #Ghostrunner2”.

  1. […] haben wir mit „Dead Island 2„, „Blasphemous 2„, oder jüngst „Ghostrunner II“ ein paar wirklich herausragende Titel bekommen. Aber die Fortsetzung auf die ich mich mit am […]

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  2. […] beschreiben – eine genreübergreifende Mischung, bei der Doom-artige Ballerei auf Ghostrunner-ähnliche Beweglichkeit trifft. Bereits in den ersten Minuten wird klar, dass es sich um einen […]

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