In der Zeit der sogenannten Maskottchen-Plattformer, also als jedes zweite Spiel versuchte ein eigenes Maskottchen zu etablieren, gab es viel Licht und Schatten. Nur wenige Spiele schafften es aus der Masse hervorzustechen. Eines davon war zweifelsohne Aero in „Aero the Acro-Bat“ da er genug Persönlichkeit mitbrachte und dennoch im Kontext des Spiels authentisch wirkte. Der Erfolg gab den Entwicklern Recht und so schob man ein Jahr später nicht nur mit „Aero the Acro-Bat 2“ eine direkte Fortsetzung, sondern mit „Zero the Kamikaze Squirrel“ ein Spin-Off nach. Wir betrachten hier zunächst die Fortsetzung und schieben das Spin-Off zeitnah nach…

“Aero the Acro-Bat 2”, wurde ebenfalls entwickelt von Iguana Entertainment und veröffentlicht von Sunsoft und ist, wie eben bereits erwähnt, eine direkte Fortsetzung des beliebten 2D-Plattformers aus dem Jahr 1993. Während der erste Teil “Aero” in einer Zirkuswelt einführte, bringt die Fortsetzung neue Schauplätze und Herausforderungen. Die Geschichte des Spiels setzt direkt am Ende des ersten Teils an, Vorwissen ist allerdings kein Muss, da wir über ein nettes Intro in schicker Comicgrafik über vorherige Ereignisse informiert werden. 

Aero muss erneut den bösen Industriellen Edgar Ektor aufhalten, der nach dem Scheitern seines Plans aus dem Erstling nun seinen zweiten finsteren Plan namens “Plan B” verfolgt. Die Handlung ist simpel und dient hauptsächlich als Rahmen für die actiongeladenen Levels. Im Vergleich zum ersten Teil, der stark auf die Zirkusthematik setzte, bietet die Fortsetzung eine größere Vielfalt an Schauplätzen, darunter Schlösser und Fabriken.

Dennoch bleibt das Gameplay von “Aero 2” den Wurzeln des Originals treu, bringt jedoch einige Verbesserungen mit sich. Aero verfügt über neue Fähigkeiten, wie das Gleiten und das verbesserte Werfen von Sternen, was das Gameplay dynamischer und abwechslungsreicher macht. Zwar sind die Level an sich größer und komplexer gestaltet, mit mehr Geheimnissen und versteckten Bereichen, die es zu entdecken gilt, aber bieten dennoch weniger Frustmomente, da man dieses Mal keine Aufgaben in den Levels mehr erledigen muss, um das Ende freizuschalten, sondern es ausreichend ist das Ziel zu erreichen. Ein Highlight ist die flüssigere Steuerung, die präzisere Sprünge und schnellere Bewegungen ermöglicht.

Im Vergleich zum ersten Teil hat die Fortsetzung einige signifikante Verbesserungen erfahren. Die Grafik ist detaillierter und die Animationen sind flüssiger. Während der erste Teil oft für seine frustrierende Schwierigkeit kritisiert wurde, ist die Fortsetzung etwas zugänglicher, ohne dabei den herausfordernden Charakter zu verlieren. Die Leveldesigns sind kreativer und bieten mehr Abwechslung, was das Spiel insgesamt spannender macht. Auch die frustrierenden Achterbahn-Levels gehören der Vergangenheit an. Zwar gibt es mit drei Snowboard-Levels einen spirituellen Nachfolger, doch auch diese bieten mehr Speicherpunkte, weniger One-Hit-Kills und sind dadurch unterhaltsamer.

Wo das Spiel im direkten Vergleich allerdings etwas anfällt sind sie Bosskämpfe. Davon gibt es nicht nur weniger, sondern diese sind inhaltlich auch weniger komplex. So ist zwar der letzte Boss wieder ein absolutes Highlight, jedoch gibt bei der ersten Welt gar keinen Boss und im Spielverlauf dreimal fast den gleichen Bosskämpfe, der schon beim ersten Mal nicht wirklich unterhaltsam ist, da die Hitboxen gefühlt zu klein sind. Zusätzlich habe ich die kreativen Bonuslevel vermisst, die leider komplett der Schere zum Opfer gefallen sind, was aber durchaus auch an der sehr kurzen Entwicklungszeit des Spiels liegen kann.

Insgesamt unterhält die Fortsetzung aber trotz der kleinen Kritikpunkte dennoch sehr gut und verdeutlicht warum die Reihe bis heute einen hohen Stellenwert bei Fans hat. Das Remaster macht dabei auch eine mehr als solide Figur. Shinyuden hat das Spiel dabei für Ratalaika Games portiert und mit modernen Annehmlichkeiten wie Cheats, Save States und einer Vor- und Rückspulfunktion ausgestattet. Die Basis des Remasters bietet abermals die SNES-Version, die aber allgemein auch als die bessere Version angesehen wird. “Aero the Acro-Bat 2” lohnt sich für Fans von klassischen 2D-Plattformern und für diejenigen, die den ersten Teil genossen haben. Die verbesserten Grafiken, die neuen Fähigkeiten und die abwechslungsreichen Level machen das Spiel zu einem unterhaltsamen Erlebnis. Die Herausforderung bleibt bestehen, aber die frustrierenden Elemente des ersten Teils wurden entschärft.

Entwickler: Shinyuden

Publisher: Ratalaika Games

Erhältlich auf: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@08.10.2024

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