„Two Point Museum“ ist das neueste Spiel von Two Point Studios als geistiger Nachfolger von „Two Point Hospital“ und „Two Point Campus“. Das Spiel bringt die aus den Vorgängern bekannte Mischung aus humorvoller Simulation und anspruchsvollem Management in ein neues Setting: die Welt der Museen. Spieler haben hier die Aufgabe, ein eigenes Museum von Grund auf zu errichten, es mit spannenden Exponaten zu füllen und für ein unvergessliches Besuchererlebnis zu sorgen. Die Entwickler setzen erneut auf eine charmante, farbenfrohe Grafik, zugängliche, aber tiefgehende Mechaniken und jede Menge humorvolle Details, die das Spiel von anderen Genrevertretern abheben.

Im Spiel übernehmen die Spieler die Rolle eines Museumsdirektors und erhalten die Chance, ein weltberühmtes Ausstellungshaus zu gestalten. Die Geschichte beginnt in Two Point County, einer Welt, die bereits aus den Vorgängerspielen bekannt ist und die nun durch ein neues Setting erweitert wird. Die ersten Herausforderungen sind noch überschaubar: eine kleine Ausstellung mit historischen Artefakten, ein paar Vitrinen, einige Infotafeln. Doch mit steigender Besucherzahl wächst auch der Anspruch – neue Abteilungen, modernste Technik, interaktive Exponate und sogar spezielle Expeditionen werden notwendig, um das Museum mit spektakulären Funden zu erweitern. Hier zeigt sich die wahre Stärke des Spiels: Es kombiniert den strategischen Aufbau mit einer stetigen Weiterentwicklung, sodass es nie langweilig wird.

Die Charaktere, die dem Spieler im Verlauf der Kampagne begegnen, sind ebenso skurril wie liebenswert. Darunter etwa die exzentrische Historikerin Dr. Penelope Diggins, die mit ihrem unerschütterlichen Enthusiasmus Expeditionen auf der ganzen Welt leitet, oder der stets überforderte Museumsmanager Mr. Archibald Ledger, der sich mehr um die Finanzen als um die Kunst sorgt. Diese Figuren tragen viel zum Charme des Spiels bei und erinnern an Charaktere aus britischen Komödien oder den humorvollen Management-Klassikern der 90er-Jahre. Wer „Theme Park“ oder „RollerCoaster Tycoon“ geliebt hat, wird sich hier sofort wohlfühlen.

Das Gameplay des Spiels folgt einer klaren, aber flexiblen Struktur. Zunächst entwirft der Spieler den Grundriss seines Museums, entscheidet über Raumgrößen und Architektur und platziert dann verschiedene Exponate. Dabei gibt es weit mehr Gestaltungsmöglichkeiten als in den Vorgängerspielen: Wände können frei gezogen, Räume individuell geformt und Themenbereiche kreativ miteinander kombiniert werden. So entsteht etwa ein Bereich für prähistorische Fossilien direkt neben einer modernen Kunstausstellung oder ein interaktiver Raum, in dem Besucher selbst archäologische Funde ausgraben können.

Neben der Gestaltung der Ausstellung sind auch die wirtschaftlichen Aspekte entscheidend. Eintrittspreise müssen festgelegt, Personal eingestellt und Werbemaßnahmen geplant werden. Die Besucher haben unterschiedliche Interessen – manche wollen beeindruckende Kunstwerke sehen, andere faszinieren sich für antike Artefakte oder technische Innovationen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, ein Gleichgewicht zwischen Bildung und Unterhaltung zu finden, um möglichst viele Menschen ins Museum zu locken.

Die Steuerung ist, obwohl das Genre ursprünglich eher für Maus und Tastatur konzipiert war, auch mit dem Controller angenehm intuitiv. In dieser Beziehung haben die Simulationen auf Konsole auf jeden Fall massiv aufgeholt. Menüs sind übersichtlich gestaltet, sodass man sich schnell zurechtfindet. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei gut ausbalanciert: Während die ersten Missionen vor allem das grundlegende Gameplay vermitteln, steigen die Herausforderungen kontinuierlich an. So müssen später nicht nur spannende Exponate gefunden, sondern auch unzufriedene Besucher besänftigt, Sponsoren überzeugt und wissenschaftliche Durchbrüche erzielt werden.

Optisch setzt „Two Point Museum“ auf den bekannten Stil der Vorgänger: Bunte, cartoonartige Grafiken, charmant überzeichnete Charaktere und eine lebendige Umgebung machen das Spiel zu einem echten Hingucker. Besonders gelungen sind die Animationen – Besucher reagieren dynamisch auf die Exponate, staunen vor riesigen Dinosaurierskeletten oder machen Selfies vor berühmten Gemälden. Auch die Details in den einzelnen Ausstellungen sind beeindruckend: Schimmernde Goldmünzen in der Schatzkammer, präzise nachgebildete Mumien in der Ägypten-Sektion oder futuristische Hologramme in der Raumfahrtausstellung.

Auf technischer Ebene läuft das Spiel stabil und performant. Auf der Xbox Series X wird eine Auflösung von 4K bei konstanten 60 FPS erreicht, was für ein flüssiges Spielerlebnis sorgt. Die Ladezeiten sind angenehm kurz, und selbst bei großen, gut besuchten Museen bleibt die Framerate stabil. Auf der PS5 bietet das Spiel ähnliche technische Spezifikationen, während die PC-Version je nach Hardware individuell skaliert werden kann. Besonders positiv hervorzuheben ist die Unterstützung des Steam Decks: Hier läuft das Spiel mit voller Controller-Integration und einer optimierten Benutzeroberfläche für kleinere Bildschirme.

Die Entwicklung von „Two Point Museum“ folgt einer klaren Linie, die sich bereits in den Vorgängerspielen abgezeichnet hat. Two Point Studios, ein Team aus ehemaligen Entwicklern der legendären Bullfrog Studios, hat sich mit seinen humorvollen Management-Spielen einen Namen gemacht. Nach dem Erfolg von „Two Point Hospital“ und „Two Point Campus“ war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihr Konzept auf ein neues Thema ausweiten würden. Die Wahl eines Museums war dabei ein cleverer Schachzug, denn es bietet eine große Bandbreite an kreativen Möglichkeiten und spricht sowohl Fans von klassischen Wirtschaftssimulationen als auch Museumsbegeisterte an.

Insgesamt ist „Two Point Museum“ ein echt gelungenes Spiel, das sowohl etwas für Neueinsteiger als auch für Veteranen des Genres eine Menge zu bieten hat. Die Mischung aus Kreativität, Management und Humor sorgt für stundenlangen Spielspaß, während die stetig wachsenden Herausforderungen die Langzeitmotivation aufrechterhalten. Wer bereits mit „Two Point Hospital“ oder „Two Point Campus“ seinen Spaß hatte, wird sich hier sofort heimisch fühlen – aber auch Neulinge finden schnell Zugang zu den leicht verständlichen Mechaniken.

Für Fans von Wirtschaftssimulationen und kreativen Aufbauspielen ist „Two Point Museum“ eine klare Empfehlung. Es kombiniert nostalgischen Charme mit modernen Gameplay-Ideen und liefert genau das, was man sich von einem Two-Point-Spiel erhofft: jede Menge Spaß, durchdachte Mechaniken und eine Prise britischen Humors.
Entwickler: Two Point Studios
Publisher: Sega
Erhältlich auf: PC, PS5, Xbox Series X/S
Getestet auf: Xbox Series X
MO@27.03.2025
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