Gerade in geselliger Runde gibt es manchmal nichts besseres als ein nette Runde eines Partyspiels. Egal ob ein Ableger der Mario Party-Reihe, eines von vielen Singstar-Games oder „Overcooked“, man erfährt eine Menge über seine Mitmenschen, wenn mit ihnen gemeinsam Videospiele spielt… – Und wem die genannten Spiele zu kindisch oder peinlich sind, für den ist das gerade erschienene „Polterguys: Possession Party“ vielleicht etwas. Der Titel gehört selbstredend auch zum Partyspiel-Genre mit starkem Fokus auf Koop-Gameplay und einem charmanten Mix aus Chaos, Strategie und jeder Menge Slapstick-Humor. Entwickelt von Madorium Ltd und veröffentlicht von ChromaWave Interactive, bringt das Spiel frischen Wind in das Genre der lokalen Multiplayer-Erfahrungen, thematisch irgendwo zwischen „Overcooked“, „Castle Crashers“, „Luigi’s Mansion“ und einer Geisterbahn aus den 80ern.

Die Handlung ist – dem Genre entsprechend – angenehm simpel, aber charmant verpackt. Die Spieler übernehmen die Rollen von vier frisch verstorbenen Geistern, den sogenannten „Polterguys“, die nach einem missglückten Séance-Ritual in der Menschenwelt feststecken. Jeder Charakter hat eine eigene Hintergrundgeschichte: Glimma, ein viktorianisches Dienstmädchen mit einem Faible für Porzellan; Chuck, ein Macho-Geist aus den 80ern mit Ghettoblaster; Ravi, ein schüchterner Bibliothekar, der lieber Bücher als Menschen mochte; und Momo, eine zu früh verstorbene Influencerin mit Geister-Selfie-Stick. Gemeinsam müssen sie in einer Reihe von schaurig-lustigen Levels versuchen, möglichst viel Angst und Chaos zu verbreiten, um genug Spuk-Energie zu sammeln und das Portal zur Geisterwelt zu öffnen. Die Welt ist ein verspielter Mix aus Spukhaus-Ästhetik, kitschigem Halloween-Flair und nostalgischem Cartoon-Design – ein wenig wie „Ghostbusters“ trifft auf „Casper“ in einem Tim-Burton-Paralleluniversum.

(c) Madorium Ltd, Amplified Games

Das Gameplay des Spiels ist ein wilder Ritt. Gespielt wird primär im lokalen Koop mit bis zu vier Spielern, alternativ auch online mit Sprachchat und bis zu acht Spielern. Jeder Level stellt eine Art Puzzle-Arena dar – ob ein Bürogebäude voller leicht reizbarer Manager, ein Spa mit nervösen Gästen oder ein überfülltes Kino. Die Aufgabe der Spieler: Gegenstände übernehmen, die NPCs erschrecken und dabei Teamarbeit walten lassen. Die Mechanik des „Besessens“ ist das Herzstück des Spiels: Vom Staubsauger bis zur Topfpflanze lässt sich alles kontrollieren. Manche Objekte haben spezielle Fähigkeiten – etwa kreischende Porzellanpuppen oder wild tanzende Fernseher – die kombiniert besonders effektiv sind. Das erinnert stark an den spielerischen Irrsinn von „Overcooked“, nur mit mehr Nebelmaschinen und weniger Küchengeräten.

(c) Madorium Ltd, Amplified Games

Die Steuerung geht flott von der Hand und macht auf jeden Fall Spaß. Auf der PS5, unserer Testplattform, läuft alles butterweich bei 60 fps in nativer 4K-Auflösung. Das Level-Design besticht durch Vielfalt und eine gute Lernkurve. Die ersten Szenarien dienen als Tutorial, später zieht der Schwierigkeitsgrad spürbar an, was gerade für erfahrene Koop-Spieler interessant wird. Besonders spaßig: die Boss-Level, in denen die Geister gegen besonders hartnäckige „Exorzisten“ antreten – darunter ein Priester-DJ mit Weihwasser-Basskanone oder ein Influencer-Detektiv mit EMF-Smartwatch.

(c) Madorium Ltd, Amplified Games

Grafisch ist das Spiel ein echter Augenschmaus – vorausgesetzt, man mag einen charmant-trashigen Stil Cartoon-Stil der 80er Jahre Cartoons mit viel Neonlicht, Rauch, und überzeichneten Charaktermodellen. Die Animationen sind liebevoll, die Lichteffekte stimmungsvoll und die Farbpalette schreit förmlich „Spaß!“. Der Soundtrack tut sein Übriges: Jedes Level hat seine eigene musikalische Identität – von Synthwave über Gothic-Pop bis zu kindlichem Theremin-Geflöte. Besonders clever: Die Musik verändert sich je nachdem, wie viel Chaos man verursacht. Auf der technischen Seite gibt es nichts zu beanstanden, außer dass es schön wäre, wenn die Konsolenversionen ebenfalls Mods unterstützen würden, wie aus beispielsweise auf dem PC der Fall ist. Denn dort gibt es bereits einiges zu bestaunen, was eine lebhafte Community hervorgebracht hat, wie beispielsweise ein Mod, der alle NPCs durch Katzen ersetzt. Wer will denn bitte nicht so etwas?

(c) Madorium Ltd, Amplified Games

Insgesamt ist „Polterguys: Possession Party“ ein rundum gelungenes Partyspiel, das seine Stärken in Teamarbeit, Timing und dem unbändigen Spaß am digitalen Chaos entfaltet. Es eignet sich perfekt für Spieleabende mit Freunden – ob auf der Couch oder online. Wer Spaß an chaotischen Koop-Erfahrungen hat und nichts gegen eine ordentliche Portion Spuk-Humor, sollte diesem Titel unbedingt eine Chance geben. Die charmante Präsentation, der kreative Levelaufbau und der durchdachte Koop-Fokus machen es zu einem der stärksten Genrevertreter seit Jahren.

Entwickler: Madorium Ltd

Publisher: Amplified Games

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox Series X/S | Nintendo Switch (Release 06/2025)

Getestet auf: PS5

MO@29.04.2025

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