Pokémon-Fans aufgepasst, es können wieder kleine Monster auf Nintendo Switch sowie Nintendo Switch 2 gefangen, gezähmt und trainiert werden. Dieses Mal allerdings nicht als Teil der Mainline Spiele, sondern als Nachfolger der Legends-Reihe. Der allgemeine Spielansatz greift Elemente von freier Bewegung, Echtzeit-Kämpfen und klassischen Pokémon-Mechaniken auf, bringt aber gleichzeitig neue und teilweise experimentelle Impulse mit sich für die Legends bekannt ist.

(c) Nintendo, The Pokémon Company

Im Zentrum der Handlung steht die Region Kalos – jener liebevoll gestalteten Region, die wir ursprünglich aus den Spielen „Pokémon X & Y“, seinerzeit auf dem 3DS erschienen, kennen. Und dort insbesondere die Stadt Lumiose City, die sehr stark an Paris erinnert. Der Besuch beginnt zunächst in bester Serientradition als Außenstehender: Man reist als Tourist in diesen urbanen Mikrokosmos, trifft jedoch früh auf eine Begleiterin oder einen Begleiter – je nachdem, ob man sich für einen männlichen oder weiblichen Protagonisten entschieden hat. Vom Hotel Z (und dessen Eigentümer „AZ“) startet der Wettkampf um den Rangaufstieg im sogenannten „Z-A Royale“, einem Turnier, bei dem Trainer von Rang Z bis Rang A aufsteigen können – mit der Aussicht, sich einen Wunsch erfüllen zu lassen. Parallel dazu spielt das Phänomen der „Rogue Mega Evolutions“, also wild auftretende Pokémon, die sich eigenständig mega-entwickeln und die Stadt bedrohen.

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Der Spieler wird Teil einer Einheit, genannt Team MZ, und deckt nach und nach auf, dass eine Firma namens Quasartico Inc. hinter einem geheimnisvollen Gerät steckt, das Mega-Energie erzeugt, und dass AZ selbst eine Schlüsselrolle spielt. Der Ton erinnert bewusst an die nostalgische Atmosphäre klassischer Abenteuer- und Städte-Erkundungsthemen – etwa an Filme wie „The City of Lost Children“ oder Spiele mit urbanem Flair und Geheimnissen inmitten Großstadt-Kulissen. Man spürt dabei den Hauch von Hoffnung, Entdeckung und Klassik-RPG-Flair – als hätte man seine Jugend-Erinnerung an ein Pokémon-Spiel mit einer neuen, erwachseneren Stadt-Erlebnis-Komponente kombiniert.

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Beim Gameplay nimmt das Spiel eine merkliche Abkehr vom traditionellen rundenbasierten Pokémon-Kampf: Stattdessen setzt „Pokémon Legenden: Z-A“ auf ein Echtzeit-Kampfsystem, bei dem Trainer und Pokémon sich im 3-D-Raum bewegen, angreifen, ausweichen und strategisch positionieren können. Neue Mechaniken wie das Füllen einer Mega-Energie-Leiste durch Schaden, um temporär eine Mega-Entwicklung (Mega-Evo) hervorzurufen, wurden implementiert. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei das nächtliche „Z-A Royale“: Zu ausgewählten Zeiten erscheinen Battle-Zonen in der Stadt, in denen man entweder Gegner überraschen oder selbst angegriffen werden kann – eine Leichtathletik-ähnliche Dynamik mit Wettbewerbsmodus-Elementen. Die Steuerung fühlt sich flüssiger an als in klassischen Pokémon-Titeln: Der Protagonist läuft, springt, erreicht Dächer, wechselt Pokémon im Kampf, weicht Ausbrüchen aus und kombiniert Fähigkeiten.

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Das Level-Design ist urban geprägt – die gesamte Spielwelt liegt in der Stadt Lumiose mit ihren Wildzonen, Gebäuden, Dächern, Straßen und nächtlichen Kampftouren. Dieser Fokus auf eine einzige Stadt schafft eine dichte Atmosphäre, allerdings gleichzeitig Einschränkungen im Erkundungsumfang – Kritiker vermerkten, dass das Großstadt-Setting teils visuell begrenzt sei. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat bis anspruchsvoll: Für erfahrene Pokémon-Spieler bietet das Echtzeit-System eine frische Herausforderung, während Neueinsteiger dank übersichtlicher Einsteigerszenarien gut hineinkommen sollten. Einige Boss-Begegnungen der Rogue Mega Pokémon verlangen präzises Ausweichen und gutes Timing, was dem üblichen Sammel-und-Trainier-Ritual eine extra Würze verleiht.

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In Sachen grafischer Präsentation und Soundtrack zeigt das Spiel sowohl Licht als auch Schatten. Die Stadt Lumiose wurde mit Liebe zum Detail gestaltet: Straßenlaternen, Galerien, Dächer mit Aussicht, Wildzonen im Stadtkern – all das erinnert nostalgisch an die Kalos-Region aus X/Y und an Stadtabenteuer mit Pokémon-Flair. Dennoch hängt das visuelle Niveau stark von der Plattform ab: insbesondere auf der ersten Switch wirken Texturen und Beleuchtung teils flach, die Stadtkulisse wirkt stellenweise statisch und das Spiel ist mit maximal 30fps spürbar langsam und hat ziemlich lange Ladezeiten. Auf der Nintendo Switch 2-Version hingegen wurden bereits im Vorfeld deutliche Verbesserungen angekündigt und die können sich wirklich sehen lassen: Zwar gibt es keine inhaltlichen Veränderungen, aber höhere Auflösung, flüssigere Bildraten, kürzere Ladezeiten und ein insgesamt stabilerer Performance-Sockel.

(c) Nintendo, The Pokémon Company

Der Soundtrack liefert typische Melodien mit moderner Orchestrierung, Stadt-Ambiente, nächtliche Kampfsounds und epische Themen bei Boss-Begegnungen. Die Musik unterstützt den nostalgischen Ton durchaus gut und macht Spaß. Nicht auf der Höhe der Zeit ist allerdings, dass es abermals keine Vertonung der Texte gibt, sondern sich das auditive Erlebnis auf die Musik und eingestreute Grunzlaute der Pokémon beschränkt. Immerhin ist das Spiel komplett deutsch lokalisiert.

(c) Nintendo, The Pokémon Company

Entwickelt wurde das Spiel von Game Freak und veröffentlicht von Nintendo sowie The Pokémon Company. Das Team knüpft damit an eine traditionsreiche Serie an, die bereits mit den Kalos-Spielen (X/Y) einen starken Erfolg hatte, und formte die Legends-Reihe mit dem Ziel, frischen Wind in das Franchise zu bringen. Weitere vorherige große Spiele des Entwicklers umfassen Klassiker wie „Pokémon X/Y“, „Pokémon Schwert/Schild“, sowie das erste Legends-Spiel „Pokémon Legenden: Arceus“. Der Kontext der Entstehung liegt in dem Wunsch, sowohl Nostalgie (Kalos-Region, Mega-Entwicklung) als auch Innovation (Echtzeit-Kämpfe, Stadt-Setting) zu verbinden, und dies in einer Zeit, in der die Pokémon-Reihe sich zunehmend experimenteller zeigte.

(c) Nintendo, The Pokémon Company

Insgesamt bietet „Pokémon Legenden: Z-A“ bietet ein unterhaltsames, modernes Erlebnis im Pokémon-Universum – ideal für Fans, die sowohl nostalgische Erinnerungen an Kalos haben als auch neue Impulse suchen. Der Echtzeit-Kampf und das urbane Setting schaffen ein frisches Gefühl, auch wenn die Beschränkung auf eine Stadt und technische Limitierungen auf der älteren Switch-Hardware etwas einengen. Das Spiel ist besonders geeignet für Spieler, die klassische Pokémon-Sammel- und Trainingsaspekte mit Action-Elementen verbinden wollen – und sich an der Atmosphäre einer lebendigen Großstadt erfreuen. Wer vor allem große offene Welten sucht, mag sich gefragt fühlen, aber wer den Fokus auf Strategie, Dynamik und Stadt-Erkundung legt, wird gut bedient. Ich kann allen, die sich für Pokémon-Spiele interessieren – ob Neueinsteiger oder Veteranen – empfehlen, diesem Titel zumindest eine Chance zu geben. Schaut euch das Spiel an, taucht ein in Lumiose City und erlebt das neue Kapitel der Pokémon-Legenden-Reihe.

Entwickler: Game Freak

Publisher: Nintendo, The Pokémon Company

Erhältlich auf: Nintendo Switch, Nintendo Switch 2

Getestet auf: Nintendo Switch 2

NB@05.11.2025

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Zur Erstellung dieses Reviews wurde uns vom Publisher ein unentgeltlicher Key für das Spiel zur Verfügung gestellt. Wir danken vielmals für die Unterstützung, weisen aber darauf hin, dass dieser Umstand keine Auswirkung auf unsere Bewertung hat!

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