Gewöhnlich sind Lizenzspiele, besonders solche, die auf IPs für Kinder basieren, Plattformer oder anders gelagerte Actionspiele. Umso schöner ist es, wenn ein Spiel von dieser Formel abweicht. Und gerade RPGs oder Dungeon Crawler sind eine totale Ausnahme, weswegen mich „Nicktoons & the Dice of Destiny“ direkt angesprochen hat. Und auch wenn am markantesten unser aller Lieblingsschwamm Spongebob auf dem Cover prangt, handelt es sich um ein spannendes Crossover unterschiedlicher Charaktere im Meta-/Fantasy-Gewand.

(c) Petit Fabrik, Fair Play Labs, GameMill Entertainment

Die Handlung beginnt damit, dass Timmy Turner aus der Serie Cosmo & Wanda gemeinsam mit seinen Feen in ein sprechendes Brett- bzw. Würfelspiel eintaucht. Sein Wunsch, Teil dieser Spielwelt zu sein, reißt ein Portal auf – und aus dieser Öffnung werden Helden aus verschiedenen Serienwelten des Senders Nickelodeon in eine verfremdete Fantasy-Realität katapultiert. Unter ihnen befinden sich zum Beispiel SpongeBob Schwammkopf (in Ritterrüstung), Katara (aus „Avatar: The Last Airbender“, als Zauberin/Heilerin) und Leonardo (aus „Teenage Mutant Ninja Turtles“, als Schwertkämpfer).

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Die Welt, in der diese Geschichte spielt, ist eine fantasievolle Neuinterpretation der bekannten Serienwelten mit Fantasy-Überzug – man durchquert etwa „Bikini Bottomshire“ (eine Mittelalter-Dorf-Version von Bikini Bottom) oder ein Ninja-Kanalnetz für die Turtles. Der zentral erzählte Konflikt besteht darin, den titelgebenden „Würfel des Schicksals“ (Dice of Destiny) zu erlangen bzw. die Auswirkungen des durch Timmys Wunsch ausgelösten Portals umzukehren. Dabei kämpfen die Helden gegen Serien-typische Widersacher – etwa Plankton oder Azula –, die als fiese Bosse die Fantasiewelt bedrohen. Die Stimmung ist deutlich nostalgisch angelegt: Man fühlt sich zurückversetzt in die frühen 2000er-Cartoons und erinnert sich an große Lizenz-Games oder Crossover-Filme, wenn Helden aus aller Welt zusammentreffen.

(c) Petit Fabrik, Fair Play Labs, GameMill Entertainment

Beim Gameplay setzt das Spiel auf eine isometrische Kamera und Echtzeit-Action mit RPG-Mechaniken. Man wählt zu Beginn einen Helden aus dem Roster und sammelt Ausrüstung, levelt Fähigkeiten auf und erfüllt Missionen – ähnlich wie Dungeon-Crawlern wie Diablo, aber deutlich familienfreundlicher. Jede Figur entspricht einer klassischen RPG-Klasse – etwa der Ritter, die Zauberin oder Heilerin, der Schwertkämpfer und hat damit eigene Fähigkeiten und Vorzüge.

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Die Steuerung ist bewusst simpel gehalten: Angriff, Spezialfähigkeiten und Ausweichen sind jeweils Knöpfen oder Kombinationen zugeordnet. In Sachen Spielmechanik gibt es neben jeder Menge Action auch Rätsel, optionale Nebenquests und komplett versteckte Areale, die meist besonders tolles Loot beherbergen. Dennoch bleibt die bleibt die Gesamterfahrung eher linear und strikt geführt: Viele Abschnitte folgen vordefinierten Pfaden, mit wenigen verzweigten Leveln. Der Schwierigkeitsgrad bleibt überschaubar – ideal für jüngere Spieler oder nostalgische Fans, aber wenig Herausforderung für Hardcore-RPG-Veteranen, was aber auch nicht die Zielgruppe darstellt. Besonders im lokalen Koop-Modus (bis zu vier Spieler) entfaltet das Spiel seinen Charme: Hier ergänzen sich die Helden optimal, und das gemeinsame Spiel macht einfach Spaß.

(c) Petit Fabrik, Fair Play Labs, GameMill Entertainment

Grafisch präsentiert sich das Spiel in buntem Cartoon-Look mit moderner 3D-Darstellung. Die Fantasy-Welten sind liebevoll in Szene gesetzt, mit vielen Anspielungen auf die Serienur-Welten der Helden. Der Soundtrack nimmt Themen der Serien auf, kombiniert mit orchestralen und elektronischen Elementen – die Mischung wirkt wohlig vertraut und sorgt für gute Stimmung. Besonders das Intro und die Zwischensequenzen überzeugen, da man wirklich das Gefühl hat eine Serienepisode zu schauen. Technisch gibt es auf den verschiedenen Plattformen Unterschiede: Auf PlayStation 5 und Xbox Series X|S läuft das Spiel in voller HD/4K-Auflösung mit stabileren Bildraten; auf Nintendo Switch ist die Auflösung und Performance etwas reduziert – hier treten gelegentlich Framedrops oder längere Ladezeiten auf. Dennoch bleibt das Gesamtbild solide und für ein Cross-License-Spiel überzeugend.

(c) Petit Fabrik, Fair Play Labs, GameMill Entertainment

Das Spiel wurde entwickelt von den Studios Petit Fabrik und Fair Play Labs, und veröffentlicht von GameMill Entertainment. Entwickelt wurde das Projekt in enger Lizenz mit Nickelodeon. Es markiert eine moderne Neuinterpretation des Crossover-Konzepts für die Nickelodeon-Charaktere, vergleichbar mit früheren Titeln wie Nicktoons Unite! und Nicktoons: Battle for Volcano Island. In diesem Kontext stellt das Spiel keinen direkten Nachfolger eines einzigen Vorgängers dar, sondern eher eine neue Lizenz-RPG-Initiative mit bekannten Marken. Die Entwickler bringen Erfahrungen im Lizenz- und Combat-Genre mit – und haben mit dem Spiel gezielt ein jüngeres Publikum und Familien angesprochen, ohne die nostalgischen Fans außen vor zu lassen.

(c) Petit Fabrik, Fair Play Labs, GameMill Entertainment

Insgesamt bietet „Nicktoons & The Dice of Destiny“ ein charmantes Erlebnis für Fans der Serienwelten und alle, die eine lockere Action-RPG-Erfahrung suchen. Besonders im lokalen Koop wird der Spaß-Faktor hoch – wer mit Freunden auf dem Sofa spielt, trifft hier eine hervorragende Wahl. Wer dagegen anspruchsvolle RPG-Mechaniken oder tiefgehende Herausforderung erwartet, könnte leicht enttäuscht sein. Die Zielgruppe ist klar: Familien, Nickelodeon-Fans und Gelegenheitsspieler, die sich nostalgisch an frühere Cartoon-Heldentaten erinnern möchten. Ich kann nur empfehlen, dem Spiel einen Blick zu gönnen – insbesondere, wenn man mit Freunden losziehen möchte und auf den Mix aus kultigen Figuren und Fantasy-Abenteuer steht.

Entwickler: Petit Fabrik, Fair Play Labs

Publisher: GameMill Entertainment

Erhältlich auf: PC, PS5, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, Nintendo Switch 2

Getestet auf: Xbox Series X

NB@26.11.2025

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