PS4 Review: „Back in 1995“ #backin1995

Die Anfänge von des Survival-Horror-Genres, wie mit der Alone in the Dark-Reihe werden heutzutage kaum noch erwähnt, weswegen ich ziemlich große Erwartungen an „Back in 1995“ hatte. Und das obwohl es sich dabei um ein Indie von Ratalaika Games handelt, die Mal wieder die Portierung auf Konsolen übernommen haben und meine Erfahrung in letzter Zeit durchwachsen ausgefallen ist. Es wird dabei versucht die Technik und die technischen Limitierungen früher PS1-Titel zu emulieren, um das nostalgische Gefühl zu wecken. So bekommen wir es mit fixen Kameraperspektiven, Panzersteuerung und grob-texturierten Polygonen zu tun, die zwar einen gewissen Charme mit sich bringen, aber sehr viel schlechter anzusehen sind, als die liebevolle 2D-Pixelgrafik, die in den letzten Jahren ihr Revival gefeiert hat.

Dabei ist die bewusst altbackene und behäbige Technik bestimmt nicht jedermanns Sache, doch ich fand es ehrlich gesagt erfrischend, Mal etwas anderes als den x-te Pixel-Plattformer zu sehen, doch leider hat man meines Erachtens nach versäumt die Geschichte en par mit Genregrößen zu bringen, denn die bleibt leider bis zum Ende Recht undurchsichtig und wenig interessant. Wir steuern einen jungen Mann namens Kent, der sich in einer post-apokalyptischen Welt wiederfindet, die von undefinierbaren Monstern eingenommen wurde, die aus einer anderen Dimension kommen. Weiter erklärt wird das Ganze nicht. Es ist eben einfach so. Ebenso unklar ist, was unsere Rolle dabei ist und so hangeln wir uns im Grunde immer nur von Aufgabe zu Aufgabe, die willkürlicher nicht sein könnten durch die gleichen Areale, lösen dabei kleinere Rätsel, bekämpfen Monster und finden Gegenstände und Waffen. Zwar mag der ein oder andere entgegnen, dass die Stories anderer Spiele auch manchmal zu wünschen übrig lassen, aber wenn ein Spiel zum Beispiel eine Hommage an „Silent Hill“ und Co. sein möchte, muss es sich etwas mehr ins Zeug legen. Denn wenn die Handlung durch willkürliche Such- und Finde-Aufgaben und sporadische Texttafeln transportiert wird, wird es schwer werden die Spieler in seinen Bann zu ziehen.

Und dabei sieht es auf den ersten Blick sehr authentisch aus, sodass es durchaus wirklich aus 1995 sein könnte und steuert sich trotz der veralteten Steuerung überraschend flüssig. Und wenn man den standardmäßig eingeschalteten CRT-Filter, der für künstliche Bildstörungen sorgt, ausschaltet, sieht das Bild sogar ziemlich gut aus. Die Levels sind weitläufig und es gibt auch abseits der Hauptziele einiges zu entdecken. Man muss allerdings anmerken, dass die 3D-Areale teilweise über merkwürdige verzerrte Texturen verfügt, wenn Wände und andere Assets eigentlich gerade verlaufen sollten. Ähnlich sieht es leider mit den Gegnern aus, die undefinierbar und verzerrt sind und irgendwie aussehen, als ob man die Sprites aus einem anderen Spiel genommen hat und sie lediglich über Photoshop in die Länge oder Breite gezogen hat und jeglicher Gefahr beraubt werden, da man übermäßig mit Medikits zugeworfen wird. Und da die Gegner auch wenn gleichzeitig mehrere auftreten brav einer nach dem anderen angreifen und alle ausnahmslos mit der ersten Waffe im Spiel schnellstens aus dem Weg geräumt sind, sind die Kämpfe leider nicht anspruchsvoll. Identisch ist es leider mit den Rätseln, denn man findet buchstäblich Rätsel und Lösung in unmittelbarer Nähe und teilweise sogar im gleichen Raum.

So ist diese Hommage leider nicht mehr als eine kurzzeitige Unterhaltung für die Trophäenliste, die man, nachdem die Platin verdient ist, wahrscheinlich sowohl von der Festplatte und dem Gedächtnis verbannt. Immerhin muss man sich dafür nicht lange mit dem Spiel beschäftigen und hat die insgesamt 13 Trophäen (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin), was auf der Xbox One 1000GS entspricht, in unter 2 Stunden verdienen, wobei das Spiel auf den Sony-Plattformen Dank Cross-Buy in zwei identischen, aber getrennten Trophäenlisten, zur Verfügung steht. Dennoch wurden meine Erwartungen in keiner Weise erfüllt und weder das Gimmick mit der Retro-Optik, noch die Klassifizierung als Hommage, kann die Erwartungen erfüllen. So hat man sich nach den ersten Spielminuten schon an allem satt gesehen und bringt es nur auf Grund der Trophäen zu Ende. Hätte man mehr in die Story investiert, oder gar durch selbst-referenzierendem Meta-Humor à la „Far Cry 3: Blood Dragon“ überzeugt, hätte aus “ Back in 1995″ ein Überraschungshit werden können, aber wird das Spiel leider wieder in der Versenkung verschwinden…

Entwickler:         Throw the warped code out

Publisher:           Ratalaika Games

Erhältlich auf:    PS4, PS Vita, Xbox One, Nintendo Switch

NB@27.12.2019

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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