PS4 Review: „Serious Sam Collection“ #SeriousSam

Das Genre des First-Person-Shooters ist meist, begründet durch die Thematik an sich, eine recht ernste Angelegenheit. Umso schöner ist es, wenn Spiele die gewohnten Konventionen brechen und eher die Züge einer Persiflage annehmen. Der bekannteste Vertreter dieser Genres ist wahrscheinlich Duke Nukem, dessen letztes Abenteuer mit „Duke Nukem Forever“ leider alles andere als glanzvoll war. Doch es gibt auch noch Serious Sam, der zwar weniger bekannt, aber nicht unbedingt weniger populär ist. Und da Sam bereits schon einige Spiele erfolgreich absolviert hat wird es wahrhaft Zeit für eine Collection dieser Abenteuer, die obgleich schon länger auf Stadia erhältlich, nun auch ihren Einzug auf Xbox One, PS4 und Nintendo Switch feiert. Ich habe mir die Sammlung, die mir dankenswerterweise von Publisher für mein Review zur Verfügung gestellt wurde, was aber selbstverständlich keinen Einfluss auf meine Bewertung hat, angesehen.

Für reguläre dreißig Euro hat Publisher Devolver Digital ein umfassendes Paket geschnürt, das die ersten drei Teile samt DLCs umfasst. Lediglich der vierte Teil fehlt in der Sammlung, da er noch recht aktuell und bisher auch nur auf PC beheimatet ist. Nichts desto trotz kann sich die Collection wirklich sehen lassen. Folgendes ist alles im Paket enthalten:

  • Serious Sam HD: The first Encounter
  • Serious Sam HD: The second Encounter
  • Serious Sam 3: BFE (inkl. „Shadow of the Nile“- und „The Legend of the Beast“-DLC)

Die Story ist an sich eher nebensächlich zu betrachten und dient für alle Teile eher als Mittel zum Zweck, so ist es fast auch unerheblich in welcher Reihenfolge wir die Spiele spielen. Aus diesem Grund sind die einzelnen Teile auch separat über das Spielmenü auswählbar, wo hingegen man bei anderen Sammlungen nach der Reihe vorgeht. Es beginnt alles mit dem „First Encounter“, in dem die außerirdische Macht namens Mental seine Horden an Monstern auf die Erde schickt, um die Menschheit auszulöschen und den Planet in ihre Gewalt zu bringen. Ähnlich wie bei „The Terminator“ ist es der Kampf in der Gegenwart des Spiels aber schon zu weit fortgeschritten, um das Ruder noch herum zu reißen, zu mächtig sind Mental’s Horden. Doch in der Vergangenheit könnte das ganze schon etwas anders aussehen und so schickt die Erde ihren besten Mann, Sam „Serious“ Stone in die Vergangenheit, um ein paar mysteriöse Talisman zu finden und damit dem Kampf langfristig eine neue Ausrichtung zu geben. Das Spielprinzip setzt sich mit „The Second Encounter“ fort und auch wenn Sam darin keine Talisman mehr finden muss, so springt er dafür in bester Sliders-Manier durch unterschiedliche Epochen, um einen Weg zurück in seine Gegenwart zu finden.

Der dritte Teil hingegen handelt zwar auch vom Kampf zwischen den Horden von Mental und unserem Haudrauf Sam, ist aber eher ein Prequel zum ersten Teil, der im alten Ägypten spielt und mit einer ausgefeilteren Story und besserer Grafik aufwartet. Dabei sind alle drei Teile der Hauptreihe reinrassige Ego-Shooter mit hoher Geschwindigkeit, viel Blut und Gewalt und jeder Menge „Gun-Porn“, denn auch wenn es nicht so viele Waffen, wie in anderen Spielen gibt, wird hier jede Wumme richtig in Szene gesetzt, wartet mit eigenen Kommentaren von Sam auf und viele lassen sich sogar per Dual-Wield ausrüsten. In der Vergangenheit gab es noch ein Spin-Off auf der Xbox360 namens „Double D XXL“, das mit der First-Person-Shooter-Formel bricht und stattdessen ein Sidescroller in Contra-Manier ist, doch das fehlt leider in der Sammlung, was wirklich schade ist, da das Spiel seit Jahren auf nicht mehr in den Stores erhältlich ist.

Obwohl spielerisch anders kamen dennoch die signifikanten Elemente der Hauptteile durch, was besonders auf den „Gun-Porn“-Aspekt zutrifft. Denn die Waffen sind in diesem Spin-Off komplett modular und lassen sich komplett frei miteinander kombinieren, was teilweise sehr abstruse, aber auch faszinierende Effekte mit sich brachte. Wahrscheinlich ist es auf eine Rechte-Problematik zurückzuführen, dass es das Spiel nicht mit in die Sammlung geschafft hat, aber schade ist es dennoch allemal… – Jedoch, egal ob 2D, oder auch 3D, das Spielprinzip ist im Grunde immer gleich: Wir betreten eine Arena und müssen alle Gegner ausschalten, um weiter zu kommen. Tiefgang sieht anders aus, ist aber auch gar nicht der Anspruch der Reihe. Hingehen bekommt man exzessive und schnelle Action gegen teilweise echt eklige Monster.

Technisch kann die Sammlung natürlich nicht mit aktuellen Shooter à la „Call of Duty: Black Ops Cold War“ mithalten und der Zusatz „HD“ bei den ersten beiden Teilen deutet auch weniger auf ein Remaster, sondern eher auf die Auflösung hin. Das sieht man logischerweise auch und selbst das aktuellste Game in der Sammlung „Serious Sam 3: BFE“ sieht etwas spartanisch und karg aus, wobei die Detailstufen schon fast ein Quantensprung im Vergleich zu den ersten beiden Teilen waren und bei denen mal Details eher suchen muss. Im Gegenzug laufen die Spiele aber durchweg recht flüssig, auch wenn es in ein paar Instanzen kleinere Ruckler gab, die man aber durchaus verschmerzen kann. Neben dem Singleplayer gibt es auch einen Online-Multiplayer und können entweder mit drei weiteren Spielern im Co-Op, oder sogar sieben weiteren Spielern im PvP spielen. Dabei gibt es klassischen Modi, wie Deathmatch, Capture the Flag, wobei ich im PvP teilweise ziemlich lang in der Lobby warten musste, bis ein Match zu Stande kam. Das klappt im Co-Op sehr viel schneller und hat mir persönlich auch mehr Spaß gemacht, da es mehr Spaß macht gemeinsam gegen die abstrusen Monster in den Kampf zu ziehen.

Insgesamt hatte ich mit dem (fast) vergessenen Cousin von Duke Nukem auch heute noch eine Menge Spaß. Natürlich muss man sowohl in Sachen Technik und Gameplay ein paar Abstriche machen, immerhin hat das älteste Spiel in der Sammlung fast zwanzig Jahre auf dem Buckel, doch gerade die Tatsache alle Teile innerhalb einer Sammlung auf Konsolen spielen zu können. Und trotz des Alters machen sie auch heute noch eine Menge Spaß, auch wenn man sich natürlich im Klaren sein muss, dass man das Gehirn besser ausschalten sollte, denn ernst (= serious) findet sich ausschließlich im Titel wieder.

Entwickler: Croteam

Publisher: Devolver Digital

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch, Google Stadia

NB@16.12.2020

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