Der Publisher Eastasiasoft hat sich in den letzen Jahren für zwei Dinge einen Namen gemacht: 1) Meist leichte Trophäenlisten und 2) knallharte Shmups – Und auf die jüngste Veröffentlichung des Publishers, „Project Starship X“, den quasi-Nachfolger des 2016er „Project Starship“, trifft im Grunde beides zu, wobei man die Platin nicht komplett geschenkt bekommt, sondern auch etwas dafür arbeiten muss. Auch wenn das sich dabei eines ähnlichen Konzepts und gleichen Charakteren, wie der Vorgänger bedient, muss man das vorherige Spiel nicht gespielt haben, obwohl ich es unabhängig davon dennoch jedem Shmup-Fan ans Herz legen kann.

Bevor man das Spiel überhaupt startet wird mit einer Bildschirm-füllenden Epilepsie-Warnung konfrontiert und das hat durchaus seinen Grund, denn das Spiel ist schnell, bunt und geizt keineswegs mit Explosionen und anderen Flicker-Effekten, während wir in epischen Weltraumschlachten gegen die fiesesten Monster der Galaxis antreten. Entgegen des ersten Teils können wir dieses Mal gleich aus vier unterschiedlichen Piloten für unser Raumschiff wählen, die sich in den Punkten Feuerkraft, Geschwindigkeit, Panzerung und Cooldown-Timer für die Spezialattacke, unterscheiden. An der Stelle wäre es hilfreich diese Informationen in der Charakterauswahl zu sehen, doch das ist leider nicht der Fall. Ich kann euch am ehesten den ersten Piloten empfehlen, da seine Stats am ausgewogensten sind.

Zur Story gibt es nicht wirklich etwas zu sagen, denn diese ist im Grunde nicht existent. Wir wissen nur, dass wir den Monstern in der Galaxis in den Allerwertesten treten sollen und gut ist, doch eine tiefere Narrative hätte sich auch mit der Ausrichtung des Spiels gebissen, denn es handelt sich um ein Rogue-like, also Zufallsgenerierte Levels. Diese setzen sich aus 14 unterschiedlichen Level-Architekturen mit eigenen Assets, Gegnern und Bossen zusammen, von denen wir pro Durchlauf 5 zufällige Zusammenstellungen spielen. Zusätzlich gibt es vollkommenen zufällige Gameplay-Modifikationen, Power-ups, versteckte Levels und Mad Events, in denen es unter anderem Crossovers zu vorherigen Spielen gibt. Man kann sich also über die Anzahl des Inhalts und Wiederspielwert nicht beschweren.

Inhaltlich ist das Spiel ein vertikal-scrollender Shooter, indem der Bildschirm automatisch weiterläuft und wir das kleine Raumschiff frei über den gesamten Bildschirm steuern können. Wir müssen dabei sowohl Hindernissen, wie auch Gegnern ausweichen, um nicht vorzeitig das zeitliche zu segnen. Natürlich haben wir auch Feuerkraft an Bord, allerdings beschränkt man sich bei „Project Starship X“ auf einen Feuer-Modus und zusätzliche Feuerkraft, wie Doppelschuss, Raketenwerfer, etc. werden nur über Upgrades freigeschaltet und lassen nicht separat ansteuern. So mag der eine oder andere vielleicht einen taktischen Einsatz unterschiedlicher Waffen vermissen, doch wahrscheinlich handelt es sich um eine bewusste Entscheidung, um den Spieler nicht zu überfordern und der anderen großen Mechanik mehr Raum zu geben: Der X-Move.

Denn, wie schon beim Vorgänger, können wir mit unserem Schiff einen Dash durchführen, der gleichzeitig ein paar kurze Unverwundbarkeitsframes freischaltet und es uns erlaubt Hindernisse zu durchbrechen, oder taktisch in Gegner zu „crashen“, wobei wir unbeschadet bleiben, aber der Gegner zerstört wird. Damit man diesen Move nicht spammen kann unterliegt er einem Cooldown. Wir müssen daher genau planen, wann und wo wir den Move einsetzen, um den größten Effekt zu erzielen.

Da das Spiel starke Bullet-Hell-Elemente, also ganze Bildschirme, die vollständig mit Projektiven verseucht sind, ist die Steuerung besonders wichtig. Und in diesem Bezug gibt es nichts auszusetzen. Die Steuerung ist sehr präzise und direkt, sowohl über das Steuerkreuz, wie auch den Analogstick, ein Punkt wo viele Shmups absolute Defizite aufweisen. Allerdings sollte man dringend einen Punkt beachten, den ich erst durch Zufall herausgefunden habe. Denn normalerweise spiele ich Shmups immer mit Dauerfeuer, doch wenn man das in diesem Spiel macht büßt man massiv die Manövrierfähigkeit ein und wird wahrscheinlich noch nicht mal zum zweiten Level kommen. Ebenso kann man einem unfreiwillig schwierigen Boss gegenüber stehen, dem in-Game-Shop. Denn der Shop-Betreiber Swagthulhu versteht beim Beschuss keinen Spaß und ist auch für noch so geübte Piloten unüberwindbar, vertraut mit, ich habe es versucht ihn zu besiegen.

Trophäen-technisch ist ein Unterschied zum vorherigen Teil festzustellen, denn waren die Trophäen damals noch kumulativ, müssen sie im neuen Teil in einem Durchgang erledigt werden, was einige Spieler besonders bei der „Besiege vier Bosse“-Trophäe etwas fordern könnte, denn sind unsere Schilde aufgebraucht heißt es unerbittlich Game Over. Allerdings muss man sagen, dass Können nur die halbe Miete ist, denn dadurch, dass die Levels Zufallsgeneriert sind, gehört auch etwas Glück dazu wie lang es dauert, bis man gegen vier Bosse gekämpft hat und welche einem dabei vorgesetzt werden. Abseits davon dauert es für geübte Spielern wahrscheinlich nicht länger als 30 Minuten, für alle anderen etwas länger, bis man die 20 Trophäen (0 x Bronze, 11 x Silber, 8 x Gold, 1 x Platin) freigeschaltet hat, was auf der Xbox One in gewohnter Weise 1000GS entspricht.

Insgesamt hatte ich wirklich eine Menge Spaß mit dem Spiel. Eastasiasoft hat ein gutes Handlichen für die Shmups, die sie veröffentlichen, denn bisher war noch keins dabei, dass mich nicht auf die ein oder andere Weise überzeugen konnte. Weiter muss man positiv vermerken, dass jedes der Spiele mit eigenen Mechaniken aufwartet und man also nicht das gleiche Spiel wieder und wieder vorgesetzt bekommt und nur eine andere Farbpalette verwendet wurde. Gerade im direkten Vergleich zum Vorgänger, wurde das Konzept zwar aufgegriffen, aber massiv weiterentwickelt, sodass es sich wirklich um zwei, obgleich ähnliche, aber dennoch unterschiedliche Spiele handelt. Besonders witzig fand ich die kleinen Anspielungen an andere Videospiele und eine gehörige Prise Humor, wenn man plötzlich in einer Stage nicht mehr mit einem Raumschiff fliegt, sondern einem Frosch hüpft und am Ende einen Bosskampf erlebt, der eine Persiflage des Kampfes gegen Bowser im ersten „Super Mario Bros.“ darstellt, was mir sogar erst beim zweiten Mal aufgefallen ist. Doch auch sonst überzeugt das Spiel und bietet durch seinen immensen Wiederspielwert, der durch die Zufallsgenerierten Levels erreicht wird. Eine absolute Empfehlung für Shmup-Fans und Trophäenjäger.
Entwickler: Panda Indie Studio
Publisher: Eastasiasoft
Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch
NB@08.02.2021
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