PS4/PS5 Review: „Crimson Spires“ #CrimsonSpires #LeichtePlatin

Was als vermeintlich geradlinige Kriminalgeschichte beginnt, als eine ehemalige FBI-Agentin auf der Jagd nach einem entnommenen Mörder ist, entpuppt sich schnell als abgedrehte Mischung aus „Stephen King’s Under the Dome“ und „Twilight“, so merkwürdig das auch klingen mag. Aus diesem Grund hat mich diese Veröffentlichung von Eastasiasoft direkt angesprochen. Finden wir also heraus, ob es sich lediglich um eine abstruse Mischung unterschiedlicher Genrekost, oder um ein ebenfalls gutes Spiel handelt…

Entwickelt von Woodsy Studio, die mit der Echoes of the Fey-Reihe bereits einige hochkarätige Visual Novels abgeliefert haben. In „Crimson Spires“ begleiten wir die ehemalige FBI-Agentin Erika, die mittlerweile als Sheriff in einer amerikanischen Kleinstadt arbeitet, wie sie einen entflohenen Mörder jagt. Just in dem Moment, als sie ihn stellt, wird die Erde erschüttert und riesige Türme erstrecken sich plötzlich in die Luft, wo vorher Nichts war. Die Türme Kreisen die kleine Stadt ein und jeder, der versucht zu fliehen, findet sich einen Kopf kürzer wieder. So sind Erika und einige wenige andere Menschen allem Anschein nach in ihrer Stadt gestrandet…

Da außer Erika niemand mehr übrig ist, der für Recht und Ordnung steht, arbeitet sie von daher im Dienste der Öffentlichkeit weiter. Einige Zeit vergeht und als Erika einen eher unspektakulären Fall um zwei vermisste Teenager bearbeitet wird sie plötzlich in eine mysteriöse Verschwörung rein gezogen, die sie nicht nur zwingen mit dem Serienmörder zusammenzuarbeiten, sondern sich sogar mit einer Gruppe blutrünstiger Vampire anzufreunden, die eine Verbindung zu den Türmen zu haben scheinen. Und da in bester Dating Sim-Manier sogar noch vier unterschiedliche Love-Interests für Erika in Frage kommen, was im Rahmen der Geschichte sogar fast irgendwie Sinn macht, gibt es nicht nur einige haarsträubende Ereignisse, sondern auch abweichende Verläufe, die die Geschichte nehmen kann.

Erzählt wird das ähnlich wie die Serie „True Blood“, die ebenfalls irdische Probleme mit übernatürlichen Elementen paart und alles mit etwas Drama abschmeckt, ohne aber zwangsläufig auf eine rein Jugendliche Zielgruppe zugeschnitten zu sein. Und man muss wirklich zugeben, dass die Handlung überraschend gut geschrieben ist und sich das Spiel auch von einem technischen Standpunkt von anderen Vertretern des Genres abhebt:

Da wäre zum einen der interessante Artstyle, der   weniger Manga und mehr in Richtung Graphic Novel geht, wobei auch nicht mit Blut geheizt wird. Die Charakterportraits und Modelle sind schick animiert und sind hochwertig vertont, wobei mich besonders überrascht hat, wie viel Herzblut die Sprecher in einzelne Charaktere gesteckt haben, um ihnen dadurch noch mehr Persönlichkeit zu geben. Doch was „Crimson Spires“ am meisten von der Konkurrenz abhebt ist das Gameplay, denn ja, es gibt wirkliches Gameplay, abseits der Auswahl von unterschiedlichen Antworten in Gesprächen. Wir können in diesen Abschnitten Erika aus der Ego-Perspektive durch verschiedene große Areale steuern und mit NPCs und der Spielwelt interagieren, was zwar nicht besonders anspruchsvoll ist, aber das Spielgeschehen durch den Adventure-Einfluss angenehm auflockert. Es wäre aber schon gewesen, wenn man aus diesen Szenen noch mehr gemacht hätte, in dem man beispielsweise das ein oder andere Rätsel hätte einbauen können, doch das ist leider nicht der Fall. Weiter mutet es etwas komisch an, dass die Spielwelt in 3D animiert ist, aber die Charaktere in 2D bleiben, was anfangs befremdlich nach Cardboard aussieht, bis man sich dran gewöhnt hat.

Insgesamt hat mich „Crimson Spires“ mit seiner kruden Genre-Komposition in sein Bann gezogen und letztendlich aber, durch seine überraschend gut durchdachte Geschichte, überzeugt. Man muss zwar ein Faible for Visual Novels, Otome und am besten auch leicht trashige Geschichten (mit Vampiren) haben, sollte aber das Spiel keinesfalls leichtfertig abtun, denn es bietet auf jeden Fall mehr, als es anfänglich anmuten mag. Zusätzlich bietet das Spiel auch Menschen, die wa bereits auf dem PC gespielt haben, wo es bereits letztes Jahr herausgekommen ist, noch neue Facetten, in Form eines New Game+ und auch weiteren Story-Verläufen. Zwar lassen sich alle 13 Trophäen (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin) ohne Probleme in 30-45 Minuten verdienen, vorausgesetzt man überspringt alle Gespräche, doch dann entgeht einem selbstverständlich die interessante Handlung, die regulär knapp 8-10 Stunden beschäftigt, was für Visual Novels ein echt guter Umfang ist. Es lohnt sich daher allemal seine Zähne in „Crimson Spires“ zu versenkenversenken. – Bitte verzeiht, aber eine schlechte Vampir-Refefenz musste sein… 😉

Entwickler: Woodsy Studio

Publisher: Eastasiasoft

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@08.09.2021

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