Eine leichte Nostalgie liegt in der Luft, sobald man sich auf das Abenteuer von „Donkey Kong Bananza“ einlässt. Es ist das erste richtig neue Donkey Kong-Spiel seit „Donkey Kong Country: Tropical Freeze“ im Jahr 2014 und der erste vollständig dreidimensionale Plattformer seit „Donkey Kong 64“ aus dem Jahr 1999, womit er Neuland betritt und gleichzeitig vertraute Erinnerungen weckt. Zusätzlich bietet das 3D-Plattform-Action-Adventure ein Erlebnis, das es nur exklusiv für die Nintendo Switch 2 gibt.

Die Handlung entführt uns in eine tief unter der Erdoberfläche gelegene Welt. Auf der fiktiven Ingot Isle hat eine skrupellose Organisation namens Void Company – angeführt von Void Kong – wertvolle Banandium-Gems (Bananendiamenten) gestohlen und das Eiland in die Tiefe versenkt, in Richtung des Planeten-Kerns. Unser Held, Donkey Kong, stürzt zunächst unfreiwillig hinab, begleitet von einer jungen Pauline, deren kraftvoller Gesang DK in sogenannte Bananza-Transformationen versetzt – etwa in ein Zebra, einen Elefanten oder einen stärkeren Affen –, die jeweils spezielle Fähigkeiten mit sich bringen.

Gemeinsam sind sie auf Mission: Banandium zurückzuholen, die Void Company aufzuhalten – und Pauline möchte zurück an die Oberfläche. Diese Konstellation – ein klassischer Held mit nostalgischem Charme, eine musikalisch begabte Begleitung, eine fantastische Mission – erinnert an Abenteuerfilme der 80er oder die explorativen Elemente von „Super Mario Odyssey“, mit einem Hauch von Red Faction, wenn man sich durch Ruinen und zerstörbare Umgebung schlägt. Ein nostalgischer Puls, der tief schlägt, besonders bei Fans von Donkey Kong-Sidekick-Geschichten und Zelda-ähnlichen Erkundungen.

Das Gameplay übernimmt vieles – aber nicht einfach kopiert – von Super Mario Odyssey – insbesondere das sandboxähnliche Leveldesign, in dem Spieler Ziele erfüllen, Gegner bekämpfen und Gegenstände sammeln. Aber „Bananza“ setzt noch einen drauf: die Welt ist voxelbasiert und extrem zerstörbar. Überall kann man mit Donkey Kong’s roher Kraft Terrain abbauen, Wege schaffen oder Geheimnisse freilegen – eine kreative Freiheit, die stark an „Minecraft“ erinnert, nur dass die Werkzeuge ein Hüne mit roher Gewalt ist.

Die Steuerung fühlt sich kraftvoll an: DK haut und gräbt sich durch die Umwelt, während Pauline mit Gesang unterstützt – teils ist das im lokalen Koop oder über GameShare möglich, wobei DK von Host, sprich Spieler 1 gesteuert wird und Spieler 2 Pauline unterstützt. Die Levelstruktur ist vertikal gestaffelt: Schichten, jede mit eigenem Thema – Minen, Industrie, tropische Vegetation – und Übergänge funktionieren nahtlos, ohne Ladebildschirme. Schnellreise-Basislager namens „Getaways“ dienen als Rückzugsorte und individualisierbare Sammelpunkte. Der Schwierigkeitsgrad fühlt sich ausgewogen an, mit optionalen Herausforderungen und Puzzles, die anspruchsvoll erinnern, etwa an die Schreine in „Breath of the Wild“.

Grafisch präsentiert sich das Spiel in einem charmanten, animierten Stil, der beinahe wie ein Film aussieht. Besonders beeindruckend ist die Zerstörungstechnologie: voxelbasierte Welten, die sich real anfühlen, wenn man sie mit Fäusten bearbeitet. Auf der Switch 2 läuft das Spiel meist flüssig, doch es gibt gelegentliche Performanceprobleme und Kamerazuckungen, vor allem in intensiven Bosskämpfen oder wenn viel gleichzeitig passiert. Auflösung und Framerate werden insgesamt gut gehandhabt, obwohl es keine modernen Upscaling-Techniken wie DLSS gibt – was manch Technikfreund bedauern wird. Dennoch in Anbetracht der Größe der zerstörbaren Terrains und dem Abwechslungsreichtum der Biome, geht das durchaus in Ordnung.

Der Soundtrack ist eine gelungene Synthese aus Nostalgie und Neuem: Kompositionen stammen von Naoto Kubo und dem erprobten Mahito Yokota, und mischen orchestrale, elektronische und perkussive Elemente passend zu DKs Transformationen, häufig ausgelöst durch Paulines Gesang. Dazu kommen Remixe klassischer Donkey Kong-Themen von David Wise und Grant Kirkhope im neuen Arrangement. Ein offizielles Soundtrack-Album erscheint im Herbst 2025.

Entwickelt wurde das Spiel intern von Nintendo EPD, mit zusätzlicher Unterstützung von 1-Up Studio und tri-Crescendo, unter Leitung von Kazuya Takahashi und Wataru Tanaka, produziert von Kenta Motokura, künstlerisch unterstützt von Daisuke Watanabe, und mit Musik von Naoto Kubo. Das Studio EPD hatte zuvor „Super Mario Odyssey“ und „Donkey Kong Jungle Beat“ entwickelt. Der Wechsel von Switch 1 zu Switch 2 erfolgte, weil die Entwickler feststellten, dass ihre Vision auf der neuen Hardware besser realisierbar sei. Schon bei der Ankündigung während der Nintendo Direct am 2. April 2025 sowie einer speziellen Bananza–Direct am 18. Juni 2025 wurde deutlich, dass Nintendo hier ein großes Highlight für den Switch 2-Launch vorgesehen hatte.

Zum Abschluss das Fazit: „Donkey Kong Bananza“ ist ein gewaltiges Stück Videospielnostalgie, verpackt in eine modern zupackende, kreative 3D-Plattformwelt. Die Mischung aus Zerstörung, Erkundung, Musik und Charme macht es zu einem echten Erlebnis. Fans klassischer DK-Titel, aber auch Freunde moderner Open-Sandbox-Abenteuer – inspiriert von „Odyssey“ oder „Breath of the Wild“ – kommen hier voll auf ihre Kosten. Technisch gibt es ein paar holprige Momente, aber das stört kaum den Gesamteindruck. Es ist ein absolutes Must-Play für Switch 2-Besitzer, ideal für Entdecker, Serienfans und Plattformer Enthusiasten gleichermaßen. Wer eine Switch 2 besitzt sollte sich dieses Spiel keineswegs entgehen lassen!
Entwickler: Nintendo EPD
Publisher: Nintendo
Erhältlich auf: Nintendo Switch 2
Getestet auf: Nintendo Switch 2
NB@14.08.2025
——— Hinweise & Disclaimer: ———
Zur Erstellung dieses Reviews wurde uns vom Publisher ein unentgeltliches Muster für das Spiel zur Verfügung gestellt. Wir danken vielmals für die Unterstützung, weisen aber darauf hin, dass dieser Umstand keine Auswirkung auf unsere Bewertung hat!
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