Heutzutage hat man es als Fan klassischer Shmups wirklich gut, denn was früher oftmals nur in Japan veröffentlicht wurde, ist heutzutage leicht zugänglich. Und neben den Klassikern des Genres gibt es auch regelmäßig Nachschub. Besonders Eastasiasoft hat in der Vergangenheit viele Perlen herausgebracht, weswegen mich „Exo-Calibre“, das neueste Spiel von Vampixel Games, bereits bei der ersten Ankündigung interessiert hat. Da Shmups ein vielschichtiges Genre sind, hier eine genauere Einordnung: das Spiel als vertikal scrollender Bullet Hell Shoot ’em up klassifizieren, mit spürbaren Einflüssen aus klassischen Arcade-Spielen der 80er und 90er.

(c) Vampixel Games, Eastasiasoft

Die Handlung ist recht einfach gehalten; wer nostalgisch auf alte Sci-Fi-Cartoons und Anime zurückblickt, wird sich an Filme oder Serien erinnert fühlen, in denen künstliche Intelligenzen außer Kontrolle geraten. Im Spiel gehören wir als Spieler zu den Ex-Calibre Knights, Elite-Piloten in hochmodernen ExoMechs, entwickelt von der Exo-Tech Corporation, deren Zweck ursprünglich war, die Menschheit zu schützen. Doch dann gehen die von Exo-Tech entworfenen KI-Drohnen durch, „werden haywire“, greifen Menschen an und sorgen dafür, dass die Knights einschreiten müssen, um die Ordnung wiederherzustellen.

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Die Charaktere sind zu Beginn drei Pilotinnen, jeweils mit unterschiedlicher Schussart und Metallschwert oder Nahkampffähigkeit („melee“), später kommen noch weitere Charaktere hinzu, die wir freischalten können. Die Welt ist futuristisch und technisiert, stark getränkt von Robotik, Mechs und den Ängsten vor entfesselter künstlicher Intelligenz – ähnlich wie in klassischen Shoot-’em-ups mit Sci-Fi Setting oder auch an Anime-Serien, in denen Maschinen gegen Menschen rebellieren. Humorig-leicht wird der Plot durch Dialoge und Fun Comms aufgelockert, ohne zu tief in philosophische Fragen einzutauchen.

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Das Gameplay des Spiels folgt dem bewährten Muster vertikal scrollender Shooter, bringt aber einige nennenswerte Erweiterungen mit sich, die es selbst für Veteranen des Genres spannender machen: Man fliegt mit dem Mech unten auf dem Bildschirm, Gegner kommen von oben oder von den Seiten, Bullet Hell Situationen entstehen, wenn viele Projektile den Bildschirm füllen. Jeder Charakter im Spiel hat einen eigenen Schusstyp: Linear, Spread / Shotgun oder andere Varianten, die das Vorgehen spürbar verändern. Ergänzt wird der Standardbeschuss durch eine Nahkampfattacke, die nicht nur Gegner schädigt, sondern in einigen Fällen auch gegnerische Projektile zurückwerfen kann, wenn man gut timet.

(c) Vampixel Games, Eastasiasoft

Ein Boost oder eine Art Vorwärtsflug ermöglicht, kurzzeitig schneller zu manövrieren und Gefahren auszuweichen; dieser Boost ist aber ressourcenbegrenzt und muss durch Abschüsse oder bestimmte Aktionen wieder aufgefüllt werden. Zwischen den Leveln gibt’s ein Aufrüst-System („scrap“ als Währung), mit dem man Mech-Parameter wie Geschwindigkeit, Gesundheit, Waffenschaden und Leben verbessern kann. Das Spiel birgt also auch eine taktische Komponente, da man sich mit den richtigen Upgrades zur wahren Killermaschine aufleveln kann.

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Zum Beginn stehen zwei Spielmodi zur Verfügung: Story Mode (mit großzügigerer Gesundheit und unendlichen Leben) und Arcade Mode (strengere Bedingungen, begrenzte Leben). Im Spielverlauf schaltet man zusätzlich noch einen Boss Rush- und Time Rush Modus frei. Highscore-Mechaniken und Leaderboards sind ebenfalls Teil des Spiels. Der Schwierigkeitsgrad variiert: Für Einsteiger ist Story Mode gut geeignet, weil Fehlversagen nicht direkt in einem Frustmoment endet; wer mehr fordert, der steigt in Arcade oder sobald freigeschaltet, Rush Modi ein, wo Fehler härter wiegen und der Skill mehr im Vordergrund steht.

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Grafisch setzt das Spiel auf 2D Pixel Art, sehr farbenfroh und verspielt, mit Anime-Einflüssen in den Charakterporträts und Bossdesigns. Die Umgebungen und Hintergründe sind sauber gearbeitet, aber nicht immer extrem kreativ – manche Level fühlen sich visuell sehr ähnlich an, und es fehlt gelegentlich an markanten, erinnerungswürdigen Schauplätzen. Hervorzuheben ist allerdings der Soundtrack, bei dem treibende Musikstücke, passende Effekte beim Schuss, bei Explosionen und bei der Melee-Attacke die Action auf dem Bildschirm perfekt untermalen.

(c) Vampixel Games, Eastasiasoft

Das Spiel wurde von Vampixel Games, einem kleinen Team mit lediglich zwei Hauptentwicklern geschaffen, was in Anbetracht der Qualität des Spiels eine wirklich bemerkenswerte Leistung darstellt, auch wenn sich dieser Umstand selbstverständlich auch in einer eher kompakten Dauer und einem überschaubaren Umfang niederschlägt. Eastasiasoft fungiert als Publisher und hat das Spiel auf alle gängigen Plattformen gebracht.

(c) Vampixel Games, Eastasiasoft

Insgesamt hatte ich mit „Exo-Calibre“ wirklich eine Menge Spaß und das Spiel muss sich vor der Konkurrenz keineswegs verstecken. Es ist ein kurzweiliges, liebevoll gestaltetes Shoot ’em up, das vor allem Fans des Genres und des Retro-Looks ansprechen wird. Es ist nicht das innovativste Spiel seiner Art, aber es erledigt seine Aufgaben gut: hübsche Pixelgrafik, tolle musikalische Begleitung, ein solides Gefühl beim Steuern der Mechs und genug Modi, um auch für eine Weile zu motivieren.

Entwickler: Vampixel Games

Publisher: eastasiasoft Limited

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

Getestet auf: Xbox Series X

NB@02.10.2025

——— Hinweise & Disclaimer: ———

Zur Erstellung dieses Reviews wurde uns vom Publisher ein unentgeltlicher Key für das Spiel zur Verfügung gestellt. Wir danken vielmals für die Unterstützung, weisen aber darauf hin, dass dieser Umstand keine Auswirkung auf unsere Bewertung hat!

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