Jedem Horrorfan sollte der Name „Warlock“ durchaus eine Bedeutung sein. Es gibt insgesamt drei Filme, die aber nicht wirklich in Verbindung mit einlernender stehen und auch sehr unterschiedlich sind. Zwei der drei Filme haben immerhin eins gemeinsam: Den grandiosen Julian Sands als den bösen Warlock. Lediglich im dritten Teil wurde diese ikonische Rolle von einem anderen Schauspieler, Bruce Payne, verkörpert. Zusätzlich konnte dieser Teil auch sonst nicht wirklich überzeugen, da es sich merklich um eine low-budget, beziehungsweise in diesem konkreten Fall sogar eine Direct-to-Video-Produktion handelte. Generell lohnen sich der erste und zweite Teil auch heute noch und bieten neben tollen handgemachten Effekten auch eine durchausinteressante Geschichte. Den dritten Teil kann man getrost ignorieren, was die Macher des Spiels ebenfalls gemacht haben.
Ein „Warlock“, ist laut Wörterbüchern eine Bezeichnung für einen Zauberer, Hexer (also männliche Version einer Hexe), aber auch Dämon und Teufel. Diese Kombination trifft auf den namensgebenden Antagonisten der Filmreihe durchaus zu, wobei die Hintergrundgeschichte dabei auch von Film zu Film etwas abgewandelt wird. Handelt es sich im ersten Teil noch „nur“ um einen Hexenmeister, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat und dank schwarzer Magie aus dem 17. Jahrhundert, wo er exekutiert werden sollte, ins 20th. Jahrhundert flüchtet. Dort sucht der Warlock nach Teilen des Grand Grimoire, einer quasi Anti-Bibel, die es ihm ermöglichen soll die Tore der Hölle zu öffnen. Dabei wird er von einem Hexenjäger durch die Zeit verfolgt, der das mit allen Mitteln verhindern muss. Im zweiten Film, der in Deutschland zwar durch den Zusatz „Satans Sohn kehrt zurück“ als direkt Fortsetzung vermarket wurde, verhält es sich etwas anders. Der Film ist nämlich keine direkte Fortsetzung im herkömmlichen Sinn. Denn auch wenn der Warlock vom gleichen Schauspieler verkörpert wird unterscheidet sich die Hintergrundgeschichte ungemein und auch die Handlung des Vorgängerfilms hat keinerlei Relevanz. Hier wird der Warlock nicht als irgendein Hexenmeister dargestellt, sondern als eine übermächtige und unbesiegbare teuflische Macht, die alle 1.000 Jahre über die Welt kommt. Als Gegenspieler gibt es auf der Erde Druiden, die sich von Generation zu Generation auf die Wiederkehr des Warlock vorbereiten und versuchen diese zu verhindern. Als Machtmittel existieren 5 Runensteine, die sowohl den Druiden die Macht geben den Warlock zu besiegen, aber auch dem Warlock die Macht geben können die Welt zu vernichten. Der Warlock wird ins 20th Jahrhundert wiedergeboren und ab dort beginnt die Suche nach den Runensteinen und ein unerbittlicher Kampf zwischen jungen Druiden und dem ultimativen Bösen um den Fortbestand unserer Welt…
Für das Videospiel „Beware the ultimate Evil of WARLOCK“ von Acclaim aus dem Jahr 1995 bedient sich aus Elementen aus beiden Filmen, wobei der zweite Film als Hauptinspiration gilt: Der Warlock ist auf der Suche nach 6 Runensteinen, die durch Zeit und Raum verteilt sind. Wir spielen einen namenslosen Druiden, der ebenfalls auf der Suche nach den besagten Steinen ist und zum Ziel hat den Warlock zu stoppen. Viel mehr Story gibt es eigentlich nicht. Entgegen der Vorlage verfügt unser Druide auch über einige magische Kräfte. Als normaler Angriff kann der Druide daher Energieschüsse abfeuern, die im Verlauf des Spiels durch das Einsammeln von Upgrades sogar steigerbar sind. Zusätzlich hat er eine fliegende Kugel, die er durch seine Gedanken steuern kann immer bei sich. Diese Kugel kann in alle Richtungen in einem festen Radius um die Figur gesteuert werden und kann neben dem Einsatz als Waffe auch zur Betätigung von Schaltern oder zum Einsammeln von Zaubern benutzt werden. Die Sammelbaren Zauber von denen es 7 Stück gibt reichen von Heilung über Bomben (schwach & stark), Extraleben, Rücksetzpunkten über die Erzeugung von Erdbeben und eines Schutzschildes. Von diesen Zaubern können kumulativ 250 Stück getragen werden, auch wenn die Anzeige pro Zauber auf Grund einer 1-stelligen Anzeige nur bis 9 reicht. Warum man sich daher für eine Zeichenbeschränkung in der Anzeige entschieden hat ist nicht ganz nachvollziehbar, denn gerade in den früheren Leveln kann man kaum zwei Meter gehen ohne schon wieder einen Zauber einzusammeln. Davon abgesehen kann unser Druide neben Laufen auch Springen und Rollen, was bei der Vielzahl von Gegnern oft zum Ausweichen genutzt werden muss.
Das Spielprinzip ist dabei in der Regel recht simpel: Wir gelangen durch einen Zeitstrudeln in einer Areal und bewegen uns (grob) von links nach rechts durch das Level, um den Runenstein zu finden und das Level danach zu verlassen. Dabei bestehen die Level meist aus mehreren Abschnitten und es gibt immer Level-typische Gegner. So finden wir in Höhlen Fledermäuse und Spinnen, auf Friedhöfen Skelette und Zombies und in Schlössern wandelnde Ritterrüstungen und Geister. Auch der Warlock taucht ziemlich oft auf und stellt uns zusätzliche Hindernisse in den Weg, die es dann zu bewältigen oder zu besiegen gilt. Ziemlich toll ist dabei, dass dann jedes Mal ein digitalisiertes böses Lachen von Julian Sands aus den Filmen erscheint. Bekämpfen kann man den Warlock selbst aber in diesen Auftritten noch nicht, das wird sich dann für Bosskämpfe aufbewahrt.
Klassischerweise gibt es nur eine Handvoll Leben und keine Continues. Aber alle paar Abschnitte bekommt man ein Passwort zum fortsetzen präsentiert:
Die Level sind dabei recht abwechslungsreich und warten auch mit den ein oder anderen in der Regel aber recht simplen Schalterrätzeln auf, können aber auch von Zeit etwas frustig werden, wenn zu viele Gegner auftauchen oder man einfach den Weg zum Weitergehen nicht findet. Aber in der Regel ist das eher die Ausnahme und die Flut an Gegnern lässt sich mit etwas Übung und gezieltem Einsatz von Zaubern auch gut Herr werden. Zusätzlich zu den normalen Gegnern gibt es auch den ein oder anderen Bosskampf. wobei es sich dabei fast immer um Kämpfe gegen den Warlock in unterschiedlichen Formen handelt. Diese können mitunter ziemlich fordernd sein, denn der Warlock ist ziemlich stark und unser Druide kann nur wenige Treffer einstecken, was durch die Lebensanzeige in Form eines Gesichtes, das immer mehr zum Skelett wird, verdeutlicht wird. Verwendet man einen Heilzauber bekommt das Gesicht dann seine Haut wieder, was zwar ganz schick animiert ist, aber schon ziemlich hart daherkommt, wenn man sich überlegt, dass es sich eigentlich um ein Spiel für Kinder und Jugendliche handelte. Aber das trifft wohl auf viele Spiele der damaligen Zeit zu und sonst sollte man sich vielleicht erst mal fragen, warum ein Spiel zu einem nicht jugendfreien Horrorfilm überhaupt gemacht wurde. In USA sind alle Filme mit „R“ freigegeben, was ungefähr mit unserer 18er Freigabe zu vergleichen ist. War der erste Teil in Deutschland sogar ab 16, war der Zweite ab 18 freigegeben und stand bis vor kurzem sogar noch auf dem Index…
Aber unser größter und härtester Gegner bei dem Spiel ist leider die Steuerung. Prinzipiell funktioniert diese gut und reagiert sehr direkt, wenn nicht der etwas verschachtelte Einsatz der Zauber und langsame Einsatz der Flugkugel wäre.
- Von den Zaubern ist immer nur ein Zauber ausgewählt, den wir benutzen können. Das Geschieht mittels Tastenkombination „hoch+Start“, die Zauber weiterschalten geschieht mittels einer ähnlichen Tastenkombination „runter+Start“. Es passiert im Eifer des Gefechts recht schnell, dass man den benötigten Zauber ausversehen weiterschaltet oder einen falschen und eventuell zwecklosen ausführt. Auch wenn die Tasten des Sega Mega Drive in ihrer Anzahl sehr begrenzt sind hätte man durchaus etwas anderes einfallen lassen können als irgendwelche Tastenkombinationen, zumal man diese eigentlich nur weiß, wenn man das Handbuch besitzt. Innerhalb des Spiels erfährt man diese sonst nicht.
- Die langsame Einsatz der Flugkugel gestaltet sich insofern etwas unschön, dass der Druide bevor man etwas mit der Kugel machen kann in eine Art „Zauberpose“ geht, die ihn auf Grund der Animation kurze Zeit ungeschützt dastehen lässt. Man sollte sich daher genau überlegen wann und wo man die Kugel einsetzt…
Davon abgesehen hatte ich aber damals, als es herauskam, wie auch heute sehr viel Spaß mit dem Spiel. Es hat zwar eher durchwachsene Kritiken bekommen, aber in der damaligen Zeit hat man sowieso nichts auf Kritiken gegeben. Man wusste in der Regel gar nichts davon und hat Spiele entweder auf Grund von Empfehlungen oder anhand des Boxarts und der kleinen Screenshots auf dem Cover gekauft. Und zugegeben sieht das Cover auch nach heutigen Maßstäben noch recht schick aus. Allerdings findet man darauf einen Screenshot vom letzten Boss, was man heutzutage eher nicht machen würde…
Obwohl es wahrscheinlich niemanden verwundern wird, dass man am Ende ein letztes Mal gegen den Warlock antritt. Jeder offenbart dieser bei diesem Kampf seine wirkliche Form, was zugegeben wirklich cool ist und auch einen Screenshot wert ist.
Der Kampf gegen den Dämon ist an sich aber fast leichter als andere Bosskämpfe im Spiel. Der Warlock hat nur 3-4 unterschiedliche Angriffsarten, denen man eigentlich allen gut ausweichen kann. Zusätzlich kann man hier auch seine verbliebenen Zauber einen nach dem anderen verbrauchen, denn man braucht diese zwangsläufig danach nicht mehr und so sollte es ein leichtes sein den Warlock ein für alle Mal zu besiegen und das Spiel zu beenden. Das Ende ist dafür eher unspektakulär, denn der Druide kommt in einer kurzen Animation lediglich wieder zurück in seine Zeit und eine Texttafel teilt uns mit, dass das Licht zurückgekehrt ist, wir unser Schicksal erfüllt haben und das Böse besiegt wurde. Das beendet dann das Spiel und die Credits beginnen und münden wieder im Startbildschirm.
NB@10.03.2017
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