PS4 Review: „Lego City Undercover“ – GTA im Lego-Gewand

LEGO City Undercover – Bereits 2013, als ursprünglich exklusiver WiiU-Titel erschienen, ist das Spiel nun seit kurzem in einer überarbeiteten Fassung auch für PS4, Xbox One und Nintendo’s Switch erschienen.

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Das Spiel stammt von TT Games, die bereits für unzählige andere LEGO-Spiele, wie zum Beispiel „Lego Marvel’s Avengers“, „Lego Jurassic Word“ oder auch „Lego Harry Potter“ verantwortlich sind, unterscheidet sich aber in einigen Punkten von den zuvor genannten. Bei LEGO City Undercover (LCU) handelt es sich nämlich um ein reinrassiges Open-World Actionspiel, im Stile von Grand Theft Auto und Konsorten, im LEGO-Gewand.

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Wir spielen den Polizisten Chase McCain, der nach Lego City gerufen wird, um den notorischen Bösewicht Rex Fury, der aus dem Gefängnis entkommen ist, wieder dingfest zu machen. Während seiner Ermittlungen kommt Chase im Verlauf des Spiels einer sehr viel größeren Bedrohung auf die Spur, die von ihm verlangt undercover tief in die Welt der organisierten Kriminalität von Lego City abzutauchen und letztendlich die gesamte (Lego)-Welt zu retten. Die Geschichte ist dabei interessant im Stile von klassischen Krimiserien der 70er und 80er Jahre erzählt, enthält aber durchaus moderne Einflüsse und mündet sogar in einem James Bond-ähnlichen dritten Akt der Story. Die insgesamt 15 Story-Missionen sind dabei abwechslungsreich, verfügen über den Lego-typischen Humor und warten sogar mit den ein oder anderen interessanten Überraschung auf. Auch wenn 15 Story-Missionen erst mal nicht besonders viel klingt, sind diese sowieso eher als Nebensache zu sehen, denn es gibt ja noch die offene Spielwelt.

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Normalerweise fungiert die Hubwelt bei den Lego-Spielen (fast) nur als Verbindung der Story-Missionen. Bei diesem Spiel ist das allerdings anders, denn die offene Spielwelt ist der eigentliche Schauplatz der Geschichte. Die Welt besteht dabei aus mehreren Stadteilen, die teilweise mit großen Brücken verbunden sind, einem Nationalpark, langwirtschaftlich geprägtes Hinterland und insgesamt 3 Inseln. Die Stadt ist von ihrem Aufbau an San Francisco angelehnt und verfügt sogar über die Lego-Variante von Alcatraz, was hier Albatross heißt. Diese Welt ist gespickt mit unterschiedlichen Nebenaufgaben und versteckten Objekten, sodas man, wie in meinem Fall, wenn man das Spiel zu 100% abschließen möchte auf eine Spielzeit von +40 Stunden kommt. Wahrscheinlich kann man das Spiel schneller komplettieren, wenn man Komplettlösungen verwendet, aber man beraubt sich auch dem Spaß am Erkunden.

Ein weiterer Unterschied zu klassischen Lego-Spielen, ist auch, dass man fast alle benötigten Fähigkeiten ganz nebenbei im Verlauf der Story freischaltet und nicht unzählige unterschiedliche Charaktere zur Komplettierung braucht. Allerdings gibt es dennoch genug Charaktere im Spiel freizuschalten, auch wenn diese hier als „Verkleidungen“ bezeichnet werden. Allerdings ist deren Verwendung komplett optional.

In der WiiU-Version wird das charakteristische Gamepad recht prominent verwendet, was für die überarbeiteten Versionen angepasst wurde. So verwendet Chase im Spiel zwar einen Scanner, der wie das Gamepad aussieht, aber wir steuern ganz normal mit dem Controller unserer Wahl und diese Anpassung fällt auch nicht wirklich auf. Ich wage sogar zu behaupten, wenn man es nicht weiß, dass unter anderem bei der Verwendung des Scanners das WiiU-Gamepad eine spezielle Funktion hatte, fällt es nicht auf. Weiter verfügen die neuen Versionen sogar über die Erweiterung eines 2-Spieler-Modus, was bei der WiiU eben auf Grund der Verwendung des Gamepads nicht möglich war.

Grafisch kann sich das gebotene auch wirklich sehen lassen, wenn es auch gerade der Fortbewegung mit schnellen Autos oder Helikoptern an der Weitsicht etwas hapert und es Popins gibt. Man muss sich allerdings vor Augen führen, dass es sich prinzipiell schon um ein 4 Jahre altes Spiel handelt. Andere Lego-Spiele verhalten sich da ähnlich und solang man kein „Horizon Zero Dawn“ erwartet, wird man auch nicht enttäuscht.  Soundtechnisch ist alles im guten bis sehr guten Bereich. Das Spiel wird stimmungsvoll mit funkiger Musik untermalt und Chase, wie auch andere Charaktere haben viele unterschiedliche Sprachsamples auf hohem Synchronisationsniveau zu bieten, auch wenn es nach 40+ unzählige wiederholte Samples gibt. Hier wäre unter Umständen noch das ein oder andere Sprachsample nicht von Nachteil gewesen,

Insgesamt macht das Spiel wirklich Spaß und bietet um einiges mehr, als andere Lego-Spiele und ich habe den Kauf in keinster Weise bereut. Einizger Wehmutstropfen ist, dass das Prequel des 3DS leider nicht auf der PS4 verfügbar ist. Das würde die Geschichte um Chase noch abrunden und wäre eine nette Dreingabe gewesen. Aber wer weiß, wenn diese Portierung insgesamt erfolgreich angenommen wird, vielleicht bekommen wir das Prequel dann als separate Veröffentlichung…

NB@02.06.2017

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