Da am morgigen Dienstag bereits die neue Reihe von Telltale „Minecraft: Story Mode – Season 2“ an den Start geht, war ein Blick auf die zweite Episode von Telltale’s Guardians of the Galaxy-Reihe lang überfällig. Auch wenn ich die Episode bereits kurz nach Release gespielt hatte, kam ich bislang nicht einen würdigen Bericht darüber zu verfassen.
Dabei muss sich die Episode wirklich nicht verstecken, denn wenn die erste Episode bereits mit dem Tod von Thanos die Messlatte sehr hoch gelegt hat, weiß diese Episode durch einige sehr interessante und recht dramatische Hintergrundinformationen zu begeistern. Telltale hat sich nämlich vorgenommen in jeder Episode den Fokus auf einen der Guardians und dessen Vergangenheit zu legen. War das in der ersten Episode unsere Hauptfigur Peter Quill a.k.a. Star-Lord ist es in dieser Episode der Publikumsliebling Rocket Raccoon.
Doch bevor wir die tragische Hintergrundgeschichte des liebenswerten zynischen Waschbären miterleben gilt es als Spieler eine Hürde zu überwinden. Da wir am Ende der letzen Episode eigentlich verstorben sind und das mysteriöse Artefakt, die Eternity-Forge, uns zurück ins Leben geholt hat, sind wir gegenüber unserer Crew etwas in Erklärungsnot. Das einzige Problem dabei ist jedoch, dass wir selbst keine Antworten haben und uns daher auf die Suche danach machen müssen. Erst Anhaltspunkte geben uns die Erinnerungen/Träume von Peter, die teilweise in der ersten Episode schon durchlebt wurden, aber diesmal anders ablaufen, als sie in Realität abgelaufen sind. Diese Änderungen sollen uns etwas sagen uns auf die richtige Spur zu schicken. Das wäre alles leichter gesagt als getan, wenn da nicht die immenente Bedrohung durch Hala the Accuser und die Kree wäre, die es bereits einmal erfolgreich geschafft haben uns umzubringen
Wenn es ein Artefakt gibt, was tote wieder zu leben erwecken kann und die Leiche eines berüchtigten Bösewichts gibt, sind Probleme eigentlich vorprogrammiert. Es gibt Schriftzeichen auf dem Artefakt, die allerdings nur Nebula, die Stiefschwester von Gamora, die allerdings, da wir ihren Vater getötet haben, nicht wirklich gut auf uns zu sprechen ist und uns eigentlich nach dem Leben trachtet. Unser kurzzeitiges Ableben hat zudem auch Rocket auf den Plan gerufen, der dadurch begründet eine neue Mission für uns hat. Er möchte, dass wir mit ihm auf den Planeten kommen, wo er „erschaffen“ wurde, um mit dem Artefakt seine verlorene Liebe wieder zum Leben zu erwecken, was in einer aufschlussreichen und sehr tragischen Rückblende erzählt wird.
Uns obliegt wie Wahl, wohin wir zuerst reisen, wobei man sich als Kenner der Spiele von Telltale bewusst sein sollte, dass die Reigenfolge starke Auswirkungen auf den Ausgang der jeweiligen Szenen haben kann, obgleich man dennoch beide Ziele besuchen wird. Versuchen wir als Nebula zu finden und halten sie davon ab die Leiche von Thanos zu stehlen und bei ihrem Versuch eventuell getötet zu werden, was dazu führen würde, dass wir nie eine Übersetzung des Artefakts bekommen können oder gehen wir mit Rocket?
Ich bin aus Loyalität zu Rocket mit ihm gegangen und kann sagen, dass es sich gelohnt hat, denn die gebotene Hintergrundgeschichte ist wirklich der Hammer und geben dem Charakter viel mehr tiefe, als man es aus den Comics und Filmen kennt, auch wenn die Eternity Forge leider nicht hilft seine Liebe wieder zum Leben zu erwecken. Allem Anschein nach müssen wir doch mehr über das Artefakt erfahren und dazu brauchen wir (leider) Nebula, die die einzige ist, die uns bei der Übersetzung helfen kann, obgleich sie uns diese Informationen wahrscheinlich nicht freiwillig geben wird…
Mit durchschlagender Überzeugungskraft schaffen wir es allerdings die Inschrift zu entziffern und die recht kryptischen Hinweise schicken uns zurück zum Tempel aus der ersten Episode, wo wir Thanos getötet haben, denn in diesem Tempel versteckte sich mehr als nur das Artefakt, dass beireits unser Eigen nennen.
Im Tempel warten dann einige versteckte Rätzel auf uns, die das Adventure-Herz, zumindest in der Light-Version, höher schlagen lassen. Zugegeben die Rätzel, die uns Telltale in allen ihren Spielen bisher geboten hat, waren nie besonders komplex, aber mit den letzten Reihen ist diese Element immer mehr in den Hintergrund gerückt, umso schöner ist es, dass es bei den Guardians wieder prominentere Rätzeleinlagen gibt. Haben wir das Rätzel im Tempel gelöst haben wir die Episode leider auch schon durch, denn der Hinweis, den wir hier finden führt uns in der ausgehenden Cutscene zur nächsten Episode…
Insgesamt war es eine sehr schöne und gutgeschriebene Episode. Manchmal hat man bei Telltale das Gefühl, dass es sich nur um eine Aneinanderreihung von unterschiedlichen Szenen handelt, die mal mehr und mal weniger miteinander zu tun haben, doch diesmal wirkt alles wirklich aus einem Guss und hat die markante Guardians-Note untermalt von kultiger Musik, wie man es auch aus den Kinofilmen kennt. Die Spielzeit für diese Episode hat etwas über 2 Stunden in Anspruch genommen und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Leider gibt es noch kein Release-Datum für die dritte Episode…
NB@10.07.2017
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