PS4 Review: „Sigi – A Fart for Melusina“ – Bietet der Action-Plattformer mehr als infantilen Humor im Pixelgewandt?

Manchmal, wenn man im PSN oder Konsorten unterwegs ist sieht man Spiele, bei denen man seine Augen fast nicht traut. „Sigi – A Fart for Melusina“ ist ein Spiel, denn welches Spiel kann schon von sich behaupten das Wort „Fart“, zu Deutsch „Furz“ im Titel zu haben. Mir war zwar gleich klar, dass es sich dabei wahrscheinlich nicht um den nächsten Blockbuster mit einer riesigen offenen Spielwelt und eine Spielzeit von mehreren Hundert Stunden handeln würde, aber gerade in Hinsicht auf den günstigen Preis und die interessanten Screenshots habe ich einfach mal auf gut Glück zugeschlagen und durch Zufall eine schicke kleine Perle gefunden.

 

Das Spiel vom kleinen Indie-Entwickler Pixel.lu wurde bereits Ende 2017 im Eigenvertrieb auf Steam veröffentlicht und mit Sometimes You als Publisher im September 2018 auf PS4, PS Vita, Xbox One und Nintendo Switch portiert. Es ist regulär für 5,99€ zu haben, aber regelmäßig Gast in diversen Sales, wo ich letztendlich auch zugeschlagen habe.

 

Wir spielen Sigi, einen Ritter mit einem Problem. Seite Flatulenzen haben seine Freundin Melusina aus seinen Armen in einen See katapultiert und was für ihn am Anfang lustig schien wendete sich schnell, als er feststellen musste, dass Melusina verschwunden ist. Klar ist das nicht besonders originell und wirkt auf Grund der animierten Cutscene in der der stolze Ritter seine Freundin „wegfurzt“ um einiges komischer als die Offscreen-Entführungen in den Mario-Spielen. Aber Sigi wäre ja kein waschechter Ritter, wenn er nicht samt Rüstung und Waffen losspurtet, sie zu retten. Sein Weg führt ihn durch insgesamt 20 unterschiedliche Levels, die im klassischen Pixelstil eindeutig eine Reminiszenz an Mario und Co. darstellen. Im Grunde ist das auch nicht die einzige Anspielung an längst vergangene Zeiten, denn sowohl die gesprochenen Witze, über das Umgebungsdesign bis hin zu den Gegner und dabei vor allem die Bosse, sind bewusst Klischeebehaftete Abziehbilder der später 80er und frühen 90er Jahre. Denn wer hätte denn gedacht, dass es mal ein Jump n Run-Spiel gibt in dem man gegen einen dämonischen Hulk Hogan-Verschnitt kämpft?

 

Die Grafik im Retrodesign ist schön animiert, recht detailliert und präsentiert die Levels sehr farbenfroh, was gut mit dem allgemeinen Tonus des Spiels harmoniert. Die Gegner sind dabei zwar Genre-Standards in Form von Vögeln, Skeletten und Zombies, wirken aber nicht bedrohlich und sehen eher aus, als ob sie aus „Plants vs. Zombies“ entliehen wurden. Das Spielprinzip ist dabei zwar wenig abwechslungsreich, da wir im Grunde nur von links nach rechts durch die Level laufen und springen, dabei Gegner aus dem Weg räumen, die wir entweder mit unserer Waffe oder mit Draufspringen ausschalten, bis erreichen. Hier und da gibt es auch mal die ein oder andere Timing-basierte Sprungpassage, aber im Großen und Ganzen nichts wildes, der Frustfaktor hält sich daher in Grenzen, bzw. ist im Grunde in den normalen Levels nicht vorhanden. Man könnte es vom Spielprinzip und vom Leveldesign sehr mit dem ersten „Super Mario Bros.“ vergleichen. Zusätzlich zu den normalen Levels gibt es allerdings auch noch extra Boss-Level. Die Bosse sind alles ziemlich unterschiedlich und bieten dabei einiges an Abwechslung, zumal man in manchen Fällen erst mal etwas um die Ecke denken muss, wie man an die Schwachstelle eines Bosses kommt, wobei uns das Spiel allerdings fast unmittelbar die Lösung per Texttafel präsentiert. Hier hätte man etwas mehr Zeit geben können, oder den Tipp erst aktivieren lassen, wenn man mehrfach gestorben ist… Da das Spiel aber nicht besonders schwer ist, halt sich der Frustfaktor in Grenzen, zumal das Spiel auch sehr freigiebig mit der Vergabe von zusätzliche Leben ist. Sigi kann drei Mal getroffen werden, bis er stirbt und wir bekommen für das Sammeln von Münzen und weiteren Sammelobjekten kontinuierlich neue Leben dazu. Zusätzlich sind die Rücksetzpunkte gut gewählt und wenn wir sterben müssen wir nicht viel des Levels nochmal spielen oder können innerhalb der Bosskämpfe sogar an der gleichen Stelle (mit dem gleichen Stand des Lebensbalkens des Bosses) fortsetzen. Darüber hinaus gibt unterschiedliche Waffen im Spiel, wie anderem Äxte oder Messer, die sich jeweils etwas anders steuern und dabei helfen das Spielgeschehen etwas aufzulockern.

 

So spaßig das Spiel an sich auch sein mag, so kurz ist es allerdings auch. Es gibt sogar eine Trophäe dafür, dass man das Spiel (also 20 Level) mit allen Sammelobjekten in weniger als 30 Minuten abschließen muss, was nicht besonders aufwendig ist. In meinem ersten Durchgang hatte ich aus dem Stand 94% aller Sammelobjekte und habe 38 Minuten gebraucht. Bereits beim zweiten Durchlauf habe ich es dann ohne großen Aufwand geschafft die Anforderung an die Trophäe zu schaffen. Was in anderen Spielen zu einer Lebensaufgabe ausartet ist hier wirklich einfach und so hat man innerhalb von kürzester Zeit alle Trophäen inklusive einer schönen neuen Platin-Trophäe verdient. Das Spielt hält insgesamt 18 Trophäen (1 x Bronze, 7 x Silber, 9 x Gold, 1 x Platin) bereit und teilt sich eine Trophäenliste mit der separat erhältlichen PS Vita-Version. Wer noch ein paar Euro Guthaben in seinem PSN-Konto hat und mal einen etwas kurzweiligeren Zeitvertreib, entgegen den immens-großen und umfangreichen Spielen der letzten Monate, sucht, wird mit diesem spaßigen Sidescroller durchaus seine Freude haben.

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NB@04.02.2019

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

 

 

 

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