PS4 Review: „Attack of the Toy Tanks“ – Was bietet das Spielzeug-Abenteuer?

Ich bin wirklich überrascht, denn bei den letzten Outputs von Ratalaika Games, die mich teilweise nicht so ganz überzeugen konnten, waren meine Erwartungen für ein Spiel mit dem Titel „Attack of the Toy Tanks“ fast am niedrigsten. Doch hier lag ich ziemlich falsch, denn was man fast nicht ahnen mag versteckt sich dahinter ein echt gutes Spiel! Das Spiel wurde dabei von Petite Games entwickelt, die unter anderem auch die Spiele „Inksplosion“ und „Super Destronaut DX“, beide ebenfalls von Ratalaika Games auf die Konsolen portiert, in ihrem Spielekatalog haben. Das Spiel ist neben der mir vorliegenden Veröffentlichung auf der PS4 auch auf der PS Vita, Xbox One und Nintendo Switch erhältlich und die Sony-Plattformen werden im Cross Buy versorgt. Man kauft das Spiel also auf einer Plattform und bekommt die zweite Version gratis obendrauf, was ich immer wieder als eine schöne Dreingabe empfinde.

Das Spielprinzip ist zwar relativ simpel, denn wir steuern einen Spielzeugpanzer, der gegen andere Spielzeugpanzer in Arena-Matches antritt, doch da es in insgesamt 60 Levels immer wieder neue Herausforderungen und kleine Twists gibt, die das Geschehen vom Standard abheben, bleibt es auch nach fortgeschrittener Spielzeit immer noch spannend. Also genau das, was ich bei einigen anderen Outputs des Publishers, wie zum Beispiel „Gravity Duck“ vermisst habe und wenn es dieses Mal wirklich keinen sinnvollen Rahmen oder überhaupt eine Form von Geschichte im Spiel gibt, abseits des definierten Ziels alle Spielzeugpanzer auszuschalten, bevor sie uns ausschalten, so braucht fällt das beim Spielen komischerweise nicht negativ auf. Ich habe es zugegebenermaßen erst nachdem ich das Spiel beendet und ich meine Erfahrungen kurz zusammengefasst hatte, wissentlich festgestellt, dass es keine Geschichte im Spiel gab.

Nach dem Start des Spiels haben die Auswahl zwischen Single- und Multiplayer, Statistiken und einigen Einstellungen was die Lautstärke und die Steuerung angeht und schon kann es losgehen. Die Steuerung im Spiel orientiert sich interessanterweise an Twin-Stick-Shootern bei dem wir mit dem linken Stick die Fahrrichtung unseres Panzers und mit dem rechten Sick das Zielen steuern. Weiter gibt es über L1 und L2 einen Vorwärts- Rückwärtsgang und über R1 und R2 kann geschossen werden, wobei beide Tasten den gleichen Schuss abfeuern und die Wahl der Taste persönliche Präferenz ist. Jedes Level ist dabei ein einzelnes Schlachtfeld im Spielzeuguniversum, wo man auch gerne Legosteine, Bauklötze oder auch mal andere Spielzeuge als „natürliche“ Hindernisse findet, die uns den Kampf gegen die feindlichen Panzer erschweren sollen. Zum Beginn treten wir in der Regel nur gegen zwei feindliche Panzer an, was mit ansteigender Levelanzahl aber weiter ausgebaut wird. Ein Treffer reicht aus, um einen feindlichen Panzer in einer imposanten Explosion verschwinden zu lassen, aber im Gegenzug sind wir auch nur einen Treffer vom Neustart des Levels entfernt. Und gerade da die Feinde immer in der Überzahl sind gibt es ein paar wirklich knifflige Level. Schön ist dabei allerdings, dass wir auch Levels überspringen können und nicht wenn wir an Level 30 scheitern von allen folgenden Levels ausgesperrt sind.

Gerade die Steuerung, die zwar simpel, aber auf Grund der unterschiedlichen Funktionen der Sticks am Anfang nicht ganz eingängig und ein bewusstes Hindernis darstellt macht aus dem Spiel wirklich etwas besonders und hebt es von der Masse ab. Wenn man sich für eine andere Art der Steuerung entschieden hätte wäre das Spiel mit Sicherheit zu leicht geworden, aber die Herangehensweise gepaart mit dem leicht aber stetig ansteigenden Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass jedes beendete Level zu einem persönlichen Triumpf wird und da man zusätzlich noch eine Bewertung für die Zeiten bekommt, in der man das Level beendet heizt den persönlichen Ehrgeiz noch weiter an. Einzig was ich persönlich nicht so toll fand ist, dass es mit steigender Levelanzahl auch Gefahren in den Levels gibt, von denen aber nur für uns alle tödlich sind. Zwar können feindliche Panzer von Stacheln, die aus dem Boden kommen ebenso wie wir ins Jenseits geschickt werden, doch Laserstrahlen machen aus unerfindlichem Grund nur uns etwas aus, was uns in eine unfaire Nachteilsposition versetzt. Gerade wenn man durch diese unfairen Taktiken mehrfach hintereinander das zeitliche segnet kann das zwar zu kurzeitigen Frustmomenten führen, doch insgesamt wurde ich in meinem Durchspielen, was leider nur knapp 2,5 Stunden gedauert hat gut unterhalten und im Grunde hat man die Platin bereits lange vor dem Ende des Spiels erreicht.

Wie es auf den Sony-Plattformen üblich ist bekommt man dabei gleich zwei Trophäenlisten auf PS4 und PS Vita, die separat, wenn auch inhaltlich-identisch sind. Zu verdienen gibt es pro Liste 13 Trophäen (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin), die auf der Xbox 1000GS entsprechen. Wer rein auf die Trophäen aus ist kann die komplette Liste wahrscheinlich auch in knapp 30-60 Minuten erspielen, doch gerade die späteren Levels bieten eine interessante Herausforderung, die man sich durchaus mal ansehen sollte. Und auch danach muss nicht zwangsläufig Schluss sein, denn es gibt ja noch einen anderen Modus als den Singleplayer. Der Multiplayer, bei dem man zusammen mit einem Freund im Couch-Co-Op gegen Wellen von feindlichen Panzen in diverse Schlachtfelder zieht, oder auch mal leicht abweichende Aufgaben meistern muss, macht wirklich Spaß und auch wenn man ihn wahrscheinlich nicht über Stunden spielt, da das Spiel wahrscheinlich nicht genug Variation für zwei Spieler bietet. Aber es ist dennoch eine willkommene Alternative für ein kurzes Spiel zwischendurch, zumal es ja immer weniger Spiele gibt, die man im Local Co-Op spielen kann.

Grafisch ist das Spiel logischerweise nicht besonders spektakulär, lauft aber durchweg flüssig und bietet neben interessanten Setpieces auch einige schöne Effekte, wie die physikalisch korrekt fliegenden Projektile, die auch gerne mal an Wänden abprallen oder auch die Explosionen beim Treffer. Allerdings muss man hier auch anmerken, dass die gleichen Assets immer wieder verwendet werden und so findet man die gleiche Anordnung von Legosteinen in etlichen der 60 Levels, was aber dem Spielspass keinen Abbruch gibt. So hatte ich während meinem Durchspielen eine Menge Spaß mit dem Spiel und habe es auch nachdem die Platin verdient war bereitwillig weitergespielt, bis ich alle Levels besiegt hatte. Gerade für den schmalen Preis von 4,99€, die das Spiel regulär kostet gibt es wirklich schlechtere Investitionen, als dieses Spiel. Ich habe meinen Kauf nicht bereut und hoffe, dass das eine Tendenz für weitere Spiele von Ratalaika Games darstellt.

NB@22.10.2019

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