PS4 Review: „Donut County“ #DonutCounty #LeichtePlatin

Gefühlt gibt es alle paar Jahre wechselnde Trends der Videospiele und alle darauf folgenden Spiele sind dann erst einmal daran angelehnt. Sei es der 3rd-Person-Deckungsshooter, der durch die Gears of War-Reihe populär wurde, die Echtzeit-Strategie, die durch „Dune 2“, oder das klassische Point and Click-Adventure, das mit „Maniac Mansion“ gestartet wurde. In den letzten Jahren merkt man vermehrt den Einfluss der Souls-Spiele und jedes zweite Spiel bedient sich mehr oder minder an dieser Formel. Doch dann gibt es auch die Außenseiter, die entweder bewusst gegen einen Trend arbeiten, oder generell ihr eigenes Ding machen und dadurch einzigartig werden.

Eines dieser Spiele ist zweifelsfrei „Donut County“, das so ist, wie kein Spiel zuvor. Man kann es in Ansätzen vom Spielprinzip her am ehesten mit Katamari vergleichen, obwohl das dem Spiel auch nicht ganz gerecht wird. Am besten passt der Vergleich zu einer Halloween-Folge der Simpsons mit einem schwarzen Loch, dass alles verschluckt, was ihm in die Nähe kommt, worauf es kontinuierlich an Größe gewinnt. So ähnlich funktioniert es auch in „Donut County“, wobei es sogar eine Geschichte gibt, die dem ganzen einen Sinn verleiht, aber erst im Verlauf des Spiels nach und nach beginnt einen tieferen Sinn zu ergeben. Denn der sprechende Waschbär BK, der im Donut Shop arbeitet ist dazu übergegangen neben den Backwaren mit Löchern auch andere Löcher zu liefern. Jedes Level ist dabei ein anderes Areal und beginnt mit einem neuen Loch. Dieses Loch ist zu Beginn des Levels immer klein und unscheinbar. Wir steuern es mit dem Analogstick und können alle Objekte von gleicher oder kleinerer Größe damit im Boden verschwinden lassen. Je mehr Objekte wir verschlucken, umso größer wird unser Loch und so haben wir nach einer Zeit die Ausmaße, um Menschen, Tiere, Autos und sogar ganze Häuser verschlucken zu können.

Die recht simple Prämisse ist auf Grund der wechselnden Settings, die in Form von Rückblenden erzählt werden, als BK und die anderen Bewohner am Boden eines der Löcher, tief unter der Erdoberfläche wiederfinden. Pro Level wird das Schicksal eines der Bewohner nacherzählt, bis nach zwei Drittel der Geschichte die Narrative wechselt, die wahren Hintergründe aufgedeckt werden und wir darum kämpfen müssen den Hintermännern das Handwerk zu legen und die Stadtbewohner wieder an die Erdoberfläche zu bekommen. Besonders ist dabei auch, dass man überraschenderweise sogar einen ziemlich spaßigen Bosskampf vorgesetzt bekommt.

Die wechselnden Levels bestechen dabei durch sehr viel Liebe zum Detail und interessante Assets, die nachdem sie vom Loch verschluckt wurden sogar in einer Liste, dem so genannten „Trashopedia“, komplett mit teilweise sehr lustigen Beschreibungen, untergebracht wird. Zusätzlich muss man taktisch an die Sache herangehen, damit man möglichst alle Items in einem Level aufsammeln kann, wofür man stellenweise sogar kleinere Rätsel lösen muss.

Technisch macht das Spiel eine solide Figur und erinnert optisch sehr an die liebevollen Comic-Stil von „Untitled Goose Game„. Das Spiel läuft flüssig und auch Bugs waren keine festzustellen. Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass es trotz der teilweise tollen Levels mit interessanten Ideen recht kurz geworden ist. Die insgesamt 24 Levels variieren in ihrem Umfang und sind in knapp einer Stunde beendet. Das lässt sich zwar etwas in die Länge ziehen, wenn man alle Gegenstände einsammeln möchte und sich auf die Jagd nach den Trophäen macht, doch könnte wirklich etwas länger sein. Weiter finde ich es etwas schade, dass die Texte nicht vertont sind, sondern gelesen werden müssen, was wahrscheinlich dem Budget des Spiels geschuldet ist.

Insgesamt hatte ich mit „Donut County“ wirklich viel Spaß. Das frische und interessante Spielprinzip hebt sich bewusst von der breiten Masse ab und liefert zwar für mein Gefühl etwas zu kurze, wenn aber auch aus diesem Grund kurzweilige Unterhaltung, die zusätzlich auch Trophäen-Jäger ansprechen wird, da sich die insgesamt 21 Trophäen (7 x Bronze, 5 x Silber, 8 x Gold, 1 x Platin) ohne großen Aufwand innerhalb eines Durchgangs erspielen lassen.

Entwickler: Ben Esposito

Publisher: Annapurna Interactive

Erhältlich auf: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@25.05.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

Ein Kommentar

  1. Mir hat das Spiel auch sehr gefallen, muss aber auch gestehen, das von dir erwähnte Katamari ein wenig besser zu finden, was sowohl an der besseren Länge, als auch an der größeren Absurdität und Eskalation von letzterem liegt.

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