PS4 Review „Mask of Mists“ #MaskOfMists

Wie würde wohl ein Zelda aus der Ego-Perspektive aussehen? – So, oder so ähnlich war wohl die Herangehensweise der Entwickler von 9 Eyes Game Studio und Sometimes You, als sie das Action-Adventure „Mask of Mists“ konzipiert haben. Und so weit hergeholt ist das gar nicht, denn entgegen ausgewachsener RPGs, wie „The Elder Scrolls V: Skyrim“, oder auch die Fallout-Reihe, die ebenfalls auf die Ego-Perspektive setzen, setzt das Spiel eher auf kurzweilige Unterhaltung, die sich mehr auf die freie Erkundung, Rätsel und den ein oder anderen Kampf beschränkt, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen. Ob die Rechnung dabei aufgeht konnte ich mir bereits vorab in einer Testversion überprüfen, die mir dankenswerter Weise vom Publisher zur Verfügung gestellt wurde.

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Dabei gibt es an sich erst einmal einige Punkte im Spiel, die per se nicht gerade für das Spiel sprechen: Es gibt lediglich einen Boss, maximal eine Handvoll unterschiedlicher Gegner und ein insgesamt eher überschaubares Areal, in dem sich die Handlung des Spiels zuträgt. Doch all das ist mir im Spielverlauf gar nicht negativ aufgefallen, da man sehr gut mit dem gehaushaltet hat, was man zur Verfügung hatte. Wir spielen dabei einen Namenlosen Abenteurer, der über ein Portal in eine ihm fremde Welt geschickt wird, um einen verschollenen Magier wiederzufinden. In dieser Welt gibt es aus, zunächst unbekanntem Grund, einen übermäßigen Befall von diversen Zauber-Kreaturen, was der Magier untersuchen sollte, bis plötzlich nicht mehr auffindbar war. Wir folgen daher den Spuren des Magiers und werden ohne weitere Umschweife ins Geschehen entlassen. Die Welt folgt dabei im Grunde einer Art Metroidvania-Design, wobei die Spielwelt mit fortschreitendem Spielfortschritt immer weiter öffnet. Allerdings sind es keine Fähigkeiten, die wir erlernen, die es uns erlauben weiter in die Welt vorzudringen, sondern Rätsel, die es zu überwinden gilt, die von recht simplen „Finde den Schlüssel“ bis hin zu mehrstufigen Rätselketten reichen.

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Zusätzlich gibt es für das Genre charakteristische Dungeons zu erkunden, die abseits des Hauptweges liegen und in sich abgeschlossen sind. Hier finden wir meist Items, die es uns erlauben in der Welt weiter zu kommen. Und dann ist da noch das Kampfsystem, das uns die Wahl zwischen Fern- und Nahkampf via Pistole, oder Schwert bietet. Dieser Punkt ist der einzige, der mir nicht so richtig gefallen hat, da uns für die Pistole sehr schnell die Munition ausgeht und im Nahkampf das Trefferfeedback und die Ausweichmechanik zu wünschen übrig lässt. was zu mehr gegnerischen Treffern geführt hat, als hätte sein müssen. Zwar nimmt der Kampf eher eine untergeordnete Rolle im Gesamten ein, doch im war persönlich eher froh, wenn ich alle Gegner in einem Areal beseitigt hatte und mich wieder ans Erkunden und Rätsellösen machen könnte.  

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Technisch ist das Spiel solide, auch wenn man ihm natürlich ansieht, dass es sich um eine kleine Veröffentlichung handelt. Allerdings haben die Entwickler durch den Einsatz Cellshading und überzeichneten Farben eine wirklich ansehnliche Welt geschaffen, die lediglich in ihren Dungeons, durch wiederholende Texturen und wiederverwendete Versatzstücke etwas abfällt. Die Welt außerhalb der Dungeons sieht aber echt schick aus und bietet auch viel abseits der Geschichte zum Entdecken. So gibt es jede Menge optionale Schriftstücke, die es uns erleichtern zu verstehen, was passiert ist und sogar den ein oder anderen Hinweis für die Lösung von Rätseln finden, von denen allerdings in manchen Instanzen nicht ganz klar ist, wo es weitergeht. Hier wären ein paar klarere Missionsmarker, oder vielleicht der ein oder andere NPC, der uns eine Hilfestellung bietet, nicht verkehrt gewesen, was aber leider nicht vorhanden ist und insgesamt die Spielwelt gerade schon gespenstisch leer, wenn man von den Gegnern absieht.

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Insgesamt hatte ich aber wirklich Spaß mit dem Spiel und es hat mich in den knapp 4-5 Spielstunden, die ich gebraucht habe, bis ich es beendet hatte, wirklich gut unterhalten. In Sachen Storytelling und Spielwelt hätte ich mir zwar etwas mehr Interaktion gewünscht, da es durch leider etwas steril wirkte, aber die Rätsel haben dabei einiges wieder gut gemacht und konnten sich wirklich sehen lassen, was für mich als Freund von klassischen Adventures immer ein absoluter Pluspunkt ist, da viele moderne Spiele das betätigen eines Schalters oft schon als Rätsel bezeichnen. Freunde von klassischen Action-Adventures à la Zelda und Co sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

Entwickerl: 9 Eyes Game Studio / Sometimes You

Publisher: Sometimes You

Erhältlich auf: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@25.09.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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