Ps4 Review: „Vera Blanc: Ghost in the Castle“ #VeraBlanc #VeraBlancGhostintheCastle #LeichtePlatin

Am Anfang war ich mir wirklich unsicher, ob es sich vielleicht um ein Spiel handelt, das auf einem bestehenden Comic basiert und welches mir vielleicht einfach nicht bekannt ist, doch das ist nicht der Fall. Hingegen handelt es sich um ein Spiel, das eine explizite Liebeserklärung an klassische Comics sein soll und daher diesen Stil für sich aufgreift. So sind die einzelnen Bildschirme als Anordnung von Comic-Paneelen in Szene gesetzt, verwenden eine bewusst eingeschränkte Farbpalette und setzt hingegen auf Kontraste und starke Linienführung. Diese Detailtreue hat mich sofort in seinen Bann gezogen, selbst als ich noch nichts über die Geschichte an sich wusste.

Im Zentrum der Handlung steht die titelgebende Vera Blanc, eine junge Privatdetektivin, die nach einer Krebsbehandlung mit einem experimentellen Mittel plötzlich Gedanken lesen kann, was für einen Privatdetektiv durchaus von Vorteil sein kann. Seitdem setzt sie ihre Gabe für das Lösen von Ermittlungen ein, von der mit „Vera Blanc: Ghost in the Castle“ nun die zweite Episode erschienen ist, nachdem die Detektivin mit „Vera Blanc: Full Moon“ ihr Debüt gab, das ich allerdings noch nicht gespielt hatte. Die Episoden an sich sind aber inhaltlich in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Man kann also getrost, so wie ich es auch getan habe, mit dem neuen Spiel loslegen.

Das Spiel ist in einem kleinen Dorf in Italien angesiedelt. Doch die malerische Schönheit trügt, denn das darf birgt ein dunkles Geheimnis: ein örtlichen Schloss spukt es, was all die Jahre niemand wirklich gestört hat. Doch als plötzlich unschuldige Menschen sterben und die Spur immer wieder zum Geist des Schlosses führt, ist das Grund genug für Vera ihren Urlaub zu unterbrechen und ihre Ermittlungen zu starten, denn es wäre doch gelacht, wenn sie dem Mysterium nicht auf den Grund gehen könnte.

Vom Setup her erinnert das stark an die Scooby-Doo-Cartoons, obwohl es inhaltlich selbstverständlich ernster präsentiert und in Szene gesetzt ist. Die Geschichte erstreckt sich dabei über einen Zeitraum von sechs Tagen, an denen wir die Stadt und ihre unterschiedlichen Lokalitäten in beliebiger Reihenfolge erforschen können, wobei einige Ereignisse voneinander abhängig sind und es durchaus Chancen gibt, dass man während einen Durchgang gar nicht alles sieht. Darüber hinaus gibt es auch unterschiedliche enden, die zusätzlich Wiederspielwert bieten. Dabei stehen zwei Spielmodi, ein klassischer Visual Novel-Modus, in dem man Gespräche aus Multiple-Choice-Menüs zusammenklickt und durch die Art und Abfolge der Fragen die Handlung beeinflusst. Der andere Modus ist grundlegend identisch, wird aber durch unterschiedliche Mini-Spiele aufgelockert, die unser Gedächtnis, unsere Beobachtungsgabe, oder auch unser logisches Denken fordern. Unabhängig davon welchen Modus man wählt, der Verlauf der Geschichte wird durch die Auswahl des Modus nicht weiter beeinflusst.

Technisch macht das Spiel insgesamt eine solide Figur, vorausgesetzt natürlich man kann mit dem reduzierten Artstyle von Comics etwas anfangen, versteht sich. Jedoch störend fand ich, dass einige Comic-Strips für unterschiedliche Szenen immer wiederverwendet wurden und lediglich mit einem neuen Text versehen wurden. Das hat mich leider jedes Mal etwas raus gerissen, da ich dann immer daran denken musste, dass die gleiche Szene kurz vorher noch in einem komplett anderen Kontext verwendet wurde. Weiter muss man auch anmerken, dass das Spiel über keine Sprachausgabe verfügt, sondern die Texte gelesen werden müssen, was aber in Hinsicht auf die aufmachen als Comic schon fast konsequent ist, zumal man sogar eine Comic-typische Schriftart verwendet. Die Musik ist auch ziemlich gut und variiert je nach Setting von unaufdringlich im Hintergrund, bis hin zu rockig und laut in einem Nachtclub. Lediglich die Übergänge wirken stellenweise etwas abgesackt, was aber wahrscheinlich auch der offenen Ausrichtung des Spiels geschuldet sein kann.

Insgesamt hatte ich mit dem Spiel eine Menge Spaß, die Geschichte ist spannend und die unterschiedlichen Enden motivieren das Spiel öfters durch zu spielen, auch wenn das für die Trophäen nicht notwendig ist. Im Spiel gibt es 14 Trophäen (0 x Bronze, 2 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin) zu verdienen, was auf der Xbox One 1000GS entspricht. Dem Genre geschuldet sind einige Trophäen verpasster, da sie an gewisse Entscheidungen gekoppelt sind, aber mit manuellen Speicherpunkten, oder einem Guide kann man nichts verpassen. Sofern man alle Texte überspringt kann man das Spiel sogar in knapp 15-20 Minuten mit allen Trophäen beenden. Wer dem Genre nicht abgeneigt ist, der kann echt eine interessante Geschichte erleben, die regulär für knapp 5 Euro erhältlich ist.

Entwickler: Winter Wolves

Publisher: Ratalaika Games

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@03.02.2021

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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