PS5 Review: „Jurassic World Evolution 2“ #JurassicWorldEvolution2

Ich habe durchaus ein Faible für Aufbau-Simulatoren und da ich gleichermaßen ein Fan der Jurassic Park– und in Folge dessen auch Jurassic Word-Filme bin, war eine Simulation unter der eben erwähnten Lizenz ein wahrer Glücksgriff. Und das Spiel „Jurassic World Evolution“ von 2018 konnte Spieler und Kritiker gleichermaßen unterhalten, auch wenn es keineswegs perfekt war. Doch da es sich um lediglich kleine Makel handelte, waren die Erwartungen an eine eventuelle Fortsetzung entsprechend hoch, die nun seit einiger Zeit erhältlich ist. Und da ich endlich mal etwas Zeit hatte mich mit meinem Pile of Shame zu beschäftigen, kommt jetzt auch endlich das ausführliche Review, das überraschenderweise komplett anders ausgefallen ist, als ich anfangs gedacht hätte…

Denn auf dem Papier wirkte dort Fortsetzung wie eine sichere Nummer, denn die Entwickler von Frontier Developments hatten sich im Grunde das Ziel gesteckt die Stärken des Erstlings auszubauen und die Schwächen konsequent auszumerzen, verzetteln sich dabei aber leider gewaltig. Die größte Schwäche und der Punkt, der die meisten Spielern direkt zum Beginn abschrecken wird, denn dieser ist überraschend restriktiv und spaßbefreit, also eigentlich genau das, was ein Spiel nicht sein sollte. Das mag zum einen am Versuch liegen eine Aufbau-Simulatoren mit einer Geschichte auszustatten und zum anderen, dass dabei im Grunde ein auf fünf bis sechs Stunden ausgedehntes Tutorial rauskommt, da man von unterschiedlichen Personen, die man teilweise aus den Filmen kennt, uninspirierte Aufgaben der Güte „Fange drei Dilophosaurus“, „Baue eine Forschungsstation“, oder “ Schicke den Tierarzt zu Dino XY“ per Funkspruch erhält. Hat man eine Aufgabe abgeschlossen, die dabei exakt so durchgeführt werden muss, sie vorgegeben, geht es zur nächsten.

Doch über das wäre an sich hinwegzusehen, wenn das spielerische nicht unnötig verkompliziert worden wäre. So hat der Spieler zwar immer noch offiziell die Wahl die einzelnen NPCs mit einer Aufgabe zu versehen und selbst agieren zu lassen, oder die Kontrolle zu übernehmen, den Jeep zu fahren, den Helikopter zu fliehen und die Aufgaben aus nächster Nähe zu erledigen. Das mag für einige zwar unterhaltsam sein, steuert sich zu ungelenk und wirkt eher wie eine unnötige Schikane. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn uns das Spiel nicht immer wieder zwingen würde die Steuerung zu übernehmen, anstatt die Rolle des Mastermind inne zu haben. Und am besten fange ich gar nicht erst mit der nervigen Warnhupe an, die gefühlt alle drei Sekunden ertönt, wenn wir einen neuen Funkspruch haben, oder etwas anderes unsere Aufmerksamkeit braucht, denn die stellt selbst die härtesten Nerven auf eine starke Probe.

Der einzige Lichtblick versteckt sich im Hauptmenü unter dem erst einmal unscheinbaren Eintrag „Chaostheorie“, denn dahinter versteckt sich im Grunde der komplette Spielmodus aus dem ersten Teil: Wir starten auf einer Insel mit einer bestimmten Geldmenge und müssen versuchen einen Park zu erbauen, wobei jedes der fünf Szenerien, die zur Verfügung stehen seine ganz eigenen Fallstricke und Herausforderungen mit sich bringt. Entgegen genetischer Inseln handelt es sich dieses Mal aber um fünf What-if-Szenarien, die auf den Filmen basieren und wir müssen dabei unter Beweis stellen, dass die Parks bei uns nicht das gleiche Schicksal ereilen, wie in den Filmen, wenn wir beispielsweise planen einen Park in San Diego zu eröffnen, was auf dem finalen Akt des Zweiten Teils basiert.

Und dieser Teil des Spiels macht dabei an sich auch wirklich Spaß, zumal sinnvolle Erweiterungen, wie ein dediziertes Besuchermanagement und mehr Herausforderungen implementiert wurden, wäre da nicht eine Vielzahl von Bugs, die den Spielspaß trüben und das Spiel an einigen Stellen nicht nur unfair, sondern stellenweise unspielbar machen. So laufen einzelne Dinos gerne mal durch vollkommen unbeschädigte Zäune, bleiben im Boden stecken und reagieren danach auf keinerlei Aktion mehr, oder laufen unmittelbar Amok, wenn wir es gewagt haben den falschen Baum in ihrem. Gehege zu pflanzen und damit den Komfort des Dinos kurzzeitig unter 100% fallen lassen. Zwar gefällt mir das System, dass man mehr auf die Bedürfnisse der Tiere achten muss, doch am Balancing hätte man durchaus mehr feilen müssen, damit ein kleiner Fehler nicht den gesamten Park ruinieren kann…

So lag meine letzte Hoffnung noch im sogenannten Sandkasten-Modus, der das Spiel sämtlicher Story- und Missionsstruktur beraubt und uns einfach bauen lässt. Wir haben dabei sie Freiheit aus unterschiedlichen Biomen, wie Wüste, Tropen, oder sogar Schnee zu wählen und können unseren Inneren Baumeister freien Lauf lassen, doch auch hier gibt es leider einen massiven Schönheitsfehler, denn ein Großteil der Bauteile und der insgesamt fast 100 Dinos muss erst freigeschaltet werden, was teilweise nur über Herausforderungen in den anderen Modi, oder der Story funktioniert und den Spaß auch an dieser Stelle massiv beschneidet. So bietet uns das Spiel zwar einen Sandkasten, doch  die Werkzeuge „Kosten extra“.

Insgesamt war die Enttäuschung leider sehr groß, obwohl ich mich wahnsinnig auf das Spiel gefreut hatte, doch in zu vielen Belangen ist das Spiel dem Erstling meilenweit unterlegen und wurde leider nicht verbessert, sondern eher verschlechtert. Und ja, das Spiel läuft auf der PS5 sehr viel flüssiger, hat stark verkürzte Ladezeiten, bietet eine schönere Grafik, mehr Details und mehr Variation und Möglichkeiten den Park aufzubauen, wenn man eben nicht alle fünf Meter den gleichen Souvenirs-Shop bauen möchte, doch die Nachteile überwiegen leider massiv, weswegen ich jedem interessierten Spieler, der mit einem Kauf liebäugelt, empfehlen würde eher zum Erstling, oder anderen Aufbau-Simulationen, wie „Surviving Mars“ zu greifen, auch wenn es da logischerweise keine Dinosaurier gibt…

Entwickler: Frontier Developments

Publisher: Frontier Developments

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X

NB@23.02.2022

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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