„Bat Boy“ ist keineswegs der neue Protegé von Batman, sondern eine Eigenkreation von X Plus Co., Ltd. in Zusammenarbeit mit Sonzai Games. Wobei man ehrlich sein muss, dass auch wenn das Spiel nichts mit dem eben genannten Comichelden zu tun hat, es sich an anderen Spiele Reihen, wie vorrangig der Megaman-Reihe bedient. Doch man sollte ehrlich sein, gerade bei Neu-Retrospielen ist fast nichts originell, es gibt einfach zu viele Klassiker, denen man nach eifert. Und besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht. – So zumindest die Theorie…

Zur Abwechslung von den heutigen Spielen mit ihren riesigen Spielwelten, tiefgehenden Spielmechaniken und ausufernder Lore ist es schon mal erfrischend ein Retrospiel, oder ein Neu-Retrospiel zu spielen. Damals war nicht nur die Technik um einiges simpler, sondern auch die Spiele an sich. Es gibt zwar überraschenderweise eine Geschichte, die in kleinen Cutscenes und Dialogen erzählt wird, aber die ist eher Mittel zum Zweck und entsprechend schnell erzählt: Ryosuke und seine Freunde sind Fans von Superhelden und Sport. So verkleiden sie sich in ihrer Freizeit in Sport-Superhelden. So wird aus Ryosuke, einem begeisterten Baseball-Fan, der titelgebende Bat Boy. Seine Freunde werden vom bösen Lord Vicious entführt und es ist an Bat Boy sie zurück zu holen.

Begleitet wird Bat Boy von Garou, einer sprechenden Krähe, die ihm mit Rat, Tat und einigen komischen Onelinern beiseite steht. Nach dem Intro finden wir uns auf einer an „Super Mario Bros. 3“ angelehnten Weltkarte wieder und können so entscheiden, welches Level wir als nächstes angehen. Dabei sind die 12 Level in Sachen Stagedesign und Gegnern schön Abwechslung bieten. Jede Stage ist mehr oder minder an einer anderen Sportart ausgerichtet und wartet gleichzeitig mit einem thematisch passenden Boss auf. Besiegen wir den Boss bekommen wir, genau wie bei Megaman, einen Spezialangriff von ihm, den wir von dort an für zukünftige Kämpfe verwenden können. Aus diesem Grund ist die Wahl der Reihenfolge der Level nicht unerheblich, da man es sich damit entweder leichter oder schwerer machen kann.

Analog zur Vorlage bietet das Plattforming die zweite große Herausforderung, abseits der Gegner. Wo Megaman sich aber mit einem Blaster zur Wehr setzt, zieht es Bat Boy in den Nahkampf mit seinem Baseballschläger, kann damit aber sogar Projektile auf die Gegner zurück schleudern. Weiter kann er wie „Shovel Knight“, oder „Duck Tales“ auf Gegner springen und damit zusätzlich noch oben geschleudert zu werden. Erst im späteren Spielverlauf schalten wir alternative Angriffe und eigene Schusswaffen frei, die das Repertoire dann abrunden.

Der Schwierigkeitsgrad fängt dabei recht moderat an, zieht aber bereits nach dem ersten, oder zweiten Boss ziemlich an und wartet gleichzeitig auch mit einigen unfairen Spitzen auf, von denen die ein oder andere mich fast zur Weißglut gebracht hat, im Grunde also wie die „echten“ Retrogames. Immerhin sind aber die Rücksetspunkte meist recht fair gesetzt und halten damit den Frust im Rahmen.

Insgesamt hatte ich wirklich meinen Spaß mit „Bat Boy“. Es macht zwar nichts wirklich neu, wenn man mal von der Sport-Thematik absieht, doch das, was es macht, macht es durchweg gut. Es sieht aus und spielt sich exakt so, als wäre es schon vor 35 Jahren herausgekommen und zeigt abermals eindrucksvoll, dass 8Bit einfach nicht totzukriegen ist.

Entwickler: X Plus Co., Ltd., Sonzai Games

Publisher: X Plus Co., Ltd.

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@16.06.2023

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