Es ist schon merkwürdig, denn „Diablo 4“ scheint irgendwie eine verhexte Zeitmaschine zu sein. Nicht nur, dass man sich beim Spielen sich plötzlich wieder in das Jahr 1996 zurückversetzt fühlt, als der erste Teil der Reihe erschienen ist, sondern gefühlt drückt man nur die Starttaste und prompt fehlen Stunden Lebenszeit… – Doch was normalerweise negativ gedeutet werden könnte, ist hier ausnahmslos positiv.

Es ist wenig überraschend, dass der neueste Teil der Reihe ein herausragendes Spiel geworden ist, das sowohl Veteranen der ersten Stunde, ebenso wie Neulinge absolut zufrieden stellen dürfte, da es nicht nur die besten Elemente der vorherigen Teile enthält, sondern gleichzeitig so zugänglich ist, wie niemals zuvor. Dabei gab es im Vorfeld durchaus etwas Unmut, da das Spiel auch Solo eine konstante Internetverbindung und auch einen hauseigenen Battle.net-Account benötigt. Hingegen braucht man kein Xbox Live Gold und mutmaßlich auch kein PlayStation Plus, wenn man allein die Solo-Modi spielt. Dabei beschneidet man das Spiel aber zugegebenermaßen nicht nur um den optionalen Multiplayer, sondern auch über weitere Features der Spielwelt, die durch alle Spieler geformt wird.

Die Geschichte ist zwar eine Fortsetzung, braucht aber keinerlei Vorkenntnisse der ersten drei Teile und das wichtigste wird in der schicken Introsequenz erzählt, wenn auch die Prämisse des vierten Teils offengelegt wird: Die Welt von Sanktuario ist bedroht, denn Lilith, die Tochter des Teufels ist wieder auferstanden und plant die Apokalypse hierbei zu führen. Unser Ziel als Spieler ist es dabei herauszufinden, was sie genau vorhat und wie man sie aufhalten kann. Die Geschichte ist dabei gewohnt spannend erzählt, geizt nicht mit Schockmomenten, bietet aber auch einige witzige Momente mit morbidem Humor. Dabei liegt es aber an der Vorliebe des Spielers wie viel, oder wenig man von der Geschichte mitbekommen möchte, denn es gibt auch eine Skip-the-Dialogue-Funktion.

Wie man es aus der Reihe kennt erstellt man sich einen Charakter nach den eigenen wünschen. Man kann dabei auf unterschiedliche Charakterklassen zurückgreifen, die jeweils mit ihren eigenen Stärken, Schwächen und Fähigkeiten aufwarten, wobei unser Charakter nun auch optisch korrekt in den Zwischensequenzen dargestellt wird, was selbstverständlich immer zur Immersion beiträgt. Neben der initialen Klasse bestimmen auch ein neu gestalteter Skill Tree und unsere Ausrüstung den Build. Das ist an sich leicht zu erlernen, aber motiviert auch nach etlichen Stunden noch ihn zu perfektionieren, oder zu experimentieren.

Wir erforschen die Dungeons in der für die Serie charakteristischen isometrischen Ansicht, schnetzeln uns dabei durch Gegnermassen und halten immer die Augen nach Schätzen und Loot offen. Auch wenn die Gegner meist recht leicht zu besiegen sind, so kann es sich durchaus lohnen auch Risiken einzugehen, denn mit höheren Risiko geht auch besseres Loot einher. So wirkt anfangs schon der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Welt ziemlich steil, doch mit Verbesserung des eigenen Charakters und Loot, das zum Build kombiniert wird, lernt man in schnell damit zurecht zu kommen, zumal die Herausforderung zwar spürbar, aber nicht unfair ist. Die unterschiedlichen Welten erstrecken sich dabei über eine riesige Spielwelt, bietet für Ungeduldige eine Schnellreise aus Zufallsgenerierten Dungeons in die Städte, um Schmied, oder Händler zu besuchen, wenn man sich eventuell doch verskillt, oder übernommen hat.

Insgesamt hatte ich wirklich Spaß mit dem Spiel und neben der verlorenen Zeit war auch die Sucht nach Looten und Leveln wieder genauso da, wie bei früheren Teilen. Das Spiel bietet genau das, was man von einem Diablo erwartet: Düstere Spielwelt, Gegnerhorden, Dungeons, fette Bosse und mehr Möglichkeiten der Optimierung, denn je. Die Story ist durchweg spannend und mitreißend und auch nachdem man das Ende erreicht hat gibt es immer noch tonnenweise Dinge zu tun. Hier zeigt sich, dass Blizzard gut daran getan hat das Spiel erst jetzt zu veröffentlichen und ihm damit fast ein ganzes Jahr mehr Entwicklungszeit zu bieten. Ich bin persönlich schon gespannt welche Inhalte in den Quartals mäßig geplanten Updates enthalten sein werden, denn in der Vergangenheit boten die Updates immer einiges…
Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment
Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S
NB@28.06.2023
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