PS5 Review: „Felix the Cat“ #FelixTheCat #Retro

Der Hype um moderne Wiederveröffentlichungen hat mittlerweile so große Kreise gezogen, dass auch eher obskure Veröffentlichungen ein Re-Release erfahren. So hat jüngst Konami anscheinend den Keller aufgeräumt und schickt mit „Felix the Cat“ den titelgebenden anthropomorphen Kater auf seine Abenteuer auf moderne Konsolen.

Die „Felix the Cat“-Collection für Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch umfasst zwei klassische Titel aus der Geschichte des berühmten Cartoon-Charakters. Die Spiele wurden mit der Carbon Engine von Limited Run Games neu aufgelegt und bieten neben den Originalspielen auch neue Funktionen wie Speicherstände und weitere Quality-of-Life-Anpassungen, um sie in die moderne Ära des Gamings zu bringen.

Felix the Cat ist eine ikonische Figur, ins Leben gerufen von Otto Messmer und Pat Sullivan, die seit ihrem Debüt im Jahr 1919 in Film, Fernsehen und Gaming präsent ist, auch wenn sie gerade hierzulande eher unbekannt ist. Gerade in USA stellt der Kater eine nicht zu vernachlässigende Konkurrenz zu Disney dar und hat seinen mehr als verdienten Platz in der Popkultur, wenn man nur mal an die ikonische Wanduhr mit dem schwarz weißen Kater denkt… – So ist es gut nachvollziehbar, dass Felix auch mit Videospielen bedacht wurde und diese Sammlung umfasst den klassischen Nintendo Entertainment System-Titel sowie den Game Boy-Titel, der ein Jahr später veröffentlicht wurde.

Die Originalspiele von „Felix the Cat“ erschienen in den frühen 90er Jahren und wurden für ihre einfache, aber unterhaltsame Spielmechanik und ihren Charme gelobt. Inhaltlich sind beide Spiele nahezu identisch und der einzige Unterschied ist, dass die Game Boy-Version, auf Grund der niedrigeren Rechenleistung und des kleineren Bildschirms, eine reduzierte Version des NES-Titels darstellt. Beispielsweise wurden Animationen reduziert, oder komplett weggelassen, man verzichtet auf jegliche Zwischensequenzen und die Anzahl der Levels ist fast halbiert worden, abseits davon erkennt man allerdings eindeutig die Vorlage.

Man hat sich eindeutig versucht an bekannten Reihen der Plattform zu orientieren und so hat das Spiel inhaltlich, wie auch spielerisch starke Anleihen bei Nintendo’s Mario-Reihe. Wir hüpfen uns so durch eine Vielzahl von Levels, von denen sich in der Regel drei Stück zu einer Welt zusammenfügen und am Ende mit einem Bosskampf enden. Die Geschichte ist dabei ebenso schnell erzählt, denn der Professor hat Felix‚ Freundin Kitty entführt und wir müssen sie befreien. Der einzige nennenswerte Unterschied ist die magische Tasche, die Felix immer bei sich trägt, denn mit Hilfe dieser Kämpfen wir und können unsere Kampftechnik sogar aufleveln. Anfangs haben wir nur Zugang zu einem Boxhandschuh, der an einer Feder befestigt ist und beim Knopfdruck aus der Tasche gesaust kommt, aber wir können das durch das Aufsammeln von Power Ups zur Zauberwolke, magischem Auto und sogar Panzer verbessern, wobei es auch eine Handvoll von Unterwasser- und Fluglevel gibt, die jeweils ihre eigenen Waffen und Auflevelmöglichkeiten mit sich bringen.

Werden wir einmal getroffen wird das momentane Waffenlevel allerdings zur darunterliegenden Stufe zurückgesetzt und gerade Bosskämpfe können dadurch sehr schnell ungeplant schwerer werden. Abseits der Treffer gibt es aber auch eine zeitliche Komponente, denn nur wenn wir unsere Waffen kontinuierlich mit Power-Ups füttern bleiben sie uns erhalten, andernfalls werden sie mit der Zeit auch Stufe per Stufe wieder schwächer, was spielerisch an „Adventure Island“ erinnert, wo wir Master Higgins auch kontinuierlich mit Essen versorgen müssen, damit er in Form bleibt. Für diese „Inspiration“ gibt es aber auch eine leichte Erklärung, denn beide Spielereihen wurden von Hudson Soft entwickelt.

Die Spiele laufen dank der Carbon Engine von Limited Run Games, die für die Neuauflage auch als Publisher für die Retail Version der Sammlung fungieren, ziemlich gut, was aber in Anbetracht, dass diese Spiele 32 Jahre auf dem Buckel haben und die 8Bit-Emulation keine wirkliche Herausforderung mehr darstellt, kein Wunder ist. Selbstverständlich findet man auch moderne Annehmlichkeiten wie eine Speicher- und eine Rückspulfunktion, doch damit endet leider auch die Liste des Funktionsumfangs auch schon. Hintergrundinformationen, Bonusmaterial, oder selbst gescannte Packshots und Anleitungen sucht man leider vergebens. Abseits der japanischen Famicom-Version des Spiels die für mein Empfinden identisch mit der NES-Version zu sein scheint, wenn man von der Sprache absieht versteht sich, findet man nichts weiter in der Sammlung. Da hat sich Publisher Konami in der Vergangenheit, wie beispielsweise mit der „Castlevania Anniversary Collection“ oder jüngst mit der „Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1„, etwas mehr ins Zeug gelegt.

Insgesamt hinterlässt der geringe Umfang, auch in Anbetracht des Preises von regulären 24,99 Euro, ein leicht getrübtes Bild. Zwar handelt es sich um zweifelsfrei gelungene Spiele und wirklich um sehr gute Emulationen, die als Module mittlerweile sehr viel höher gehandelt werden, aber ich würde dennoch eher empfehlen eher auf einen Sale zu warten, was bei derartigen Sammlungen meist früher als später kommt. Denn beide Spiele lassen sich in unter einer Stunde, weniger wenn man von der Rückspulfunktion Gebrauch macht, beenden und das ist für 25 Euro eindeutig zu kurz…

Entwickler: Hudson Soft

Publisher: Konami

Erhältlich auf: PS4, PS5, Nintendo Switch

NB@18.04.2024

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