Knapp ein Jahr nach dem ursprünglichen Release vom herausragenden „Alan Wake 2“ ist nunmehr doch eine Retail-Version, des ursprünglich rein digital veröffentlichten Survival Horror-Titels, erschienen, die zeitgleich mit dem lang erwarteten „The Lake House“-DLC das Kapitel „Alan Wake 2“ abschließt. Nach dem Erfolg des ersten DLCs “Night Springs” sind die Erwartungen hoch. Und ähnlich wie der „AWE„-DLC für „Control“ zu „Alan Wake 2“ hinleitete, ist „The Lake House“ unverkennbar die Einstimmung auf „Control 2“, das voraussichtlich nächste große Projekt von Remedy. Kann “The Lake House” die Fans erneut begeistern und einen würdigen Abschluss für die Geschichte von Alan Wake liefern?

Der DLC führt uns in die Tiefen eines geheimen Forschungslabors der Federal Bureau of Control (FBC) am Cauldron Lake. Die Protagonistin dieses Mal ist Kiran Estevez, eine FBC-Agentin, die versucht, die Geheimnisse und Schrecken des Lake House zu entschlüsseln. Die Story ist düster und spannend, mit vielen Wendungen und Enthüllungen, die sowohl Fans von “Alan Wake” als auch “Control” begeistern werden.

Im Vergleich zum ersten DLC “Night Springs”, der eine eher episodische Struktur hatte, bietet “The Lake House” eine zusammenhängende und sehr intensive Erzählung. Während “Night Springs” verschiedene Charaktere und Geschichten präsentierte, konzentriert sich “The Lake House” auf eine zentrale Handlung, die tief in die Lore des “Alan Wake”-Universums eintaucht. Die Geschichte entfaltet sich in einem beklemmenden Tempo, das die Spieler ständig auf Trab hält und sie dazu zwingt, jede Ecke des Labors zu erkunden, um die Wahrheit zu enthüllen.

Das Gameplay von “The Lake House” bleibt den Wurzeln von “Alan Wake 2” treu, bietet aber einige interessante Neuerungen. Kiran Estevez ist nicht mit den übernatürlichen Fähigkeiten von Alan oder Saga ausgestattet, was das Spielgefühl etwas geerdeter macht. Stattdessen muss sie sich auf ihre Waffen und ihre Umgebung verlassen, um zu überleben. Diese Einschränkung führt zu einem intensiveren und taktischeren Spielerlebnis, bei dem jede Kugel zählt und jede Entscheidung über Leben und Tod entscheiden kann.

Eine der bemerkenswertesten Ergänzungen sind die neuen Gegner, die sogenannten “Painted”. Diese Kreaturen können sich in den bemalten Wänden des Labors verstecken und plötzlich angreifen, was für einige der gruseligsten Momente im Spiel sorgt, zumal diese unerbittlichen Gegner mit normalen Waffen nicht zu besiegen sind. Auch die Rätsel und Umgebungsinteraktionen sind gut durchdacht und tragen zur dichten Atmosphäre bei. Spieler müssen oft ihre Umgebung genau untersuchen, um Hinweise zu finden und weiterzukommen, was das Gefühl der Isolation und Gefahr verstärkt.

Remedy hat sich mit “Alan Wake 2” und seinen DLCs erneut als Meister des narrativen Gameplays und der atmosphärischen Inszenierung bewiesen. Die Entwickler haben es geschafft, eine packende Geschichte zu erzählen, die sowohl alte Fans als auch Neulinge anspricht. Die Verbindung zu “Control” und die Erweiterung des Remedy Connected Universe zeigen die Ambitionen des Studios, ein kohärentes und faszinierendes Universum zu schaffen. Die Liebe zum Detail und die sorgfältige Gestaltung der Spielwelt sind in jedem Aspekt des DLCs spürbar, von den düsteren Korridoren des Labors bis hin zu den verstörenden Visionen, die Kiran heimsuchen.

“The Lake House” spielt chronologisch vor den Ereignissen des Hauptspiels und bietet somit eine interessante Perspektive auf die Geschehnisse rund um Cauldron Lake. Die DLC-Story fügt sich nahtlos in die Hauptgeschichte ein und erweitert das Verständnis der Spieler für die komplexe Welt von “Alan Wake 2”. Die Rückkehr bekannter Charaktere und Orte sorgt für ein Gefühl der Vertrautheit, während neue Elemente die Spannung hochhalten. Spieler erfahren mehr über die Ursprünge der Dunkelheit und die Rolle der FBC in den Ereignissen, die zur Handlung von “Alan Wake 2” führen.

Im Vergleich zu “Night Springs” ist “The Lake House” weniger experimentell, fokussierter und auch ernster. Während “Night Springs” mit verschiedenen Erzählstilen und Charakteren spielte, bietet “The Lake House” eine kohärentere und intensivere Erfahrung. Beide DLCs haben ihre Stärken, aber “The Lake House” fühlt sich wie ein würdiger Abschluss der Geschichte an. Die tiefere Erkundung der Lore und die stärkere Verbindung zur Hauptgeschichte machen “The Lake House” zu einem unverzichtbaren Erlebnis für Fans der Serie.

Die Verbindung zu “Control” ist in “The Lake House” besonders stark ausgeprägt. Das FBC-Labor und die darin stattfindenden Experimente sind direkt mit den Ereignissen in “Control” verknüpft. Fans von “Control” werden viele Anspielungen und Verbindungen entdecken, die das Erlebnis noch bereichern. Diese Verknüpfungen machen “The Lake House” zu einem wichtigen Teil des Remedy Connected Universe und bieten einen Vorgeschmack auf das kommende “Control 2”. Die Art und Weise, wie die Geschichten und Charaktere der beiden Spiele miteinander verwoben sind, zeigt die Tiefe und Komplexität des Universums, das Remedy geschaffen hat.

Insgesamt hatte ich mit “The Lake House” wirklich viel Spaß. Die packende Story, das atmosphärische Gameplay und die tiefen Verbindungen zu “Control” machen den DLC zu einer lohnenswerten Erweiterung. Trotz kleinerer Schwächen, wie beispielsweise der etwas kurzen Spielzeit, bietet “The Lake House” eine intensive und spannende Erfahrung, die man nicht verpassen sollte. Besitzer der Deluxe Edition, sowie der Retail-Version können den DLC ohne zusätzliche Kosten herunterladen, bzw. finden ihn sogar komplett mit auf Disk. Wie schon beim ersten DLC ist er momentan nicht separat erhältlich, was sich in Zukunft allerdings noch ändern kann. Für mich ein absolut würdiger Abschluss der Geschichte von „Alan Wake 2“ und gleichzeitig eine Einstimmung auf alles was noch kommt…

Entwickler: Remedy Entertainment

Publisher: Epic Games

Erhältlich auf: PC, PS5, Xbox Series X/S

Getestet auf: Xbox Series X/S

NB@12.11.2024

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