PS4 Review: „The little Acre“ – Kann das Indie-Adventure mit den Genre-Größen mithalten?

Da ich in letzter Zeit irgendwie mal wieder auf den Adventure-Trip gekommen bin, habe ich mir das von Kriterien gelobte Spiel „The little Acre“, was seit einiger Zeit ungespielt auf der Festplatte meines PS4 geschlummert hatte, mal genauer angesehen. Entwickelt wurde das Spiel vom Indieentwickler „Pewter Games“ und es wurde bereits Ende 2016 für PC, PS4 und Xbox One veröffentlicht.

Das Spiel ist im Irland der 50er Jahre angesiedelt und fokussiert sich dabei auf eine kleine Familie um den Arbeitslosen Aiden, der mit seiner Tochter Lily und Hund Dougal auf dem Land, in „The little Acre“ lebt. Aiden’s Vater, ein begnadeter Forscher, der eigentlich auch bei der Familie gelebt hat ist leider vor einiger Zeit spurlos verschwunden. Eines Morgens beschließt Aiden in die Stadt zu gehen, um nach Arbeit zu suchen, bis er plötzlich ein mysteriöses Paket in den Händen hält, das einen Kristall enthält, den er benutzt um eine Maschine des Großvaters zu starten. Diese Maschine entpuppt sich allerdings als Transdimensionales Portal, was in ihn (ungewollt und ohne Rückweg) in die Phantasie-Welt „Clonfira“ transportiert. Sein unfreiwilliger Trip bleibt allerdings nicht lange unentdeckt und Lily macht sich kurzentschlossen mit einem Holzschwert bewaffnet auf die Suche nach ihrer Familie…

Wir steuern dabei beide Charaktere abwechselnd, was der Geschichte eine recht nette Dynamik verleiht, wenn wir als allwissender Spieler mit Lily in ein Areal kommen, wo wir kurz vorher noch mit ihrem Vater durchgelaufen. Die Steuerung funktioniert ziemlich anders, als bei anderen Adventures, da wir den Charakter nicht mittels Mauszeiger ein Ziel vorgeben, sondern ihn komplett frei mit den Sticks durch die Areale bewegen. Kommen wir dabei an Stellen, an denen wir mit etwas Interagieren können werden unterschiedliche Interaktionsbuttons eingeblendet. Zusätzlich können wir per Knopfdruck auch das Menü mit Inventar, Speicher- und Hilfeoption öffnen. Insgesamt klappt die Steuerung wirklich gut und nach einer kurzen Eingewöhnung funktioniert diese auch recht intuitiv.

Das Spiel besticht durch seinen ausgefallenen und farbenfrohen Comicstil und besticht durch viele kleine Details und versteckte Elemente. Besonders in „Clonfira“ offenbaren sich wunderschöne Animationen in der Landschaft und echt schöne Licht-Effekte, was umso beachtlicher ist, wenn man bedenkt, dass hier alle Hintergründe und Elemente von Hand gezeichnet wurden. Na klar gibt es auch mal die ein oder andere Animation, die nicht so schön geworden ist, aber da es sich um ein Indie-Spiel handelt muss man damit leben und das gebotene ist dennoch auf einem tollen Gesamtniveau.

Besonders lobenswert ist noch der Humor, denn das ist ein Punkt, denn viele Adventures abseits von Lucas Arts nie richtig gemeistert haben. Entweder sind die Witze zu platt ausgefallen oder wurden zu selten eingesetzt. Hier haben die Entwickler das nötige Feingefühl bewiesen und einige echt lustige Sachen eingebaut, die den Entdeckerdrang noch zusätzlich fordern. Es gibt nämlich auch abseits der normalen Geschichte einiges zu entdecken…

Ist also alles Gold was glänzt? – Leider nein, denn so schön das Spiel auch geworden ist, so kurz ist es auch ausgefallen. Genaugenommen gibt es sogar eine Trophäe, die den Spieler herausfordert das Spiel in weniger als einer Stunde Spielzeit abzuschließen, was auch ohne größere Probleme möglich, wenn auch nicht empfehlenswert ist. Zu viel bleibt dabei auf der Strecke, wenn man nur durchrennt. Jedoch lässt sich das Spiel auch mit jeder Menge freiem Erkunden auch nicht auf 10 Stunden ausbauen. Hier hätte durchaus etwas mehr drin sein können, denn gerade das Ende, auch wenn es wirklich schön geworden ist, kommt sehr abrupt und lässt schon fast die Frage aufkommen, ob es das nun wirklich gewesen ist. Gerade bei einem Spiel, dass sich mit transdimensionalen Reisen beschäftigt sind dabei die Möglichkeiten ja schier unbegrenzt.

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Wer Adventures mag und mit dem Comic-Stil etwas anfangen kann, macht mit dem Spiel an sich nichts falsch, aber da das Spiel regulär für recht happige 12,99€ im PSN angeboten wird, empfiehlt es sich daher eher mal auf einen Sale zu warten, denn der Preis ist gemessen an der Spielzeit leider etwas hoch. Allerdings ist das Spiel regelmäßig in diversen Sales enthalten, daher sollte das Warten im Grunde nicht so lange dauern.

NB@20.08.2018

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