Die Spiele von Ratalaika Games waren in letzter Zeit leider etwas hit or miss und leider ist es nach einigen besseren Games mit „Delta Squad“ wieder mehr in Richtung „miss“ gelandet. Dabei hatte ich für das Spiel eigentlich ein Recht gutes Gefühl, da es vom kleinen Entwicklerstudio Eskema stammt, die letztes Jahr auch den spaßigen Top-Down-Shooter „FullBlast“ in ihrem Resümee haben. Dabei fungiert das Spiel sogar als eine Art Fortsetzung, obwohl es rein gar nichts mit dem ersten Teil, abseits des Entwicklerstudios versteht sich, gemein hat. Ratalaika Games hat wie gewohnt die Portierung des Spiels für Konsolen übernommen, wobei das Spiel auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch verfügbar ist. Nur auf eine Version für die Vita muss man dieses Mal leider verzichten.
Die Welt ist immer noch in Gefahr und dieses Mal versucht ein verrückter Wissenschaftler mit Hilfe eines Zombie-Virus und einer Privatarmee die Weltherrschaft an sich zu reißen. Das können die tapferen Soldaten des Titel-gebenden Delta Squad nicht so einfach hinnehmen und ziehen in den Kampf den bösen Machenschaften ein Ende zu bereiten… – und ja, mehr Story gibt es nicht und viel mehr erfährt man auch im Verlauf des Spiels nicht davon, weswegen man sie getrost ignorieren kann, da sie im Grunde nicht mehr als die Rechtfertigung ist, damit wir gegen irgendetwas kämpfen können. Und im Gegensatz zu „FullBlast“ sind es dann dieses Mal eben Zombies, Soldaten, Panzer und sonstige Kriegsmaschinerie.
Das Spiel ist dabei kein Shmup im klassischen Sinne mehr, sondern ein Twin-Stick-Shooter in einer isometrischen Ansicht, in dem wir einen von vier unterschiedlichen Soldaten verkörpern, die sich in vier unterschiedliche Klassen (Angriff, Medic, Heavy, etc.) aufteilen und sich durch ihre persönlichen Stats und Ausstattungen unterscheiden. Interessant ist dabei das man das Spiel sogar im 4-Spieler-Co-Op spielen kann, der aber ein paar gewaltige Probleme mit sich bringt. So ist dieser offline-only, was ich normalerweise gut finde, wenn da nicht das andere Problem wäre. Denn das Spiel skaliert weder Gegneranzahl noch Schwierigkeitsgrad und ist zweifelsohne auf eine höhere Spieleranzahl ausgelegt und Solo im Grunde unspielbar. Und wenn man sich die Freundschaften nicht mit einem so repetitiven und Spaß befreiten Spiel kaputt machen will, wird man ohne die Möglichkeit eines Online-Co-Op wahrscheinlich nie genug Spieler finden, um es wirklich zu spielen. Denn auch wenn das Spiel mit drei unterschiedlichen Schwierigkeiten ausgestattet ist, so hat man lediglich drei Leben, keine Speicherpunkte in den Levels, keine Medikits und auch keine Continues, unsere Missionen zu erfüllen. Und zweifelsohne werdet ihr „Game Over“ unzählige Male sehen, wobei man danach wieder komplett von vorne anfangen muss, was den Spielspaß leider auf der Strecke bleiben lässt.
Dabei macht das Spiel am Anfang sogar noch Spaß. Wir steuern unseren Soldaten mit dem einen Stick und seine Zielrichtung mit dem anderen. Per Schultertasten schießen wir unsere Waffe (mit unbegrenzter Munition), können nachladen, eine Ausweichrolle durchführen und unsere Spezialfähigkeit einsetzen, die je nach Auswahl des Soldaten unterschiedlich ist. Das erinnert in Kombination mit der Ansicht an ähnliche Spiele, wie „The Chaos Engine“ vom Amiga 500 oder jüngst „True Lies“ auf dem Mega Drive und kommt dabei ohne technische Probleme aus. Doch die un-inspirierten und willkürlich aneinander gesetzten Missionsziele, bei denen wir Kreuz und Quer von einem Missionsmarker durch die Maps gejagt werden, bis man einem Boss gegenübersteht (sofern man überhaupt so weit kommt) in Kombination mit dem Schwierigkeitsgrad machen einem dabei einen Strich durch die Rechnung…
Etwas besser ist dagegen der Survival-Modus, in dem man auch alleine eine Chance hat, da der Schwierigkeitsgrad von Welle zu Welle ansteigt und uns nicht von Anfang an mit einer Übermacht an Gegnern konfrontiert. Hier befindet man sich in einer kleineren Arena und von allen Seiten kommen in jeder Welle eine unterschiedliche Anzahl von Gegnern vorgesetzt. Zusätzlich bekommt man alle paar Stages zwar einen Kampf gegen einen stärkeren Gegner, aber wir bekommen auch ein Medikit, was wieder für bessere Chancen des Überlebens sorgt. Auf dem Weg zu Platin erfordert das Spiel Welle 10 abzuschließen, was mehr Spaß macht und leichter zu erreichen ist, als nur ein einzelnes Level der Story.
Immerhin belohnt das Spiel die Arbeit ist insgesamt 13 Trophäen (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin), die sich in unter 1 Stunde verdienen lassen. Allerdings bleibt der Spaß dabei wirklich auf der Strecke und ich würde das Spiel aus dies Grund auch nur eingefleischten Trophäenjägern empfehlen. Alle anderen sollten lieber einen weiten Bogen um das Spiel machen, denn es gibt zweifelsohne unzählige bessere Alternativen.
Entwickler: Eskema
Publisher: Ratalaika Games
Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch
NB@17.12.2019
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Schade. Das Spiel sieht wirklich nice aus. Und eigentlich schön, dass ein reiner couch coop angeboten wird. Wenn sie es dann nicht versieben würden…
„Denn auch wenn das Spiel mit drei unterschiedlichen Schwierigkeiten ausgestattet ist, so hat man lediglich drei Leben, keine Speicherpunkte in den Levels, keine Medikits und auch keine Continues, unsere Missionen zu erfüllen.“ Klingt ja so wie die Spiele, die wir auf unseren 8- und 16Bit Konsolen damals hatten. Nur mit schlimmerer Grafik. Aber heute kannste sowas echt nicht mehr bringen. Dann lieber künstlich schlechte Grafik und vernünftiges gameplay.
Und dann auch noch das schlechte Leveldesign „… bei denen wir Kreuz und Quer von einem Missionsmarker durch die Maps gejagt werden, bis man einem Boss gegenübersteht (sofern man überhaupt so weit kommt)…“ und der frustige Spieleabend ist garantiert. Nein danke.
Wie gesagt, echt schade. Aber dann lieber die Kohle sparen, außer man sammelt Trophäen. Dafür klingts dann wieder ganz gut.
Übrigens finde ich die neue Aufstellung am Ende der Reviews klasse. Kommt da noch mehr, zB Preis und release date?
Dann mach ma weiter so Junge! 😃Ich finde Deine Seite hebt sich wirklich vom ganzen Rest durvh deinen individuellen Stil ab. Hat en bissl was von nem Underdog 😉 Und bringt auch immer gute Abwechslung an Themen mit sich. Indies, retro und AAA sind ziemlich gut vertreten. Zwischendurch auch ma nen netten Bericht, von denen würd ich mir auch sogar mehr wünschen.
Ala, ich schreib schon alls zuviel.
Schönen Abend und Feiertage wünscht der Mo
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