Hardware Review: „DualShock4 – Back Button Attachment“ #BackButtonAttachment

Pünktlich zum Valentinstag, wozu allerdings keine Verbindung besteht, hat Sony das neueste Accessoire für den mittlerweile 6 Jahre alten Controller der PS4 herausgebracht, der an sich bis auf eine kleinere Revision 2016, die geringe Verbesserungen mit der Latenz und Akkulaufzeit und eine lichtdurchlässige Stelle am Touchpad mit sich brachte, seitdem keine größere Veränderung erfuhr. Hingegen Microsoft hat da mehr experimentiert, wenn man an den Elite-Controller oder die allgemeine Revision im Zuge der X- und S-Konsolenrevision denkt. Doch nun ist das erst kürzlich angekündigte Rückseiten-Ansatzstück, oder „Back-Button-Attachment“ endlich erschienen und ich war überaus gespannt, ob es wirklich den angepriesenen Quantensprung mit sich bringt. Dabei ist es mit knapp 40 Euro, sofern man überhaupt noch eins bekommt, da es flächendeckend ziemlich vergriffen zu sein scheint, relativ hochpreisig, wenn man bedenkt, dass man stellenweise ganze Controller für diesen Preis bekommt. Dazu muss man aber berücksichtigen, dass es sich, hingegen von Controllern, von denen man immer mehrere herumliegen haben sollte, damit nicht in einer Spielesession plötzlich der Akku den Dienst verweigert, um ein Add-on, das sich problemlos an mehreren Controllern verwenden lässt, wenn man diesen während dem Spielen wechseln muss. Oder so zumindest in der Theorie, worauf wir noch genauer eingehen werden. Doch schauen wir uns erst einmal an, was man von Sony für seine 40 Euro überhaupt bekommt.

Die überraschend wuchtige Verpackung ist im aktuellen Design der Marke PlayStation, was aus den Farbkombination aus Blau und Weiß besteht gehalten und beinhaltet, auch wenn die Abmessungen der Verpackung es anders suggerieren, nicht besonders viel. Ein gedrucktes Handbuch im Reclam-Format, das sich nochmal in einer Plastikfolie befindet, das Back-Button-Attachment und eine recht kompliziert-anmutende Konstruktion aus Karton, damit der recht kleine Add-on sicher in der überdimensionierten Packung sitzt. Eine kleinere Packung und eine Anleitung auf CD oder per Download hätte es in diesem Zusammenhang zwar auch getan, da das Attachment an sich auch in einer kleiner Box, wie z.B. einer Zigarettenschachtel Platz hätte, doch wahrscheinlich hatte man Angst, dass die Käufer für eine kleinere Packung nicht so bereitwillig 40 Euro ausgeben würden. Dabei wirkt der kleine Gadget an sich auch schon wertig genug, wenn man es entsprechend in Szene setzt. Es sieht edel aus, die verwendeten Materialien haben eine ordentliche Griffigkeit und es ist vom Design stark an den DualShock4 angelegt, was ja auch nicht wirklich verwunderlich sein sollte, da es ein Add-on für ebendiesen ist. Was ich damit allerdings zum Ausdruck bringen möchte ist, dass es keinen erkennbaren Unterschied in der Farbgebung und Qualität gibt, wenn das Add-on angebracht ist und der Controller nicht so aussieht, als hätte man etwas angebracht, sondern aus einem Guss wirkt. Lediglich ein anders-farbiger Controller bricht die Illusion an diesem Punkt, da das Back-Button-Attachment bislang ausschließlich in schwarz erhältlich ist.

Das Add-on besteht konkret aus einem kreisrunden OLED-Display mit seitlich angebrachten, flügelartigen Tasten. auf der Rückseite befindet sich ein 3,5mm Klinkenstecker und ein Anschluss, um das Add-on mit dem Daten-Port des Controllers zu verbinden. Daher kommt das Add-on ohne eigene Stromversorgung aus, sondern bezieht diesen ausschließlich über den Controller. Der Klinkenstecker dient rein als „Verlängerung“, da der Aufsatz auch nochmal über einen funktionalen 3,5mm Anschluss für einen Klinkenstecker verfügt, damit man auch weiterhin kabelgebundene Headsets und Kopfhörer verwenden kann, wenn man das Back-Button-Attachment verwendet. Das Attachment wird daher auch etwas fummelig angebracht, da man es in den Klinkenstecker und den Datenport einstecken muss, was an sich leichter gesagt, als getan ist. Bei meinem ersten Anbringen hatte ich keinerlei Probleme, doch als ich das Attachment mal ab hatte und an einen anderen Controller einstecken wollte es partout nicht mehr und es erforderte knapp 5 Minuten, bis ich den Winkel entsprechend austariert hatte und es wieder passte. Dazu ist auf jeden Fall gut, dass die Stecker, die man verbinden muss beweglich sind, was auf jeden Fall etwas hilft, aber dennoch manchmal leichter gesagt, als getan ist, da der Winkel auf Grund der Rundungen der Controllergriffe ziemlich knapp ausfällt und man wirklich aufpassen muss, dass man den Klinkenstecker nicht abbricht.  

Dreht man den Controller dann um offenbart sich das Add-on in seiner ganzen Pracht. Der OLED-Bildschirm wird über einen Druck aktiviert und zeigt dann das momentan eingestellte Layout an, bzw. gibt Info darüber, wie die neuen Tasten momentan belegt sind. Es stehen drei unterschiedliche Layouts zur Verfügung, die man jederzeit anpassen kann. Von Haus aus sind die Layouts: Man schaltet von einem Layout per Doppelklick auf den Screen zum nächsten weiter und wenn man innerhalb eines Layouts den Screen anklickt und festhält öffnet sich der Editormodus für das entsprechende Layout. Wir können dann jede Taste des Controllers auf eine der neuen Tasten legen. Ich hatte ja die Hoffnung, dass auch Tastenkombinationen funktionieren würden, aber das geht leider nicht, sondern nur einzelne Tasten. Doch auch das hat mich in der Praxis mehr als zufriedengestellt und hat sich als überaus nützlich erwiesen. Ich bringe am besten mal ein Beispiel für das mein präferiertes Layout die Variante 3 = L1/R1 war und die besonders bei Actionspielen, wie „Vanquish“ zur Anwendung kam. Denn bei diesem Spiel kommen alle vier Schultertasten zum Einsatz, was für mich normalerweise ein Umgreifen notwendig machte und den Flow unterbricht. Doch nun konnte ich Anvisieren und Feuern mit L2 und R2 und gleichzeitig über L1 den Powerslyde starten und mit R1 nachladen und alles in flüssige Bewegungen einbauen. Natürlich lassen sich nicht alle Spiele perfekt auf die voreingestellten Layouts übertragen, doch aus diesem Grund kann man die Layouts ja auch anpassen und abspeichern, wie man es braucht und kann das logischerweise auch immer wieder ändern. Die Tasten an sich sind langgezogen und verfügen gleich über mehrere Druckpunkte, sodass sie überaus leicht zu drücken sind, was auch in der Praxis wirklich gut funktioniert. Und da sie dennoch nah am restlichen Controller liegen kommt es auch zu keinen Zufallseingaben, wenn man den Controller mal zur Seite legt. Auch das Feedback konnte überzeugen, denn man bekommt sowohl ein angenehmes Haptisches und akustisches Feedback im Form eines leichten Klickens, wenn man die Tasten verwendet, was ich immer sehr schätze.

Doch widmen wir uns mal dem Elefant im Raum, denn zugegebenermaßen braucht man das Add-on natürlich in keiner Weise, da es zwar rein rechnerisch zwei zusätzliche Tasten sein mögen, die aber in der Praxis nur zwei andere Tasten replizieren und daher nicht einfach draufgerechnet werden dürfen, wenn es einem um die Anzahl der Tasten an sich geht. Bei dem Add-on kommt eher das Gefühl und die leichtere Bedienung zum Tragen. Für normale Spieler wird es daher auch keinerlei Unterschied machen, abseits der Convenience. Wo es allerdings einen merklichen Unterschied macht ist bei schnellen Spielen oder im Multiplayer, denn hier profitiert man von schnelleren Eingaben und kann somit Zeit gewinnen. Aus diesem Grund haben auch die Hersteller von Premium-Controllern, wie von Scuf ähnliche Tasten auf der Rückseite, wenn ich es da tendenziell von Sony als optionales Add-on mit unterschiedlichen Programmen sogar besser gelöst findet. Und da man für Scuf-Controller locker über 100 Euro ausgeben kann ist die Alternative von Sony doch etwas schonender für den Geldbeutel.

NB@28.02.2019

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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2 Kommentare

  1. 100h+ Open World / RPG Schinken: 1 Blatt mit der Tastenbelegung
    Plastikschiene mit einer einzigen Verwendungsmöglichkeit: „Ein gedrucktes Handbuch im Reclam-Format“

    Gut, wie auch immer. Was mich stört ist ehrlich gesagt der Preis. 40 Tacken? Dafür krieg ich, wie du gesagt hast, ja schon fast nen Controller. Warum bietet Sony nicht einfach nen Pro-Controller an, wo das Teil schon dran ist?

    Klar, 40Eur ist nicht die Welt und viel-Zocker werden sich drüber freuen. Pros holen sich eher entsprechendere Peripherie. Mir bleibt der fade Beigeschmack, man hat nen Designfehler erkannt und will damit aber nochmal dick Kohle machen.

    Und Handbücher in Plastikfolie? Hallo Sony? Zahn der Zeit?
    Nicht falsch verstehen. Ich schätze aufwendig schöne Verpackungen und Beigaben. Da darf auch mal ein teures Booklet in Folie daher kommen. Für den Schutz und damits was hermacht. Aber für nen Gadget Handbuch? Ne, finds auch gut und richtig, dass du an der Stelle auch mal auf das unnötig große Verpacken eingehst. Kritik wo sie hingehört. Ansonsten klingt das ganze ja nach nem netten Stück Hardware.

    Top Beitrag!

    Schönes WE
    Der Mo

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, 40 Euro ist nicht wenig, aber dafür ist das Ding auch mobil und kann an jedem Controller verendet werden. Und auch wenn ich mich über die Veröffentlichung eines solchen Add-Ons so spät im Lebenszyklus einer Konsole wundern kann, könnte es auch ein Testlauf für die PS5 sein, ob man dort vielleicht gleich einer „kompletten“ Controller rausbringt, wenn die Leute es generell annehmen… Dir auch ein schickes WE!

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