Xbox One Review: „Tcheco in the Castle of Lucio“ #TchecoInTheCastleOfLucio #LeichtePlatin

Es lohnt sich immer mal wieder in den digitalen Stores durch die Empfehlungen zu schauen, die man auf Grund seiner getätigten Käufe bekommt, denn darin kann sich dann und wann der ein oder andere Geheimtipp verstecken. So ist es mir kürzlich mit einem kleinen Indie namens „Tcheco in the Caste of Lucio“ ergangen, einem Spiel das spielerisch und optisch an die Spiele der NES-Zeit anschließt und dabei aber nicht in Gefilde verfällt, wo man das Gefühlt hat, das jedes Level aus den immer gleichen Assets in Fließbandarbeit erschaffen wurde.

Das von Marcelo Barbosa in Eigenregie entwickelte Spiel ist dabei ursprünglich bereits 2015 auf dem PC erschienen und erlebt nun durch Fantastico Studio einen zweiten Frühling indem es auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch portiert wurde und zusätzlich noch mit einer überaus leichten Trophäen-, bzw. Achievement-Liste ausgestattet ist. Ich habe mir dabei die Xbox One-Version, die aber inhaltsgleich mit den anderen Versionen ist.

Die Geschichte ist dabei recht flott erzählt, denn mehr als ein simples Setup gibt es nicht: Wir spielen Tcheco einen jungen Mann, der sich durch das titelgebende Schloss von Lucio kämpft. Wieso, weshalb, warum? – Das alles erfahren wir nicht, aber in Anbetracht des kurzweiligen Spielspaß und den verarbeiteten abgedrehten Ideen fällt es dabei wirklich schwer dem Spiel in irgendeiner Weise böse zu sein, dafür ist es einfach zu charmant. Denn jeder der insgesamt 65 Räume des Schlosses ist ein einzigartiges Setpiece, das wir durchdringen müssen. Das Ziel ist jeweils simpel: Wir müssen in jedem Raum einen oder mehrere Schlüssel einsammeln, bis sich der Ausgang öffnet, doch überraschend ist dabei das „wie“. So haben wir zum Beispiel eine Stage in der wir mit einem Fussball ein Loch in eine Scheibe schießen müssen, um weiter zu kommen, mit einem Skateboard durch ein Wohnzimmer „brettern“, oder plötzlich einem Haushohen Frankenstein-Monster ausweichen müssen.

Hier hat man sich eindeutig von einigen der Urväter des 8Bit-Zeitlalters, sei es „Castlevania“, „Donkey Kong“, „Ice Climber“, oder auch „Adventure Island“ inspirieren lassen, ohne dabei aber zu einer uninspirierten Kopie zu verkommen. Ganz im Gegenteil, das vorherrschende Spielprinzip als Plattformer mit Puzzle-Elementen ist immer dominant und hält uns durch seine Variation in den Levels bei Laune. Zusätzlich gibt es insgesamt drei Bosskämpfe im Spiel, die das Spielgeschehen zusätzlich noch weiter auflockern, teilweise zwar ein bisschen Trial&Error erfordern, aber durchaus Spaß machen. Tcheco hat dabei keine Form des Angriffs, sondern kann lediglich Springen und muss den Angriffen der Gegner ausweichen und die Areale zu seinem Vorteil nutzen. So verlangen die Bosse von uns Geschick und Timinig, um den Boss zu treffen und nicht vorher selbst das zeitliche zu segnen.

Entgegen der PC-Version bietet der Konsolen-Port auch einen neuen Spielmodus, der gleichzeitig schwerer, aber auch leichter ist, wenn wir das Ende des Spiels erreichen wollen, um alle Erfolge einzuheimsen. Bietet der klassische Spielmodus insgesamt 10 Leben und endet mit einem Game Over, wenn alle Leben aufgebraucht sind, so bekommt man im neuen „Try Harder“-Modus lediglich ein Leben, allerdings unendliche Continues. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir zwar jede Stage nur einen Versuch haben und kein einziges Mal getroffen werden dürfen, aber es dennoch so oft versuchen können, bis wir es schaffen.

Die Grafik, so simpel sie auch ist, ist durch ihre Variation an Hintergründen und kleinen Kniffen, wie wechselnden Outfits, wenn wir zum Beispiel ins Wasser springen, sehr verspielt. Dennoch scheint das Spiel sogar in der Lage zu sein auf einem NES oder Famicom zu laufen, da im Trailer ebenfalls eine Famicom-Version angepriesen wird, was ich immer besonders toll finde, wenn man sich die Mühe macht nicht nur den Look, sondern auch den technischen Hintergrund (mit samt aller Limitationen) nachzuahmen. Auch der Soundtrack hat mir gut gefallen und schafft es das Spielgeschehen gut zu untermalen und gleichzeitig den Zeitgeist von längst vergangenen Zeiten einzufangen.

Auch wenn der Umstand, dass es 65 Levels gibt, die man um alle Erfolge zu verdienen, abschließen muss den ein oder anderen Spieler abschrecken könnte, so sind die Levels an sich alle sehr kurzweilig und einmal gemeistert innerhalb von wenigen Sekunden zu beenden, wenn man den entsprechenden Skill mit bringt. So gibt es sogar eine versteckte Warp-Zone, womit man ganze Zehn Levels überspringen kann, was auch für eine Trophäe benötigt wird. Insgesamt ist die Liste der Trophäen mit 19 Stück (3 x Bronze, 7 x Silber, 8 x Gold, 1 x Platin), was auf der Xbox One 1000GS entspricht, recht umfangreich, aber wenn man beim Spielen darauf achten muss keine zu verpassen, da einige an bestimmte Levels gebunden sind und es keinen Levelselect im Spiel gibt. Geübte Spieler sollten es aber ohne größere Probleme schaffen alle Erfolge in unter 30 Minuten einzusammeln, wenn man einen Guide zur Seite hat, um nichts zu verpassen.

Wer eine kurzweilige Abwechslung mit jeder Menge Retro-Charme sucht, macht mit „Tcheco in the Castle of Lucio“ keinesfalls etwas falsch. Mit einem Preis von regulären 4,99€ ist das Spiel nicht nur erschwinglich, sondern auch jeden Cent wert. Ich habe den Kauf in keiner Weise bereut und habe auch nachdem alle Erfolge verdient waren noch ein paar weitere Durchgänge drangehängt.

Entwickler: Marcelo Barbosa

Publisher: Fantastico Studio

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@10.07.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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