PS4 Review: „Two Parsecs from Earth“ #TwoParsecsFromEarth #Metroidvania

Neben den neuen Konsolen und den damit einhergehenden hochkarätigen Veröffentlichungen gibt selbstverständlich auch viele kleinere Titel, die in der letzten Zeit herausgekommen sind, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Einer davon stammt von unseren alten Bekannten von Ratalaika Games, die damit in gleich mehrerer Hinsicht neues Terrain betreten, denn nicht nur handelt es sich um ein Spiel, das nicht in Retrooptik daherkommt, sondern auch die Trophäenliste braucht, obgleich dennoch leicht abzuarbeiten, mehr Aufwand, als die üblichen 15 oder 20 Minuten, die man normalerweise braucht.

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„Two Parsecs from Earth“ ist ein Metroidvania in moderner 2,5D-Optik, in dem wir einen Roboter steuern, der mit seinem Raumschiff, zwei Parsecs von der Erde entfernt bruchgelandet ist. Bei der Bruchlandung hat nicht nur sein Schiff, seine transportierte Ladung, sondern auch er selbst Schaden genommen und es liegt an uns ihm aus seiner Misere zu helfen. Unser Hauptziel ist dabei das Schiff wieder in Gang zu bekommen und mindestens 50% der Ladung einzusammeln, damit er seine Mission, die ihn zur Erde führt abschließen kann. Der Metroidvania-Aspekt kommt bei seinen Fähigkeiten zum Tragen, denn so ist er am Anfang sogar so stark beschädigt, dass er nicht mal mehr springen kann, was wenig später das erste Upgrade, das wir uns verdienen, ist. Wir kämpfen uns von dort an durch den Planeten, der zweifelsohne direkt aus Metroid, oder anderen Spielen stammen könnte und suchen nach den Teilen des Schiffs und der Ladung, wobei wir immer wieder an natürlich Begrenzungen stoßen, da uns, zumindest temporär, noch Fähigkeiten fehlen. 

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Erfrischend ist dabei, dass sich das Spiel dabei nicht sonderlich ernst nimmt und unser Protagonist, der einfach als Z3-L1 bezeichnet wird, uns als Spieler auch immer wieder die vierte Wand durchbricht, uns direkt anspricht, oder sogar unser Handeln kommentiert, eine Herangehensweise, die sich viele Spiele nicht trauen. Umso schöner, wenn ein Spiel dieses Wagnis eingeht und damit sogar noch recht gut fährt. „Two Parsecs from Earth“ erreicht dabei zwar keine Portal– oder „The Stanley Parable“-Züge, doch das sich selbst nicht so ernst nehmen ist auf jeden Fall ein Pluspunkt.

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Auch wenn die Veröffentlichungen von Ratalaika Games normalerweise eher in Pixelart daherkommen, so hat das Spiel abseits der Optik dennoch Old-School-Züge, denn es ist stellenweise brachial schwer und erfordert blitzschnelle Reflexe und kann dadurch auch zu Frustmomenten führen. Denn Z3-L1 mag zwar aus Metall sein, doch die kleinste Berührung eines Gegners, oder einer der Fallen in den Levels bringt tötet ihn und wir müssen den Abschnitt neu starten. Dabei wird immer gespeichert, wenn wir uns von einem Screen zum nächsten Bewegen und wenn wir vorher sterben sind unsere gesammelten Upgrades und Ladungspakete futsch und wir müssen sie neu einsammeln. Das wäre alles nicht weiter schlimm, wenn es nicht einige der herausforderndsten Plattformer-Abschnitte seit dem 8Bit-Zeitalter gäbe, die uns als Spieler alles abverlangen.

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Das wird zwar mit fortschreitendem Spielverlauf, wenn man zum einen das Levellayout kennt und zum anderen auch mehr Fähigkeiten dazu bekommt insgesamt etwas einfacher, zumal man auch nicht alle Ladungspakete einsammeln muss, aber kann gerade anfänglich eine ziemliche Hürde darstellen, die man heute nicht mehr gewohnt ist. Natürlich gibt es auch heute noch schwere Spiele, die das gerade erst erschienene „Demon’s Souls“, aber diese sind nie wirklich unfair, sondern es liegt eher an uns als Spieler, dass wir einen Fehler gemacht haben. Bei „Two Parsecs from Earth“ ist das zwar meist auch so, doch es gibt auch einige Abschnitte, die explizit gemein gebaut wurden und von uns wirkliche enorme Präzision, den ein oder anderen Leap of Faith abverlangen, oder auch verlangen unsere eingesammelten Fähigkeiten und Upgrades blitzschnell aneinander zu ketten.

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So lernen wir im Spielverlauf zum Beispiel neben dem normalen Springen auch den Doppelsprung, einen Dash und einige Plattformer-Abschnitte verlangen von uns vom genau richtigen Punkt abzuspringen, dann fast schon verzögert den zweiten Sprung auszulösen, um dann im richtigen Moment mit einem Dash an einem Gegner vorbeizugleiten, um danach auf der winzigsten Plattform aller Zeiten über einem Meer an Stacheln zu landen… – Und dann gibt es da noch drei Verfolgungssequenzen, wo uns ein riesiger Gegner durch ein Labyrinth Jagd und jeder kleine Fehler zum Instant-Death führt, von denen ich gerade die letzte mindestens 20 Mal neu versuchen musste, bis ich den schnellsten Weg gefunden hatte und diesen auch ohne einen einzigen Fehler durchgerast bin.

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Ich bin zwar auch der Meinung, dass einige Spiele heutzutage etwas zu leicht geworden sind, was mir in letzter Zeit am ehesten an den First Party Nintendo-Spielen aufgefallen ist, doch ich war mehrfach kurz davor das Spiel frustriert zu beenden, ohne die Platin verdient zu haben, zumal man dafür nicht nur zwei Durchläufe braucht, denn auch eine recht hohe Anzahl an Paketen einsammeln muss und es zu guter Letzt noch ein paar verpassbare Trophäen gibt, für die man entweder zum richtigen Zeitpunkt Backup-Saves erstellen muss, oder das Spiel ansonsten nochmal durchspielen darf. Wer dranbleibt hat sich die insgesamt 18 Trophäen (0 x Bronze, 8 x Silber, 9 x Gold, 1 x Platin), was auf der Xbox One in gewohnter Weise 1000GS entspricht, wirklich redlich verdient, was man von den anderen Spielen des Publishers ja nicht immer behaupten kann.

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Insgesamt ist das Spiel zum einen zwar ein erfrischend-anderer Output des Publishers, das besonders bei Freunden von Hardcore-Plafformern seinen Anklang finden dürfte, doch gleichzeitig schreckt man damit bestimmt auch viele Spieler ab, die das Spiel mitunter blind kaufen, da sie sich eine weitere leichte Platin versprechen. Die Geschichte hat zwar gerade gegen Ende des zweiten Durchgangs noch einen ganz netten Twist, doch es ist schon fast schade, dass diesen wahrscheinlich gar nicht viele erleben werden, da man vorher frustriert aufgegeben hat. Hier wäre wirklich noch ein anderer Modus mit Lebensbalken, oder ähnlichem wünschenswert gewesen.

Entwickler. ABX Games Studio

Publisher: Ratalaika Games

Erhältlich auf: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@09.12.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

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