Das letzte Spiel von Publisher Eastasiasoft, „Rift Raccoon„, hatte mich immens enttäuscht. Sowohl von der Technik, aber besonders in Sachen Steuerung wurde das Spiel innerhalb von kürzester Zeit zur absoluten Qual, sodass ich es bereitwillig umgehend von der Festplatte meiner Konsole löschte, als ich die Platin verdient und genug Bildmaterial gesammelt hatte. Dennoch habe ich beschlossen dem Publisher nochmal eine Chance zu geben und habe mir dieses Mal „0 Degrees“, einen Puzzle-Plattformer angesehen, der mich zumindest optisch umgehend angesprochen hat.

Wir kämpfen uns in Gestalt eines namenlosen Kletterers durch insgesamt 40 Levels über schneebedeckte Berggipfel, oder vereiste Höhlen und unser Ziel ist dabei in jedem Level den Ausgang zu finden. In bester Tradition der Arcade-Spiele der frühen 80er-Jahre, besteht hierbei auch jedes Level aus einem Bildschirm und bietet mit ansteigender Levelanzahl auch immer mehr Herausforderungen. Was anfänglich noch recht simpel startet, indem sich ein Level die ersten Level noch innerhalb von wenigen Sekunden beenden lassen, aber kann spätestens jenseits der Level 30-Marke durchaus mehrere Minuten in Anspruch nehmen, bis man die Lösung gefunden und das Level gemeistert hat.

Gerade im Umfeld der Spiele mit überaus leichter Trophäenliste gibt es zwar mittlerweile etliche Puzzle-Plattformer, doch beschränken sich die meisten auf eine einzige Spielmechanik, in „0 Degrees“ gibt es allerdings gleich mehrere davon, die über den gesamten Spielverlauf eingeführt werden. Anfänglich beschränken sich unsere Aktionen auf Laufen, Springen und bestimmte Blöcke verschrieben, doch dann können wir selbst Blöcke erzeugen, die aber erst zum Stehen kommen, wenn sie an einer natürlichen Begrenzung zum Stehen kommen. Damit wir diese Fähigkeit nicht inflationär einsetzen können, können wir immer maximal fünf Blöcke erzeugen. Später können wir an bestimmten Stellen unseren Vorrat wieder auffüllen, was taktisch in den Lösungsweg eingebaut werden muss. Richtig anspruchsvoll wird es dann, wenn wir lernen diese Blöcke in der Luft gefrieren zu lassen, um neue Wege zu schaffen und wir alle Fähigkeiten miteinander verknüpfen müssen, um unbeschadet am Ende anzukommen.

Es versteht sich dabei wahrscheinlich von selbst, dass es einige Levels gibt, bei denen die Lösungsfindung und die Umsetzung keine Fehler verzeihen. Das Plattforming kann dabei ziemlich fordernd ausfallen, auch wenn es in vielen Fällen sogar mehrere Lösungswege gibt, was zusätzlich den Wiederspielwert steigert. Denn das könnte für viele einer der größten Kritikpunkte sein, denn in nicht länger als einer Stunde hat man das letzte Level wahrscheinlich beendet und damit auch die Platin und die insgesamt 13 Trophäen (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin) freigeschaltet hat.

Nach der herben Enttäuschung von „Rift Raccoon“ ist „0 Degrees“ durchaus wieder ein Rückkehr zur Stärke, denn das Spiel hat mich wirklich gut unterhalten. Die Spielmechaniken sind vielschichtig und das Spiel liefert dadurch mehr Herausforderung und Abwechslung, als man von anderen ähnlichen Spielen gewöhnt ist. Zwar liegt das Spiel dieses Mal ausschließlich in einer PS4-Version vor, also Trophäenjäger bekommen dieses Mal leider keine zwei Platins zum Preis von einer, doch der Preis von regulären 5 Euro hat sich in meinen Augen dennoch gelohnt. Bleibt nur zu hoffen, dass das ein Trend ist, der sich auch auf die kommenden Spiele übertragen lässt.
Entwickler: Kiddo Dev Nerd Games
Publisher: Eastasiasoft
Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch
NB@16.06.2021
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