Gamuzumi strikes again und bringt uns überraschend schnell nach „Sakura Succubus 2“ ein weiteres Spiel, das auch wieder erotische Untertöne mit sich bringt und das Ganze mit einer gehörigen Prise Harry Potter würzt, betitelt als „Sable’s Grimoire“. Ob das Spiel an die hohe Qualität der bisherigen Veröffentlichungen, sowohl aus dem Gesichtspunkt der Story, der Trophäen und der Erotik, anknüpfen kann, wird hier untersucht.

Aber erst einmal verschaffen wir uns einen Überblick, um was es in „Sable’s Grimoire“ überhaupt geht: In diesem von Zetsubou Games entwickelten Visual Novel schlüpfen wir in die Rolle des titelgebenden Sable, der nach langem Warten an der renommierten Amadronia Magic Academy angenommen wurde und das neue Schuljahr dort beginnt. Auch wenn er selbst „nur“ ein normaler Mensch, ohne jegliche magische Entität in seiner Ahnenreihe ist, ist aus ihm dennoch ein überaus talentierter Zauberer geworden. Und sein Ziel ist es irgendwann der der führende Spezialist der magischen Studien zu werden, weswegen sein Besuch der Schule überaus wichtig für seine Zukunft ist. Immerhin ist das genau der Ort, wo er als Mensch viele magische und teilweise magische Wesen kennenlernen kann.

Sable’s erster Tag erweist sich allerdings komplett anders, als er ihn sich vorgestellt hat: Die Schüler bekämpfen sich mehr, als sich miteinander anzufreunden, sein Lehrer hat das unterrichten längst aufgegeben und der Schuldirektor biegt die Regeln, wo es nur geht, damit seine Schule immer gut dasteht. Insgesamt hat sich Sable von einer derart renommierten Einrichtung einiges mehr erwartet. Daher liegt es an ihm und in Folge dessen auch uns, das beste aus seiner Zeit zu machen und so viele Erfahrungen zu machen, wie es geht. – Und das schließt für ihn auch ein die sexuellen Gewohnheiten seiner weiblichen und nur teilweise menschlichen Kommilitonen ein…

Dabei bietet das Spiel sechs unterschiedliche Damen, die Sable im Spielverlauf näher kennenlernen kann, fünf unterschiedliche Routen, die die Geschichte nehmen kann und sage und schreibe 16 unterschiedliche Enden, die sich über viele Dutzend Entscheidungen erreichen lassen. Die teilweise recht ausufernden, aber gut geschriebenen Dialoge, die das Spiel tragen, umfassen mehr als 400.000 Worte, auch wenn ich persönlich immer wieder befremdlich finde, dass Visual Novels oft scheinbar an ihrer Wortwahl gemessen und beurteilt werden. Doch gerade die Geschichte unterhält wirklich gut und da es sogar ein Verlaufsdiagramm der Geschichte gibt und an Knotenpunkten automatische Sicherungen angelegt werden, macht es wirklich Spaß die unterschiedlichen Verläufe und Ausgänge zu erkunden.

Technisch ragt das Spiel zwar nicht wirklich aus der Konkurrenz heraus, aber liefert dennoch eine gute Figur ab. Die Hintergründe sind zwar etwas einfallslos, aber dafür bestechen die unterschiedlichen Charaktere durch schön animierte Avatare und Persönlichkeit, auch wenn es leider wieder mal keine Synchronisation gibt, sondern alle Texte rein in schriftlicher Form vorliegen. Die Musik ist unterhaltsam, wiederholt sich meines Empfindens aber etwas zu viel, was aber eher ein kleiner Kritikpunkt ist. Damit erübrigen sich auch viele Probleme mit anderen Visual Novels, denn hierbei sieht man genau wo die Geschichte mehrere Richtungen einschlagen kann und gerade in Hinsicht auf die Trophäen, die größtenteils an unterschiedliche Wege gekoppelt sind, macht es dieses System leichter alle freizuschalten. Das Spiel hält satte 40 Trophäen (28 x Bronze, 6 x Silber, 5 x Gold, 1 x Platin) bereit, die sich mit einem Guide in weniger als 30 Minuten verdienen lassen, wenn man die Dialoge und alles abseits der Entscheidungen überspringt. Beim normalen Spielen unterhält das Spiel aber pro Durchgang zwischen drei und vier Stunden. Auf PS4 und PS5 kommt das Spiel zusätzlich im CrossBuy mit zwei separaten, inhaltlich aber identischen Trophäenlisten.

Insgesamt hat „Sable’s Grimoire“ wirklich Spaß gemacht und gut unterhalten. Besonders im Direktvergleich zu den beiden Teilen der Sakura Succubus-Reihe bietet es sehr viel mehr Content, besonders durch die vielen unterschiedlichen Routen und Enden. Gerade der Verlaufsplan und die automatischen Speicherpunkte machen Spaß die Unterschiede und was sie genau hervorruft zu finden, denn selten ist die Antwort so offensichtlich, wie „Kämpfen“, oder „Wegrennen“. In Sachen Erotik bietet die Geschichte zwar etwas weniger Schauwerte und bewegt sich eher auf harmlosem Niveau, doch wenn man das Spiel rein aus diesem Grund spielen möchte, ist eine Veröffentlichung auf der PlayStation eher die falsche Wahl. Doch wer Visual Novels mag und eine spannende Geschichte, die leicht an Harry Potter angelehnt ist, ansprechend findet, der kommt voll und ganz auf seine Kosten.
Entwickler: Zetsubou
Publisher: Gamuzumi
Erhältlich auf: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch
NB@21.06.2021
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