PS5 Review: „Drunken Fist 2: Zombie Hangover“ #DrunkenFist2 #ZombieHangover

Ich war kein wirklicher Fan des ersten „Drunken Fist„, es bot für meinen Geschmack zu wenig Inhalt, war zu spielerisch, wie optisch wenig ansprechend und hat nach kürzester Zeit für Kopfschmerzen bei Spieler gesorgt. Das mag für einige zwar authentisch sein, immerhin spielt man einen Betrunkenen, doch für mich war es ein Zeichen von schlechtem Grundgerüst. Ich hätte persönlich nie damit gerechnet, dass das Spiel eine Fortsetzung erhalten würde, doch nun ist sie da und sieht überraschenderweise ziemlich interessant aus, Grund genug der Reihe mit dem zweiten Teil nochmal eine Chance zu geben…

Und anscheinend war ich mit meiner Kritik am Erstlingswerk nicht ganz alleine, denn nicht nur schlägt das Spiel eine neue Richtung ein, sondern auch der erste Gegner im Spiel ist unser Charakter aus dem ersten Teil, wenn das nicht mal ein Statement ist. – Im zweiten Teil spielen wir einen neuen Charakter, kein betrunkener Obdachloser, wie im ersten Teil, sondern einen nicht minder betrunkener Punkte aus dem Trailer Park. Die letzte Party war anscheinend heftig, denn wahrend wir unseren Rausch aus zu schlafen versuchen ist die Zombie-Apokalypse in vollem Gang, bis die untote Brut an die Tür des falschen Trailers klopft. Mit dickem Schädel und entsprechend schlecht gelaunt ziehen wir in den Kampf…

Zwar ist das Spiel optisch, mit seinen rudimentären und schon fast an PS1, oder N64 erinnernde Animationen und Charaktermodellen, immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, wurde aber vom Vorgänger sinnvoll weiterentwickelt. Denn die Areale bestechen durch mehr Details, bessere Performance und eine fokussierte Ausrichtung. Das liegt hauptsächlich daran, dass die semi-offene Spielwelt einer lineareren Ausrichtung gewichen ist. Das Spiel ist in unterschiedliche Levels aufgeteilt, die nahtlos ineinander übergehen, sofern wir eine gewisse Anzahl von Gegnern besiegt haben, was nun ein starker Fokus des Gameplay darstellt. Denn der Punk verfügt über ein differenziertes Kampfsystem, das an klassische Brawler erinnert.

Zwar ist das Gameplay repetitiv, bietet aber genug Abwechslung, um zu unterhalten. Gleiches gilt auch für die Gegner, denn gab es im ersten Teil gefühlt nur zwei Gegnertypen, ist hier das Raster um einiges größer und mit jedem Level kommen neue Gegner dazu, die teilweise sogar unterschiedliche Taktiken erfordern. Untermalt wird das alles von einem treibenden Rock-Soundtrack, der sich durchaus sehen lassen kann. Neben dem Kampf mit Fäusten und Füßen stehen auch unterschiedliche Waffen zur Verfügung, die allerdings jeweils nur von kurzer Haltbarkeit sind, bevor sie zerbrechen. Dennoch ist besonders ihr Einsatz mindestens genauso befriedigend, wie die pointierten Slowdowns, die eingesetzt werden, wenn wir besondere Leistungen im Kampf erbringen, oder stärkere Mini-Bosse ausschalten.

Einzig nervig ist leider die Kamera und das Lock-on-System, denn kommt ein Gegner in unsere Nähe wird dieser automatisch anvisiert, egal ob wir gerade schon in einem Kampf waren, was dann gerne mal unsere komplette Blickrichtung ändert und uns unfreiwillig Treffer vom ersten Gegner einstecken lässt. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar an das Verhalten der Kamera, aber zu oft gegen unsere Moves dennoch unfreiwillig ins Leere, bis der Lerneffekt eingetreten ist, was auch den Spielspaß mindert. Immerhin haben wir entgegen des Erstlings dennoch meistens das Gefühl die Kontrolle zu haben, anstatt unkontrolliert herum zu stolpern. Und da wir nun sogar einen Ausweichschritt machen können fällt es darüber hinaus auch leichter unbeschadet durch die Levels zu kommen.

Wie schon im ersten Teil spielt der Alkohol wieder eine zentrale Rolle im Spiel und fungiert dabei als unsere Lebensenergie. Jedoch bringt das ein oder andere Bierchen auch unseren Urinpegel zum steigen. Ist der Pegel bei 100% verlieren wir kontinuierlich Energie, bis wir uns erleichtern, was per Knopfdruck geschieht. Das lässt uns zwar kurzzeitig angreifbar, kann aber auch taktisch eingesetzt werden, da Zombies im Urin ausrutschen können. Das wird jedoch spätestens beim dritten, oder vierten Mal langweilig und ich hätte mir echt gewünscht, dass das Spiel auf das Urinnieren nicht so versteift wäre, denn das nimmt leider an den unnötigsten Stellen zu viel Tempo aus dem Spiel, das abseits davon wirklich kurzweilig und unterhaltsam ist.

Insgesamt ist „Drunken Fist 2: Zombie Hangover“ ein überraschend solider Titel geworden. Natürlich wird es weder seinen Weg in irgendwelche Top-Listen finden, noch wird man in ein paar Jahren überhaupt noch darüber reden, doch gerade in Anbetracht wie schlecht der erste Teil war, war ich durchaus positiv überrascht. Man hat eindeutig aus den eigenen Fehlern gelernt und nahezu alle Belange des Spiels verbessert. Zwar ist die Kamera oftmals nervig und auch Clipping-Fehler muss man nicht lange suchen, aber immerhin wird einem beim Spielen nicht übel. Selbstverständlich handelt es sich immer noch um hirnlosen Spaß, aber das ist ja meist der Grund warum man überhaupt Spiele spielt…

Entwickler: Deklazon

Publisher: Eastasiasoft

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@08.08.2022

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