PS5 Review: „No more Heroes 3“ #NoMoreHeroes3

Nach einer einjährigen Zeit-Exklusivität auf der Nintendo Switch hat sich Profikiller Travis Touchdown mit „No more Heroes 3“ nun auch auf anderen Konsolen eingefunden. Und gerade weil die Performance auf Nintendo’s Hybrid-Konsole leider etwas zu wünschen übrig ließ war ich sehr gespannt, wie sich das Spiel auf der PS5 schlagen würde und das ist eindeutig ei Grund darüber zu berichten.

Die Spiele von Suda51 sind speziell, um es gelinde zu formulieren. So speziell, dass die Spiele regelmäßig das komplette Spektrum einer Bewertungsskala abdecken, je nachdem ob man mit dem skurrilen Humor, den überzeichneten Charakteren und der vorherrschenden Absurdität etwas anfangen kann oder nicht. Es werden wild unterschiedliche Genres miteinander verbunden, von modern bis retro gibt es vielschichtige Gameplay-Einflüsse und abgerundet wird das alles durch Explosionen, Glitzer, Sterne und Regenbögen. Wer bisher keine Berührungspunkte mit der No more Heroes-Reihe, „Shadows of the Damned“, oder „Lollipop Chainsaw“ hatte, wird aus diesem Grund ziemlich überrascht werden, was das Spiel einem alles um die Ohren haut.

Das Spiel beginnt nach einer kurzen Sequenz eines Retrospiels, ohne erkennbaren Bezug zur Hauptgeschichte mit einem aufwendig animierten Introfilm im Anime-Stil: Vor zwanzig Jahren hat sich ein Junge namens Damon mit einem Alien namens FU angefreundet, das auf der Erde eine Bruchlandung erlitten hat. Damon versteckte FU vor den Behörden und half ihm sein Raumschiff zu reparieren, um nach Hause zurückzukehren. In heute ist FU wieder zurück, erwachsen und in Begleitung neun weiterer Aliens, um mit Hilfe seines alten Freundes die Weltherrschaft an sich zu reißen. Also quasi wenn man „Independence Day“ als Fortsetzung zu „E.T. – Der Außerirdische“ konzipiert hätte. Doch die Aliens haben ihre Rechnung ohne Travis Touchdown gemacht, der seine Position als bester Auftragskiller der Welt eigentlich lieb gewonnen hat und daher gegen die Aliens in Kampf zieht, was in der Tradition der Serie als offizieller Wettkampf um die Position des besten Auftragskillers des Universums geschieht…

Das Gameplay besteht daher wieder aus zwei scheinbar entgegengesetzten Grundmechaniken. Zum einen der stylishen Action und dem Kampf gegen die Aliens und ihrer Gefolgschaft, in der wir uns durch abwechslungsreiche Bereiche kämpfen und alles und jeden niedermetzeln. Und zum anderen das im Vergleich eher unspektakuläre Geldverdienen in der Spielwelt, um die Startgebühr für das nächste Match zu verdienen. Das zeichnet sich durch allerlei Minispiele aus, die eine ziemliche Bandbreite abdecken. So können wir zum Beispiel Rasen mähen, verstopfte Toiletten reinigen, Abfall an der Straße sammeln, aber auch haushohe Riesenechsen, die bestimmt nur ein zufällig an Godzilla erinnern mit einem Panzer wegballern, alltägliche arbeiten eben. Diese mögen zwar monoton wirken, haben aber meist auch einen Twist dabei, was in der (gewollten) Monotonie dennoch für Abwechslung sorgt.

Haben wir genug Geld verdient, was im Vergleich zu den Vorgängern gefühlt aber weniger Grinding verlangt, erscheint ein Geldautomat für die Einzahlung ins nächste Match und der nächste große Kampf beginnt. Jeder Gegner wartet dabei mit seiner eigenen Mini-Welt, Gegnern und Mechaniken auf und fingiert in seinem Level gleichzeitig als Boss. Die Welten sind dabei ziemlich abwechslungsreich und strotzen nur so vor abgedrehten Details, sodass man sich manchmal wirklich fragen muss, was die Entwickler bei der Konzeption geraucht haben, wenn uns einmal in klassische Brawler-Kämpfe schicken, Geschicklichkeits-, oder Logikrätsel einbauen, oder klassische Videospiele aufs Korn nehmen.

Die Kämpfe an sich laufen schnell ab und setzen viel auf allerlei Effekte. Ständig wird der Bildschirm von Blutfontänen, oder bunten Explosionen gefärbt, dass das eigentliche Kampfsystem schon fast in den Hintergrund tritt, obwohl auch das inhaltlich überzeugten kann. Wenn Travis mit seinem Laser-Katana antritt, wir gekonnt lange Kombos aus leichten, schweren und Spezialattacken aneinander Reihen und am Ende der Kämpfe unsere Leistung bewertet wird fühlt man sich einfach gut. Das System ist leicht zu erlernen und bietet kontinuierlich neue Möglichkeiten die Kämpfe noch interessanter zu gestalten.

Insgesamt hatte ich nochmal eine wirklich gute Zeit mit Travis‚ drittem nummeriertem Abenteuer und begrüße die technischen Verbesserungen, wie kürzere Ladezeiten, höhere Framerate, schärfere Texturen und sogar die Verwendung der adaptiven Trigger, die man beim Fahren mit Travis‚ Motorrad für die Beschleunigung verwendet, hätte mir aber dennoch von einer PS5-Version etwas mehr erhofft. So wirkt die Stadt leider immer noch gespenstisch leer, NPCs erscheinen manchmal aus dem Nichts und inhaltlich gibt es keinerlei Neuerungen im Vergleich zur Switch-Version. Hier hätte man zumindest ein paar Kleinigkeiten neu dazu packen können, denn immerhin ist das Spiel auf der Nextgen zum Vollpreis erschienen, wo hingegen man die Switch-Version bereits in der Krabbelkiste findet. Jedoch wird das den Fans wahrscheinlich ohnehin egal sein, immerhin spielt man die Spiele von Suda51 keineswegs wegen ihrer Technik, sondern zweifellos wegen dem abgedrehten Humor und der übertriebenen Präsentation. Und in diesem Belang zieht „No more Heroes 3“, unabhängig der Plattform, alle Register und in einigen Belangen ist die PS5-Version eindeutig ein Upgrade. Es wäre nur schön, wenn es die ersten beiden Teile, oder gar ein Remake des PS3-Teils, auch den Weg auf moderne Konsolen finden würden…

Entwickler: Grasshopper Manufacture

Publisher: XSeed, Marvelous

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@21.11.2022

—Hinweise & Disclaimer—

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