Xbox Review: „Lucasfilm Classic Games: Zombies ate my Neighbors & Ghoul Patrol“ #ZombiesAteMyNeighbors #GhoulPatrol #Lucasfilm

Neben aktuellen Veröffentlichungen bin ich ja seit jeher auch ein begeisterter Retrospieler. Und es gibt eine Reihe von Spielen, zu denen ich immer wieder zurückkehre. Dazu zählen neben „Super Mario Bros.“, „Contra“ und „Street Fighter II“ auch eher obskure Spiele wie „Zombies ate my Neightbors“, bzw. in Deutschland nur „Zombies“. Das Spiel wurde ursprünglich von LucasArts entwickelt und 1993 von Konami für Sega Mega Drive und Super Nintendo veröffentlicht. Es ist ein Run-and-Gun-Spiel, das Spieler in die Rolle von Zeke und Julie versetzt, die ihre Nachbarn vor einer Vielzahl von Monstern retten müssen, die direkt aus klassischen Horrorfilmen stammen.

Und da das Spiel vor kurzem als Re-Release auf PS4 und Xbox erschienen ist habe ich meine alten Module im Schrank gelassen und mir das Spiel auf der Xbox genauer angesehen, um euch sagen zu können, ob die Veröffentlichung dem Spiel gerecht wird, zumal das Spiel nicht alleine ist, sondern auch gleich den oftmals vergessenen Nachfolger im Gepäck hat.

Doch bevor wir uns damit beschäftigen, zunächst ein Blick auf den Kern der Veröffentlichung, „Zombies ate my Neightbors“. Das Spiel zeichnet sich durch seinen humorvollen Umgang mit dem Horror-Genre und seine überraschende tiefgehende Spielmechanik aus. Wir haben die Wahl zwischen zwei spielbaren Charakteren, Julie oder Zeke, können optional auch mit einem Mitstreiter in den Kampf gehen die Monster ziehen und haben zu Beginn eines jeden Levels das vage Ziel alle Nachbarn zu retten. Davon stehen zum Anfang des Spiels insgesamt 10 Nachbarn pro Level zur Verfügung und wenn die Monster einen Nachbarn erwischen wird die Anzahl für nachfolgende Levels entsprechend heruntergesetzt, sind alle Nachbarn tot endet das Spiel.

Jedes Level ist dabei in sich abgeschlossene Areale, haben oft ein vordefiniertes Thema, angelehnt an klassische Horrorfilme, wie „Night of the living Dead“ in der vermeintlichen Vorort-Idylle, einen Ausflug ins Kaufhaus à la „Dawn of the Dead“, aber auch Dracula’s Schloss, eine Pyramide samt Mumie und vieles, vieles mehr. Die Gegner sind dabei so abwechslungsreich wie die wechselnden Settings oder die Wortwitze in den Levelnamen, denn neben den titelgebenden Zombies gibt es auch Werwölfe, Vampire, Mumien, Kettensägen-Killer, Mörderpuppen, Pflanzenmonster und sogar die LucasArts-eigenen Tentakel aus „Day of the Tentacle“. Das besondere Highlight sind aber für mich die Körperfresser aus „Invasion of the Bodysnatchers“, die Klone von uns selbst erschaffen und damit besonders im Co-Op für jede Menge Verwirrung sorgen, da wir nicht sicher sein können wer eigentlich wer ist.

Haben wir alle Nachbarn eingesammelt öffnet sich eine Dimensionstür, die uns ins nächste Level transportiert. Für unseren Kampf stehen uns in der insgesamt 55 Levels zusätzlich eine Vielzahl von Waffen und Powerups zur Verfügung, die uns sogar zeitweise selbst in ein Monster verwandeln und sogar erlauben feste Begrenzungen im Level zu durchbrechen und damit neue Wege freizuschalten.

Wir sehen das Geschehen dabei aus einer isometrischen Draufsicht, die uns sowohl über die Levelarchitektur, wie auch die Action eine gute Übersicht bietet, aber stellenweise auch taktisches vorgehen erfordert, um zu den Nachbarn zu kommen, bevor die Monster sie fangen. Als kleine Hilfe kann man einen kleinen Radar zuschalten, der in der Mega Drive-Version dauerhaft in einer Seitenleiste angezeigt wurde, aber im Gegenzug den Bildausschnitt verkleinerte.

Die Wiederveröffentlichung, die auf der SNES-Version basiert bringt neben dem Nachfolger eine integrierte Speicherfunktion und ein paar kurze Bonusfeatures mit sich, die aber etwas willkürlich anmuten. Da haben sich andere Retro-Sammlungen, wie „The Making of Karatega„, die „Castlevania Anniversary Collection“ oder auch „Disney Classic Games Aladdin & The Lion King„, wobei letzteres sogar in der Zwischenzeit um weitere Versionen und mit „The Jungle Book“ um ein zusätzliches Spiel erweitert wurde, mehr ins Zeug gelegt. So vermisst man beispielsweise nicht nur die Mega Drive-Version, sondern auch Test Builds, ausführlichere Making ofs und auch eine Implementierung eines online Co-Op wären wünschenswert gewesen. Zwar gibt es zwischen den Versionen nur marginale Unterschiede, aber die SNES-Version wird oft für ihre “blutigen” Game Over-Bildschirme, bessere Grafik und detaillierte Sprites gelobt, während die Mega Drive-Version für besseres Gameplay bekannt ist, obwohl sie gelegentlich unter Verlangsamungen leidet, abhängig von der Anzahl der Sprites auf dem Bildschirm.

Auch beim Thema Optionen wurde leider auch gespart, denn auch wenn die Pixelkünstler von Dotemu, die die Neuauflage entwickelt haben, normalerweise einen echt guten Job machen, gibt es hier weder Filteroptionen, noch unterschiedliche Auflösungen. Wir können noch nicht einmal zwischen gestecktem 16:9-Vollbild und dem originalen Bild in 4:3 wählen, oder den Rahmen um das Bild anpassen. Gerade bei modernen OLED -Fernsehern besteht sonst bei längeren Sessions durchaus die Gefahr vom Einbrennen. Alles leider nicht wirklich nachvollziehbar, denn jeder halbwegs aktuelle Emulator bringt diese Funktionen von Haus aus bereits mit.

Immerhin bekommen wir mit der zu Unrecht untergegangenen Fortsetzung einen gewissen Mehrwert, denn diese ist heutzutage als Modul sogar schwerer zu bekommen als das erste Spiel, zumal die Fortsetzung auch rein auf dem Super Nintendo erschienen ist. Und dass das Spiel nicht viele kennen mag auch an der Veröffentlichung als „Ghoul Patrol“ liegen, denn man hat sich bewusst gegen eine Vermarktung als „Zombies ate my Neightbors 2“ entschieden. Zwar war es ursprünglich gar nicht als direkte Fortsetzung konzipiert, setzt aber im fertigen Spiel die Geschichte von Zeke und Julie fort, nutzt sie selbe Engine und greift auf viele wiederkehrende Gameplay-Elemente zurück. Entgegen dem ersten Teil, bei dem es keine nennenswerte Geschichte gibt, kämpfen die Monsterjäger hier mit dem Folgen einer zum Leben erwachten Monster-Ausstellung und die Level erstrecken sich insgesamt über fünf thematische Welten.

Insgesamt ist es wenig überraschend, aber “Zombies Ate My Neighbors” und “Ghoul Patrol” sind immer noch gelungene Spiele des Action-Horror-Genres, sie sich selbst nicht besonders ernst nehmen und neben vielen frischen Ideen auch viel Humor eingestreut haben. Allerdings gibt es abseits der einfacheren Verfügbarkeit der Neuauflage im Vergleich zu den alten Modulen und der angenehmen Speicherfunktion kaum etwas das für die Neuauflage spricht, zumal ich persönlich immer eher zur Mega Drive-Versionen gegriffen habe, da ich als Jugendlicher mit dieser Version aufgewachsen bin. Diese Neuauflage ist leider keine liebevolle Restaurierung, die sowohl alte Fans als auch neue Spieler begeistern wird, sondern eben einfach bequemer und verschenkt damit leider sehr viel Potential…

Entwickler: LucasArts / dotemu

Publisher: Konami / Disney / Lucasfilm

NB@28.03.2024

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