PS4 Review: „Super Wiloo Demake“ – Was bietet die Anlehnung an Mario?

Für gewöhnlich haben die Outputs von Ratalaika Games immer eins gemein: Sie verfügen über eine überaus leichte Trophäenliste, die auf den Sony-Plattformen sogar im Cross Buy daherkommt und sind für einen schmalen Taler zu haben. Oftmals sprechen sie zusätzlich durch einschlägige Retro-Anleihen die positiven Erinnerungen aus der Vergangenheit der heute erwachsenen Spieler an, was zugegebenermaßen auch bei mir immer wieder funktioniert. Und so zieht eines der aktuellsten Games von Ratalaika dieses Mal Inspiration von keinem geringeren als Nintendo‘s Mario, bzw. um konkreter zu sagen „Super Mario Bros. 3“, einem der besten Spiele auf dem Nintendo Entertainment System (NES). Ob das gutgehen kann?

Entwickelt wurde das Spiel von lightUP und Ratalaika fungiert als Publisher für die Ports auf PS4, PS Vita, Xbox One und Nintendo Switch. Die Geschichte ist dabei, entsprechend der Vorlage, eher kurz gehalten: Das Alien Dr. ETvaldo ist einsam und fühlt sich alleine. Als er die Erde besucht fällt seine Aufmerksamkeit auf Wiloo und dessen Freundin Agatha, die fröhlich mit einem Hund spielen. Das muss also die Antwort sein, denk er sich und beschließt den Hund zu entführen. Und um auf Nummer sicher zu gehen entführt er im Anschluss noch weitere Tiere, auf das seine Einsamkeit damit endlich ein Ende habe. Doch da Wiloo ebenfalls an seinem Haustier hängt beschließt er ihn, sowie die anderen Tiere zu retten und Dr. ETvaldo eine Lektion zu erteilen…

Insgesamt 50 Level, die sich über 5 Welten erstrecken gilt es zu meistern, um Dr. ETvaldo zu besiegen. Jede Welt umfasst dabei ein anderes Thema, wie zum Beispiel eine Schnee- oder Wasserwelt und setzt uns am Ende einen Boss entgegen, die aber alle wirklich leicht zu besiegen sind und keinen Spieler vor ernsthafte Probleme stellen sollten, zumal Wiloo einige nützt Fähigkeiten in petto hat. Neben dem normalen Gehen kann er auch rennen, springen und beherrscht auch einen Doppelsprung. Zusätzlich gibt es noch vier unterschiedliche Kostüme, die er in den Levels einsammeln kann, ähnlich wie bei „Mario 3“: Ein Gürteltier mit dem er sich zusammenrollen kann, ein Einhorn mit dem man Horn-Projektile verschießen kann, eine Biene mit der man fliegen kann und einen Frosch mit dem man sich schnell und agil unter Wasser bewegen kann. Zusätzlich zur Spezialfähigkeit, die ein Kostüm mit sich bringt fungieren die Kostüme zusätzlich als zusätzliche Energie. Normal reicht ein Treffer aus, um Wiloo zu K.O. zu setzen und wenn wir ein Kostüm tragen verlieren wir mit einem Treffer lediglich das Kostüm und erst ein zweiter Treffer schickt uns ins Aus.

Angeordnet sind die Level ähnlich wie bei „Mario 3“ in einer Oberweltkarte einzusehen und wir können Wiloo darauf von Level zu Level bewegen. Haben wir ein Level beendet können wir weiter oder zurück, um Levels zu wiederholen. Auf unserem linearen Weg gibt es zwar auch optionale Bonuslevel, die jeweils ein kurzes Spiel Memory sind, allerdings sucht man unterschiedliche Wege und Abzweigungen vergeblich. Es gibt lediglich einen Weg und eine Reihenfolge, in der man die Levels angehen kann. In den Levels ist das Ziel immer das gleiche: Erreiche das Ende. – Die relativ simplen Abschnitte sind zwar nicht besonders anspruchsvoll und da es abseits der Bosse nur zwei Gegnertypen in unterschiedlichen Farben gibt, die teilweise für meinen Geschmack etwas zu spärlich in den Levels verteilt auftreten, auch nicht besonders anspruchsvoll, aber machen dennoch Spaß, da sich Wiloo ziemlich gut und präzise steuert, wenn man Mal von den bewusst schwereren Eisleveln absieht die den Charakter unschön rutschen lassen. Und wo in manchen Fällen zu wenig Gegner sind, sind die Plattform-Abschnitte stellenweise umso anspruchsvoller, sofern man nicht mit dem Bienenkostüm ausgestattet ist, denn dann kann man im Grunde an allen Hindernissen vorbeifliegen. Dazu gibt es im Übrigen einen Exploit, den man sich zu Nutze machen kann: Stirbt man 5 Mal innerhalb des gleichen Abschnittes im Level spawnt man beim nächsten Versuch einfach mit dem Bienenkostüm und hat damit auf jeden Fall keine Probleme mehr.

Von der technischen Seite ist das Spiel leider ziemlich unspektakulär und sieht gerade im Vergleich zum wirklich schönen „Hoggy 2“ eindeutig den kürzeren. Das soll zwar auch nicht bedeuten, dass das Spiel hässlich wäre, denn es ist farbenfroh und schön designed, wirkt aber auch irgendwie schon fast generisch und „zu viel Retro“. Mir ist zwar klar, dass man sich optisch eher an 8, anstatt 16Bit orientiert hat, doch es gibt eine Menge NES-Games, die schon vor 30 Jahren interessanter und schöner aussahen, als Wiloo. Gleiches gilt leider auch für die Musik: sie ist zwar nett, doch hier sticht leider auch nicht wirklich etwas heraus, zumal das gleiche Lied in allen Levels mit unterschiedlichem Tempo wiederverwendet zu sein scheint, was spätestens wenn man in den 40er Leveln angekommen ist, etwas nervt.

Trophäen-technisch bekommt man dafür insgesamt 19 Trophäen (2 x Bronze, 7 x Silber, 9 x Gold, 1 x Platin), die auf den Sony-Plattformen dank Cross Buy in zwei separaten, obgleich inhaltlich identischen Trophäenlisten in jeweils unter einer Stunde verdient werden können, wenn man gerade einmal 20 der 50 Levels beendet hat, für Leute vielleicht wichtig, wenn man das Spiel ausschließlich auf Grund der Trophäen spielen möchte.

Insgesamt hatte ich anfänglich Spaß mit dem Spiel, der aber zugegebenermaßen recht schnell nachgelassen hat, da man nach den ersten paar Levels, abgesehen von leicht veränderten klischeebehafteten wechselnden Welten. Aber sonst ist keine wirkliche Progression erkennbar. Es gibt keine neuen Fähigkeiten, keine neuen Gegner und auch sonst nichts neues im Verlauf des Spiels. Auch die Bosse laufen leider immer nach dem gleichen Muster ab und sind dadurch eher flach. Zwar hatte ich auch kein Dark Souls erwartet, doch eine gewissen Anstrengung sollte ein Boss schon vom Spieler abverlangen. Aber im Grunde hätte man es erahnen können, denn wenn man sich versucht an Mario zu orientieren kann das eigentlich nur schief gehen. „Super Wiloo Demake“ ist zwar kein Totalausfall, wie „Orc Slayer„, aber definitiv auch kein Highlight. – Einmal Durchspielen für die Trophäenliste ist ok, wenn man das Spiel im Sale mitnehmen kann, mehr aber auf keinen Fall, denn da gibt es viel bessere Alternativen.

NB@23.09.2019

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