PS4 Review „Marvel’s Avengers (Closed Beta)“ #MarvelsAvengers #Avengers #Beta

Am vergangenen Wochenende hat die Closed Beta zu einem der letzten großen Titel für die auslaufende Konsolengeneration stattgefunden, nämlich zu „Marvel’s Avengers“, ein Spiel über das im Vorfeld, abseits von einigen kurzen Gameplay-Passagen, die aber recht wenig über das Spiel an sich preisgeben, relativ wenig bekannt war. Es sollte sich dabei um ein um ein Singleplayer-Spiel mit Multiplayer-Komponente handeln, doch viel mehr wusste man nicht. Grund genug sich mit dem Spiel mal in den Kampf zu stürzen, um sich davon ein eigenes Bild zu machen… – Und Potenzial hat das Spiel schon abseits von der massiv erfolgreichen Lizenz, da das Spiel von niemand geringerem als Crystal Dynamics, dem Studio hinter der Tomb Raider-Prequel-Trilogie, stammt. Die allgemeine Inszenierung ist sehr hochwertig und orientiert sich dabei stark an den Kinofilmen. Wer also gehofft hat, dass das Spiel näher an den Comics ist, als an den Filmen wird enttäuscht, auch wenn die meisten wahrscheinlich die Unterschiede zwischen Comic und Filmen gar nicht kennen.

Marvel’s Avengers

Merkwürdigerweise verwendet das Spiel zwar die Lizenz und die allgemeine Bildsprache, bzw. Ästhetik der Filme, aber nicht die Stimmen und das Aussehen der Darsteller, was für so eine teure Produktion etwas merkwürdig ist. Zwar sind die echten Stimmen ohnehin eher eine Seltenheit, doch das Aussehen stört am Anfang und es wirkt eher, als ob man eine low Budget Kopie von den Avengers, anstatt das Original spielt. Zusätzlich stört die Immersion etwas, dass man sich für die Sprecher, anstatt der Originale oder ähnlich-klingende, für bekannte Sprecher entschieden hat. So werden Tony Stark/Iron Man von Nolan North, Bruce Banner/Hulk von Troy Baker und Natasha Romanow/Black Widow von Laura Bailey gesprochen und irgendwie hat man dann immer deren andere Rollen vor Augen. So ist es geradezu komisch, wenn Bruce Banner sogar „Kiddo“ sagt, was dann sofort eine Assoziation mit Joel aus der The Last of Us-Reihe heranzieht.

Marvel’s Avengers

Spielerisch ist das Spiel ein 3rd-Person-Actionspiel, das optisch an die Arkham-Reihe erinnert, auch wenn das Kampfsystem mehr die Züge eines Brawlers hat. Jede Figur verfügt über eine ähnliche Grundsteuerung mit leichter und schwerer Attacke, einem Konter- und Ausweichmove, sowie 3 Spezialattacken, die einem Cooldown unterliegen. Charaktere wie Iron Man, der sich im Grunde absolut identisch zu den Javelins aus „Anthem“ steuert, können fliegen und sind allgemein eher für den Fernkampf angelegt und andere, wie der Hulk sind eher fürs Grobe. Jeder Held hat ein eigenes Fortschrittssystem und kann durch gefundenes Loot verbessert, oder personalisiert werden. – Richtig gelesen, das Spiel ist kein normales Actionspiel, sondern ein Looter, was durch unterschiedlich-farbiges Loot mit Seltenheitsstufen in Ansätzen an die The Division-Reihe erinnert, obgleich selbstverständlich nicht so komplex. Und leider gibt es auch keine optische Veränderung, je nachdem welches Loot wir ausgerüstet haben, was ich immer überaus schade finde, wenn man in den Menüs beispielsweise den tollsten Brustpanzer oder Powerglove auswählt und sich das gar nicht auf den Avatar auswirkt.

Marvel’s Avengers

Das Spiel beginnt mit einer stark geskripteten Introsequenz, die bereits auf einigen Messen, zumindest in Teilen, gezeigt wurde. Es findet in der Bucht von San Francisco gerade ein Fest zu Ehren der Avengers statt, als eine Gruppe militaristischer Terroristen unter Leitung des fiesen Taskmaster beginnen die Stadt ins Chaos zu stürzen. Wir schlüpfen in mehreren aneinander gehängten Sequenzen in die Schuhe von Thor, Iron Man, Captain America, Hulk und letztendlich Black Widow, bis wir Taskmaster in einem Bosskampf besiegen und die Gefahr vermeintlich gebannt ist. Doch das ist weit gefehlt, denn das Ganze scheint nur ein Ablenkungsmanöver gewesen zu sein und irgendjemand im Hintergrund zieht dabei die Fäden. Der neue Helicarrier, der im Rahmen des Festes eingeweiht wurde, explodiert in einer radioaktiven Druckwelle, die Captain America in den Tod reißt. Durch die Radioaktivität werden viele Zivilisten plötzlich mit Superkräften ausgestattet, die sie nie wollten, was thematisch allerdings eher in das X-Men-Universum gepasst hatte mit dem aber, zumindest im Rahmen der Beta, noch keine Verbindung existiert.

Marvel’s Avengers

In Folge dieser Ereignisse, die als A-Day in die Geschichte (des Spiels) eingehen sollen, werden die Avengers aufgelöst und jeder Mensch mit besonderen Kräften steht von dort an unter Beobachtung von AIM, einer Gesellschaft, die die Kontrolle übernimmt. Die nächste spielbare Mission setzt 5 Jahre später ein und ist wahrscheinlich im finalen Spiel nicht direkt angeschlossen, denn der Kontext wird nur über eine Texttafel vor der Mission hergestellt. Wir befinden uns als Bruce Banner zusammen mit Kamala Kang, alias Ms Marvel, die ihre Superkräfte im Rahmen des A-Day bekommen hat und mittlerweile für Bruce Banner arbeitet, auf dem Weg durch ein Waldstück auf der Suche nach dem versteckten Archiv Olympia, wo es angeblich Hinweise auf den Aufenthaltsort von Tony Stark geben soll. Hierbei kommen anfangs starke „The Last of Us“-Vibes auf, da sich Bruce und Kamala den gesamten Weg hindurch austauschen, bis eine AIM-Patrouille die Ruhe zerbricht und wir uns durch den Rest des Levels in einer Forschungseinrichtung von AIM kämpfen, die anscheinend auf/um das Archiv gebaut wurde.

Marvel’s Avengers

Gerade diese eher restriktiven Story-Happen sind bombastisch inszeniert und warten mit einigen wirklich schicken Setpieces auf, auch wenn das natürlich mit einer Beschränkung in der Bewegungsfreiheit daher geht. Und gerade die Bossfights, wie Hulk gegen seinen Erzfeind Abomination, den man in der Beta spielen darf, sind phantastisch anzusehen. Dass es allerdings auch anders geht offenbart die nächste Mission, auf die wir innerhalb der Beta zugreifen können. Auch wenn sie auch als Story-Mission klassifiziert ist, so spielt sie sich grundlegend anders und offener. Weiter fungiert diese Mission, die uns in die Tundra Russlands in eine alte S.H.I.E.L.D.-Einrichtung führt, als auch Einführung in die Multiplayer-Komponente.

Marvel’s Avengers

So haben wir über unsere neu freigeschaltete Hub die Möglichkeit freigeschaltete Missionen in beliebiger Reihenfolge anzugehen, wovon in der Beta aber nur eine freigeschaltet ist. Danach können wir unseren Held auswählen, mit dem wir spielen wollen und können wahlweise bis zu drei weitere Helden einladen oder zufälliges Matchmaking aktivieren. Einziges Manko ist dabei, dass jeder Held nur einmal vergeben werden kann. Zum momentanen Zeitpunkt mag das noch zu vernachlässigen sein, doch wenn man nach dem Release einen Charakter hochgelevelt hat und den dann nicht nehmen kann, weil jemand anderes ihn schon benutzt ist das leider etwas suboptimal, besonders wenn man bedenkt, das ja auch neue Charaktere hinzukommen, die dann mitunter jeder spielen möchte. Wenn allerdings Solo spielen möchte, kann das selbstverständlich auch tun. Wie bei anderen Lootern lebt das Spiel davon die verfügbaren Missionen nicht nur einmal, sondern auch auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden oder mit Modifikationen zu spielen, um mehr Punkte zu verdienen und besseres Loot abzustatten.

Marvel’s Avengers

In der Mission selbst finden wir uns in einer offenen Welt mit mehreren Missionsmarkern und zufälligen Ereignissen wieder. Nur die Bestandteile der Hauptmission sind dabei verpflichtend und alle anderen rein optional, obwohl uns das Spiel immer wieder darauf hinweist, dass man diese auch angehen sollte um besondere Ressourcen, also Loot, zu bekommen. Die Missionen sind dabei Standards des Genres, in dem wir entweder Außenposten von Gegnern befreien, einen Weg eine verschlossene Tür zu öffnen finden, oder auch ein bestimmtes Areal eine gewisse Zeit verteidigen müssen. Das spielt sich zwar nicht schlecht, ist aber gerade im Vergleich zu der dichten Atmosphäre der ersten Mission schon fast beliebig und wirkt mehr als Füller. Es bleibt dabei nur zu hoffen, dass sich diese Füllermissionen mit den bombastischen Setpieces am Ende die Waage halten, wovon allerdings auszugehen ist, da das Spiel von einem guten Entwicklerstudio ist, das mich persönlich noch nie enttäuscht hat.

Marvel’s Avengers

Weiter bietet die Beta noch freie Herausforderungsräume, die in einer VR-Welt stattfinden und in der wir unterschiedliche Helden ausprobieren können. Ich hatte während meinen knapp 3 Stunden, die ich mit der Beta verbracht habe eine Menge Spaß und auch wenn dennoch auch danach noch einige Fragen offen bleiben, wie viel Single- und Multiplayer, oder Inhalt generell im fertigen Spiel steckt, so hat die Beta immerhin die Marschrichtung etwas klarer gemacht. Wer sich davon selbst überzeugen will, der hat noch ein paar Chancen dazu: Vom 14. bis 16. August findet die Closed Beta für Vorbesteller auf Xbox One und PC, sowie eine offene Beta auf der PS4 statt. Vom 21. bis 23. August findet noch eine Plattform-unabhangige offene Beta statt, bevor das finale Spiel Anfang September erscheint. Das vollumfängliche Review des finalen Spiels gibt es dann zum Release.

Entwickler: Crystal Dynamics

Publisher: Square Enix

Erhältlich auf: PC, PS4, Xbox One

NB@10.08.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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