PS4 Review: „Ravva and the Cyclops Curse“ #RavvaAndTheCyclopsCurse

Es sollte kein Geheimnis sein, dass ich ein Fan des NES bin, immerhin habe ich schon gefühlte hundert Mal erwähnt. Daher sind auch neue Veröffentlichungen, die so authentisch sind, dass sie ohne weiteres auf der 8Bit-Plattform laufen könnten, etwas nachdem ich meine Augen offen halte. Für gewöhnlich finden diese Spiele allerdings nicht ihren Weg auf moderne Konsolen, weswegen ich mich umso mehr auf „Ravva and the Cyclops Cursre“ gefreut habe, das von Eastasiasoft auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch herausgebracht wurde.

Im Zentrum der Handlung ist die titelgebende Ravva, ein Eulenmädchen, eine Zauberin, die in der Lage ist magische Kreaturen zu beschwören, eine Gäbe, die sie von ihrer Mutter vererbt bekommen hat. Die Macht möchte der böse Cyclops allerdings für sich und da Ravva’s Mutter sich weigert ihm zu helfen, verwandelt er sie in Stein und nimmt sich letztlich, was sie ihm nicht geben wollte. Doch er hat seine Rechnung ohne Ravva gemacht, die sich auf eine gefährliche Reise begibt dem Cyclops und seinem Gefolge das Handwerk zu legen und ihre Mutter wieder zu bekommen… – Nun ja, die Geschichte ist zwar nichts herausragendes, bietet aber genug Motivation und wir zusätzlich auch schön erzählt, auch wenn man zugeben muss, dass es neben Prolog und Epilog keine weiteren Berührungspunkte mit der Geschichte gibt. So was das früher eben und oft wurde die Geschichte sogar ausschließlich im Handbuch erzählt.

Das Spiel ist dabei linear angelegt und besteht aus unterschiedlichen Levels, in denen wir lediglich das Ende erreichen müssen und ein paar Bosskämpfen, die eine willkommene Abwechslung bieten. Ravva verfügt über einen eher schwachen Zauberschuss und kann vier unterschiedliche Monster beschwören, die ihr helfen. Die Monster schaltet man über die Schultertasten weiter und die Fähigkeiten unterscheiden sich dabei. Das erste feuert einen Schuss, der alles in seiner Bahn einfriert, das nächste verschießt grünen Schleim, der im Bogen fliegt, das dritte schießt Projektile nach oben und das letzte offenbart zuvor unsichtbare Geheimnisse und Plattformen. Eingebettet ist das alles in einen Plattformer mit leichten Rätsel-Elementen, die meist eine Kombination der unterschiedlichen Kräfte erfordern.

Das Plattforming ist dabei zwar eher Standardkost, unterhält aber dennoch, was auch an den Möglichkeiten liegt unsere Fähigkeiten und Energie aufzuwerten. Einziges Manko ist meiner Meinung nach, dass die Levels alle ziemlich gleich aussehen und es wenig bis keine Elemente gibt, die die Levels voneinander unterscheiden. Weiter sind die Portale, aus denen die Gegner spawnen leider mitunter sehr nervig, da sie kontinuierlich Gegner ausspucken und erst aufhören, wenn wir sie zerstört haben. Das ist zwar ein Element, auf das auch Klassiker, wie die Gauntlet gesetzt haben, doch im Direktvergleich gibt es hier keinerlei taktische Komponente.

Lebt Gauntlet davon, dass man kooperativ mit mehreren spielt und sich dadurch abstimmt die Gegner auszuschalten und die Portale zu schließen, fehlen diese Elemente in Ravva allerdings. Weiter behindert uns das Spiel durch die engen Gänge und anstatt uns um das Portal kümmern zu können schalten wir Gegner nach Gegner aus, die dann ständig respawnen, bevor wir uns nur einen Millimeter bewegen können. Und der „Nervfaktor“ wird dann noch auf die Spitze getrieben, wenn die Position mit anderen behindernden Elementen kombiniert werden, zumal wir uns auf Grund eines Zeitlimits auch nicht alle Zeit der Welt nehmen können. Hätten die Entwickler noch ein Unterwasser-Level mit Beschützer-Mission draus gemacht wäre die „Nervokalypse“ komplett…

Das mag vielleicht etwas über dramatisiert klingen und größtenteils stimmt das auch, doch es gab auch wirklich eine Handvoll Stellen an denen ich am liebsten den Controller durch das Zimmer geworfen hatte, was allerdings auch schon fast als authentisch zu bezeichnen wäre, denn auch die „echten“ NES-Games waren meist alles andere als leicht und boten oft auch unfaire und frustrierende Stellen. Ebenfalls die Optik sieht 1:1 wie ein NES-Spiel aus, was im Gegensatz zu der ersten Analogie allerdings durchweg positiv ist. Die Charaktere sind, trotz aller Limitierung, schön animiert und besonders die Cutscenes, die aus statischen Bildern bestehen machen guten Nutzen aus jedem einzelnen Pixel. Einzig ein wenig mehr Varianz in den Levels, oder insgesamt mehr Spielzeit wäre an sich schön gewesen, denn geübte Spieler können das Spiel ohne Probleme in unter einer Stunde beenden.

Ich hatte sowohl Spaß, aber auch Frustmomente mit „Ravva and the Cyclops Curse“. Das Spiel ist eine originalgetreue Hommage an die Spiele des klassischen NES, ein unterhaltsamer Plattformer, der durch kleinere Rätsel noch etwas mehr Tragweite bekommt. Allerdings gibt es einige nervige Stellen, die Areale sehen an sich alle gleich aus und mit einer recht kurzen Spielzeit bleibt ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurück. Zwar hat das Spiel viel Potential, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück und verweilt auch nach dem Ende nicht mehr lang im Gedächtnis. Eingefleischte Retro-Freunde können durchaus mal einen Blick riskieren, wenn das Spiel im Angebot ist, alle anderen machen aber besser einen Bogen herum.

Entwickler: Galope

Publisher: Eastasiasoft

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@01.10.2021

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