Switch Review: „Seven Pirates H“ #SevenPiratesH #Ecchi

In letzter Zeit haben besonders die ecchi-, oder eroge-Veröffentlichungen wieder zugenommen, doch was früher den „erwachsenen“ Plattformen vorenthalten war, findet heute immer mehr Einzug auf der Nintendo Switch, selbst dann wenn andere Plattformen eine Veröffentlichung verweigern. Das in sich ist ein überaus interessanter Umstand für sich, wenn man bedenkt, dass Nintendo sich früher kategorisch von allem distanziert hatte, was irgendwie anstößig sein könnte und man Spiele von der Konsole verbannte, oder nur in stark veränderter Form zuließ. Ein prominenter Vertreter ist diesbezüglich zweifelsfrei das erste „Mortal Kombat“, das sämtlichem Blut und Splatter beraubt war. Doch Zeiten ändern sich und so ist die Switch Heimat für allerlei Spiele für Erwachsene und aus dieser Riege habe ich mir „Seven Pirates H“ genauer angeschaut, das mir freundlicherweise vom Publisher für mein Review zur Verfügung gestellt wurde, was aber selbstverständlich keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Entwickelt in Zusammenarbeit von Idea Factory, Compile Heart und Felistella und herausgebracht von Eastasiasoft ist das Spiel ein klassisches RPG, das selbstverständlich mit einem Twist daherkommt. Denn neben dem unterhaltsamen Piraten-Setting, das mich persönlich an Risky Boots aus der Shantae-Reihe erinnert hat, wartet das Spiel auch mit jeder Menge optischer Schauwerte auf. Denn Fans ahnen es bereits, das Spiel ist ein Vertreter des ecchi-Subgenres, wofür auch das „H“ im Titel steht und ist zeitgleich eine neuer Eintrag zu einer (in Japan) langlebigen Reihe, nämlich „Genkai Tokki“, der unter anderem auch das ziemlich gelungene „Moero Chronicle“ angehört, das bis heute eine ziemliche Fangemeinde um sich geschart hat.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Jedoch ist auch „Seven Pirates H“ nicht komplett neu, denn es wurde bereits 2016 in seiner Originalversion auf Sony’s letzdem Handheld, der Vita veröffentlicht, hatte seinerzeit aber nicht den Weg in den Westen geschafft. Und die Switch, die in vielerlei Hinsicht das Erbe der Vita angetreten hat, bekommt nun eine Neuauflage des Titels spendiert. Doch bevor wir uns damit beschäftigen, ob das Spiel in dieser Version ein sinnvolles Upgrade darstellt, schauen wir mal um was es eigentlich geht und um welche Art von RPG es sich beim Spiel handelt.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Das Spiel erzählt die Abenteuer von Parute, eine Piratin im Monsupi Meer, deren Ziel Ruhm und Reichtum ist. Da diese Schätze aber stark umkämpft sind ist es an uns als Spieler Parute und ihre Crew bei den Beutezügen zu begleiten und ihr in unzähligen Dungeons bei Seite zu stehen. Auf dem Papier könnte man das Spiel daher als klassisches Action-Rollenspiel á la Zelda abtun, doch tut dem Spiel damit etwas Unrecht. Denn die fehlende Originalität macht das Spiel mit jeder Menge Charakter wieder wett. So erkunden in der Oberwelt mit unserem Schiff die Meere der Welt und man startet mit vierköpfigen Landungsteams dann in die Dungeons. Darin befinden sich sowohl Feinde, die wir in rundenbasierten Kämpfen besiegen, sondern auch Loot in Form von neuen Items, die wir wiederum danach in den Kämpfen und zur Verbesserung von Charakteren verwenden können, auch wenn das etwas merkwürdig funktioniert, je nachdem, ob man im Handheld-, oder docked-Modus spielt.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Denn das funktioniert anhand der Brust-Stats (kein Scherz!) und wir verteilen sie im. Handheld-Modus per Minispiel, das die Brüste dann in Größe und Festigkeit verändert und damit keinesfalls in einer vollen Bahn gespielt werden sollte, wenn man sich zum Gespött des ganzen Anteils werden möchte. Im docked-Modus sieht das etwas anders aus, denn hier lassen sich die Eingaben klassisch mit dem. Controller einfach vornehmen… – Andere Items sind dann entweder Waffen, oder Kleidungsstücke, die allerdings rein kosmetischer Natur sind und ohnehin nach kurzer Zeit ausschließlich aus einer beachtlichen Anzahl von Bikini-Oberteilen, knappen Tangas und ähnlichem bestehen. – Es ist zweifelhaft, ob man in diesen Outfits wirklich auf Schatzsuche gehen kann, aber Realismus sucht man ohnehin vergebens, ebenso wie moderne Technik.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Denn wie bereits erwähnt wurde das Spiel ursprünglich bereits 2016, im gleichen Jahr wie „Uncharted 4“ und „Rise of the Tomb Raider“, wenn auch auf einem schwächeren Handheld heraus und wirkte allerdings selbst für damalige Verhältnisse eher betagt und Altbacken. Die Spielwelt ist eher karg und wirkt wie mit einem Editor schnell zusammen gebastelt. Weiter erkennt man schnell gewisse Pattern bei der Anordnung von unterschiedlichen Elementen, was ebenfalls in den Dungeons auftritt, dort aber durch mehr Details und Variation insgesamt abwechslungsreicher ist. Die meiste Arbeit ist anscheinend in das Design der Damen und ihren weiblichen Attributen eingeflossen, denn hier gibt es nicht nur einiges an Variation, sondern auch fast unwirklich pubertäre Details, vornehmlich im Zusammenspiel zwischen Parute und ihrem Monsterjungen Otton, der ziemlich obszön uns stellenweise sogar pervers rüberkommt. Das alles ist allerdings keine Veränderung zur Vita, die in Sachen Inhalt und Umfang im Grunde identisch war, auch wenn damals keine englischen Untertitel zur Verfügung standen.

(c) Idea Factory, Compile Heart, Felistella / Eastasiasoft

Insgesamt handelt es sich bei „Seven Pirates H“ spielerisch, wie auch optisch um ein Relikt aus der Vergangenheit, das mit pubertären Witzen und merkwürdigen Mechanikern, wie den Brust-Stats zum Kauf zu animieren. Doch es gibt einen schmalen Grad zwischen einem leicht anzüglichen, aber gelungenen Witz, wie bei Leisure Suit Larry, oder dem, was man uns hier auftischt und womit man dann gleichermaßen Fans von klassischen RPGs, die das Spiel ebenso versucht anzusprechen, wieder vergrätzt. Und das ist überaus schade, denn in Ansätzen ist das Spiel nicht verkehrt, doch so ist das fertige Spiel eher was für Enthusiasten und man muss sich gleichermaßen wundern, ob Nintendo im eShop mittlerweile gar keine Qualitätssicherung mehr durchführt…

Entwickler: Idea Factory, Compile Heart, Felistella

Publisher: Eastasiasoft

Erhältlich auf: PC, Nintendo Switch

NB@05.07.2022

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

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