PS4 Review: „The World of Nubla / Nubla“ – Sind Spiele Kunst?

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Das Angebot in den virtuellen Markplätzen, sei es im Xbox Live, auf Steam oder auch im PSN ist reichhaltig. Es gibt neben aktuellen AAA-Titeln auch die ein oder andere Perle im Indie-Bereich, die ohne den digitalen Vertriebsweg wahrscheinlich nie einen breiten Publikum zugängig wären. Innerhalb der kleinen Indies gibt es allerdings auch wieder eine Handvoll an Spielen, deren (fast) ausschließliches Kaufargument eine einfache Trophäenliste ist. Es gibt dazu auch unzählige „Bestenlisten“ dazu im Netz. Ich habe in der Vergangenheit schon über ein paar „Perlen“ aus dieser Kategorie, wie z.B. „My Name is Mayo“ oder auch das grauenhaft-schlechte „Little Adventure on the Prairie“ berichtet. – Es gibt in dieser Kategorie leider viele schlechte Spiele…

 

In diesen Listen findet man auch das Spiel „The Word of Nubla“ oder teilweise auch nur „Nubla“. Dabei werden beiden Titel verwendet und  je nachdem in welchem Store man sich dazu umsieht, findet man es entweder und dem einen, dem anderen oder sogar beiden Titeln (d.h. zwei separate Angebote zum Spie)l, was für Trophäenjäger natürlich besonders erwähnenswert ist. Sofern man auf der PS4 spielt, denn abseits von Sony wird man das Spiel nicht finden.

 

Die Spiel an sich wurde von Gammera Nest entwickelt und von Sony Spanien herausgebracht. Allerdings muss auch gleich erwähnen, dass es sich nicht um ein reines Trophäengeklicke handelt, sondern wirklich mehr bietet, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so danach aussieht. Wir reden hier zwar immer noch nicht über einen AAA-Blockbuster mit +100 Stunden Spielzeit, aber es ist auf jeden Fall eine einzigartige Erfahrung, fernab der Masse mit einem sehr interessanten Artstyle. Regulär ist es im PSN für 14,99€ gelistet, was allerdings viel zu teuer ist. Man kann das Spiele ohne Probleme in 30 Minuten mit einer Platin-Trophäe beenden und auch wenn man sich Zeit lässt, lässt sich die Spielzeit nicht besonders in die Länge ziehen, da das Spiel an sich eine recht kurze, linear-verlaufende Erfahrung mit ein paar Sammelobjekten und Rätzeln ist. Trophäenfreunde wird freuen, dass es insgesamt 20 Trophäen (10 x Bronze, 0 x Silber, 9 x Gold, 1 x Platin) gibt, die es quasi geschenkt gibt, wenn man einen Guide für die Sammelobjekte verwendet.

 

Das Spiel besticht dabei, wie bereits kurz erwähnt, durch einen sehr interessanten und einzigartigen Artstyle, was sowohl die Grafik, aber auch die Musik betrifft, denn das Spiel wurde von den Entwicklern in Zusammenarbeit mit dem Thyssen-Museum und dem Ministerium für Bildung erarbeitet, um die Medien Kunst und Spiele mit einander zu verschmelzen zu lassen. Unsere Aufgabe im Spiel fokussiert daher auch die Kunstwerke im Museum, oder eher die Leere, die geblieben ist, denn aus unerfindlichem Grund sind alle Gemälde nur noch aus schwarzen Flächen bestehen. Unsere Aufgabe als Spieler ist es dann, nachdem wir uns einen Charakter ausgewählt haben, den wir auf der Reise steuern wollen, die Rahmen der Gemälde wieder mit Leben zu füllen. Dazu springen wir mit unserem Charakter in die Kunstwerke, wo sich uns ein neuer Bereich öffnet, in dem wir die Identität des Gemäldes durch kleine Jump n Run-Einlagen und Rätzel wieder herstellen müssen. Für die Grafik hat man daher auch eine Optik, die an Pinselstriche erinnert gewählt und untermalt das Ganze dann mit stimmungsvoller Musik. Sowohl das Spielprinzip, noch die Rätzel sind besonders anspruchsvoll, aber das ist bei diesem Spiel auch überhaupt nicht der Anspruch gewesen. Das Spiel möchte uns eine Entschleunigung bieten, ein ruhiges Spiel mit hohem künstlerischen Aspekt und die ein oder andere Interessante Erfahrungen, die teilweise auch für tiefsinnige Interpretationen herhalten können.

 

Auch wenn man das Spiel wahrscheinlich nicht öfters durchspielen wird, war es eine wirklich schöne Erfahrung, die sich von den anderen Spielen mit einer leichten Trophäenliste abhebt und etwas neues bietet.

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NB@13.07.2017

——— Hinweise & Disclaimer: ———

Wenn euch der Beitrag gefallen hat würde ich mich natürlich über eure Likes, Retweets, Abos oder auch Feedback freuen. Gleiches trifft aber auch zu, wenn ich eurer Meinung nach etwas hätte besser machen können. Konstruktive Kritik hilft bekanntlich nur, wenn man sie auch bekommt, also lasst es mich einfach wissen.

Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

3 Kommentare

  1. Können Spiele Kunst sein? Eine Frage, auf die jeder eine andere Antwort hat, da Kunst für jeden etwas anderes bedeutet. Die Aufgabe der Kunst ist es nicht einfach nur zu gefallen, sie soll Emotionen in einen hervorrufen und einem zum Nachdenken bringen.
    Meiner Meinung nach können Videospiele durchaus Kunst sein. Ori and the Blind Forest, ein Spiel, das ich erst kürzlich gespielt habe. Nicht nur hat es einen wunderschönen Grafikstil, es ist auch einfach nur schön zu spielen. Das Spiel hat die Lust zum Erkunden in mir geweckt.
    Die Animationen, die Ori während des Laufens zeigt, die kleinen Wirbel und Saltos, die man beim Springen vollführt, all dies hat in mir etwas hervorgerufen, das ich lange nicht mehr gefühlt habe. Die Lust, ein Spiel zu spielen und es zu genießen. Kein Stress, keine Sorgen, einfach nur ich und ein Videospiel.
    Also ja, Videospiele können durchaus Kunst sein, auch wenn andere sie nicht als Kunst ansehen. Kunst ist relativ und das ist auch gut so.

    Gefällt 1 Person

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