PS4 Review: „Gravity Duck“ – Ente gut alles gut?

Nicht jedes Spiel muss eine riesige offene Spielwelt mit hunderten Stunden Unterhaltung bieten, die über mehrere Jahre von einer Hundertschaft an Programmierern erschaffen wurde. Es gibt auch die kleinen Spiele, bei denen es sich meist um eine bewusste Alternative zum Mainstream handelt. Ein Anbieter dieser Spiele ist Ratalaika Games, die obendrauf noch nicht einer überaus leichten Trophäenliste und einem niedrigen Verkaufspreis auf Käuferfang gehen. Das Spiel ist dabei neben der PS4-Version, die zusammen mit der Vita-Version im Cross Buy kommt auch auf Xbox One und der Nintendo Switch erhältlich.

Generell habe ich ein relativ weiches Herz für diese Games und bin auch einem aufbessern meiner Trophäenliste nicht abgeneigt, doch leider gibt es auch Spiele, die trotz einer interessanten Idee sich zu sehr auf dieser versteifen und in Folge dessen dann vergessen, dass man vielleicht etwas mehr Spiel darum bauen sollte. Das mir vorliegende „Gravity Duck“ ist dafür ein gutes Beispiel. Dabei kann es Entwickler Woblyware eigentlich besser, wie er bereits mit „Daggerhood„, „Devious Dungeon“ und auch dessen Nachfolger gezeigt hat, die jeweils neben der Grundsmechanik des Spiels mit natürlicher Progression immer weitere Mechaniken und Herausforderungen hinzufügen, ohne sich zu lange auf etwas auszuruhen. Denn sonst wird ein Spiel langweilig. Und das ist leider der Fall bei „Gravity Duck“, denn auch wenn es im Spiel weit über 100 Levels gibt, so gibt es im Grunde keine wirkliche Progression, wenn man von 4 unterschiedlichen rein optischen Reskins, die als eigene Areale des Spiels fungieren.

Dabei hat die Spiel an sich eigentlich Potential. Wir spielen die titelgebende Ente, die aus unerklärlichem Grund nicht den Gesetzen der Schwerkraft gehorcht. Und das kommt ihr bei ihrer Aufgabe wirklich gelegen, denn sie soll für einen Monolith von der Osterinsel goldene Eier beschaffen, der sie im Gegenzug mit unerklärlichem Reichtum belohnen möchte. In jedem Level gibt es daher ein goldenes Ei, das das Ziel darstellt, was es zu finden gilt, um zum nächsten Level vor zu schreiten. Da das Ei auch mitunter Mal an der Decke sein kann, oder von Hindernissen verdeckt wird wendet die Ente ihre Kraft an: Wenn sie springt ändert sich ihre Gravitation und sie wechselt sie zur jeweils gegenüberliegenden Ebene, an der sie dann steht. Und da sich der Weg zum Ei selten nur an zwei Ebenen abspielt gibt es auch noch rotierende Richtungswechsel, die sich kontinuierlich drehen und uns, das korrekte Timing vorausgesetzt, auf andere Ebenen bringen können, um Hindernisse, Fallen und Gegner zu überwinden.

Doch das war es im Grunde auch schon. Mehr Varianz bietet das Spiel nicht. Es kommen zwar sporadisch ein paar weitere Gegner oder auch leicht abgewandelte fallen dazu, doch im Grunde ist ändert sich vom Spielprinzip im Vergleich zwischen den ersten und den letzten Levels rein gar nichts mehr. Die Folge ist, dass der Spielspaß schon nach wenigen Levels auf der Strecke bleibt und wahrscheinlich kaum jemand freiwillig bis zum Ende des Spiels spielen wird, zumal die Platin-Trophäe das auch gar nicht erfordert. Dazu reicht es bis zum 50. Level zu spielen, was man auf Grund eines generell geringen Komplexität- und Schwierigkeitsgrad in noch nicht einmal 15 Minuten erreicht sein sollte. Insgesamt gibt es im Spiel 12 Trophäen (0 x Bronze, 0 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin) im Spiel zu „verdienen“, die in Relation zur Spielzeit und Komplexität die Trophäenjäger zur einzelnen wirklichen Zielgruppe des Spiels machen, obwohl die Prämisse grundsätzlich mehr Potential hatte. Dabei gibt es auf den Sony-Plattformen, wie gewohnt von den Spielen von Ratalaika Games das Spiel im Cross Buy. Man bekommt also zu einem Preis sowohl die Version für die PS4 und PS Vita, die inhaltlich identisch sind und jeweils mit einer separaten, wenn auch identischen Trophäenliste aufwarten.

Auch wenn ich anfänglich Spaß mit dem Spiel hatte ließ dieser leider sehr schnell nach und wechselte auf dem Weg zur Platin zur Langeweile, da einfach nichts neues mehr geboten wird und als die Platin aufpoppte war das schon fast ein Befreiungsschlag, der mich auf unmittelbar dazu bewegte das Spiel zu beenden, was sonst noch nie der Fall war, was ich im Nachhinein ziemlich traurig finde. Denn technisch geht das Spiel vollkommen in Ordnung und läuft flüssig und ohne erkennbare Probleme ab. Die Grafik ist an sich auf 8Bit-Niveau und bedient sich der gleichen Engine und der gleichen Assets, wie die anderen Spiele des Studios, die an sich wirklich nett anzusehen sind, wenn nur mehr Inhalt drin wäre würde man es vielleicht auch mehr zu würdigen wissen und in besserer Erinnerung behalten…

NB@15.10.2019

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