„Devious Dungeon“ war eins von vielen Spielen von Ratalaika Games, die ich schon gespielt und über die ich auch berichtet habe, aber bisher war es noch nicht vorgekommen, dass eins dieser Spiele eine Fortsetzung spendiert bekommen hatte, doch das ist nun mit dem Release von „Devious Dungeon 2“ geschehen. Und wie es für eine Fortsetzung der Fall sein sollte hat man sich an allem, was beim Erstling gut war orientiert, negative Punkte, wenn auch nicht ganz ausgemerzt zumindest reduziert und ein wirklich solides Spiel abgeliefert. Wie bereits der erste Teil wurde der zweite Teil auch von Woblyware entwickelt und von Ratalaika Games herausgebracht.
Dieses Mal können wir aus drei unterschiedlichen Charakterklassen einen Charakter auswählen, die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen. Es gibt neben dem Barbar, den wir bereits im Erstling gespielt haben und der mehr Schaden einstecken kann, bevor er stirbt auch einen Magier, der kurzzeitig schweben kann und einen Dieb, der einen Doppelsprung mit sich bringt. Zwar bietet sich im Verlauf des Spiels die Möglichkeit den Charakter durch Upgrades und unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände massiv zu optimieren, doch die initiale Sonderfähigkeit bleibt immer der Klasse vorbehalten. Es empfiehlt sich also alle drei Klassen mal auszuprobieren, um festzustellen, welche Klassen am besten zum eigenen Spielstil passt. – Der Spiel- und Story-Verlauf ist dann allerdings für alle drei Charaktere der gleiche. Es gibt wieder ein Schloss mit sich ständig verändernden Layouts, das jede Menge böse Kreaturen, wie aber auch Reichtum-versprechende Schätze beinhaltet. Damit ist im Grunde schon ein Großteil gesagt, denn vom Ablauf her ist das Spiel sonst nahezu identisch mit dem Vorgänger: Es gibt immer eine Gruppe von Levels mit dem gleichen Thema, wie zum Beispiel Minen, Baracken, Kerker, etc. und am Ende eines jeden Abschnittes müssen wir uns einem Bosskampf stellen, um zum nächsten Bereich vorzudringen. Die jeweiligen Levels an sich unterscheiden sich dann immer, da sie zufallsgeneriert zusammengewürfelt werden, sowohl was das Layout, wie auch die Schätze und die Gegner angeht. So werden wir bei jedem Spielen auf immer neue Levels stoßen. Lediglich die Bosslevel sind nicht variabel und laufen immer gleich ab. Der Antagonist der Spiel ist dieses Mal ein Mächtiger Magier, der Summoner, der der Herrscher über das Schloss ist und dem Gegenspieler des Spiels etwas Charisma verleiht, als dem Drachen aus dem ersten Teil. Dennoch muss man sagen, dass die Story im Grunde nur Selbstzweck ist, um uns als Spieler in das Schloss zu schicken. Das Spielprinzip ist dabei im Prinzip denkbar einfach: Um ein Level zu beenden müssen wir einen Schlüssel finden und diesen zum Ausgang bringen. Optional gibt es in jedem Level noch verstecktes Loot und auch Level-übergreifende Herausforderungen, die jeweils eine ganze Menge an XP bescheren und uns dabei helfen schneller im Charakterlevel aufzusteigen.
Das mag an sich erst mal nicht besonders anders als bei Teil eins klingen und das ist es auf dem Papier auch nicht wirklich, doch die Level sind inhaltlich vielschichtiger und abwechslungsreicher, was das Layout berücksichtigt sogar unterschiedliche Routen, die wir zum Beispiel nur mit einem Charakter wahrnehmen können. Auch die Gegner wurden komplett überarbeitet und bieten viel mehr Varianz, als im Erstling. Ich habe zum Beispiel kenen Gegner aus dem ersten Teil wiedererkannt, sondern hier wurde wirklich alles neu gestaltet. Gleiches trifft auch auf die Levels an sich zu, denn wo der erste Teil im gesamten Spielverlauf dennoch sehr ähnlich war und lediglich Unterschiede durch unterschiedliche Farbschemata erzeugte, werden hier immer wieder neue Assets verwendet, um jedem Bereich eine eigene Identität zu geben. Jedes Areal ist dabei in 5 Abschnitte à jeweils 3 Levels aufgeteilt und jeder Anfang eines Abschnitts fungiert dann als Rücksetzpunkt, an dem man fortsetzen kann, wenn man stirbt. – Und das wird man zwangsläufig oft tun, denn es wurde ebenfalls massiv am Schwierigkeitsgrad geschraubt. Denn dieser ließ beim ersten Teil schnell etwas zu wünschen übrig und sich durch simples Grinden und Upgraden von Waffen und Rüstung aushebeln. Das ist hier nicht mehr so leicht möglich, da die Gegner insgesamt mehr aushalten, es innerhalb der Levels mehr Sprungpassagen und auch fallen gibt und man eine ganze Menge Grinden müsste, um das Equipment entsprechend aufzuleveln. Da ist es ehrlich gesagt einfacher am eigenen Skill zu arbeiten, um sich den Gegnern entgegenzustellen und die Levels zu meistern. Schön ist aber, dass jedes neue Outfit, wie auch jede neue Waffe das Aussehen unseres Charakters in der Darstellung verändert und auch unterschiedliche Waffen sich in unterschiedlicher Reichweite wiederspiegeln, was zwar beides im Erstling schon in Ansätzen vorhanden war, aber mit dem zweiten Teil nun perfektioniert wurde. So starten wir mit einem ziemlich schwachen Charakter, ohne großartigen Schutz oder Angriff, doch je mehr man spielt und Münzen einsammelt, die man für getötete Gegner bekommt, kann man sein Equipment, wie auch die eigenen Fähigkeiten durch Aufsteigende Charakterlevel optimieren.
Die Grafik ist, wenn man von mehr Detailgrad bei den Waffen und Outfits absieht, nahezu identisch zum Erstling, was in keiner Weise negativ zu werten sein soll. Hier wird immer noch Pixelart von seiner besten Sorte geboten und die Areale, Charaktere und Gegner sehen echt toll aus und bieten dennoch auf Grund der Pixeldarstellung einen ganz eigenen Charme. Gleiches kann man auch für die Musik und die Soundeffekte sagen, die Oldschool sind, aber wunderbar zum Spielgeschehen passen. Zwar ist dabei nichts wirklich herausragendes, was mich zum Kauf eines separaten Soundtracks, sofern es diesen gäbe, bewegen würde, aber dennoch untermalt die Soundkulisse die Action auf dem Bildschirm wirklich gut. Wirklich gut ist dabei auch die Ausbeute für Trophäenjäger, denn wie gewohnt für die Outputs von Ratalaika Games bekommt man auf den Sony-Plattformen im Cross-Buy die Version für PS4 und PS Vita, die jeweils mit ihrer eigenen, wenn auch inhaltlich identischen Trophäenliste aufwarten. Insgesamt gibt es 26 Trophäen (12 x Bronze, 5 x Silber, 8 x Gold, 1 x Platin) im Spiel zu verdienen, für die man nicht länger als 3 Stunden brauchen dürfte.
Insgesamt hatte ich auch mit dem zweiten Teil des Spiels wirklich viel Spaß und habe den Kauf nicht bereut, auch wenn der reguläre Preis von 7,99€, was allerdings identisch zum Vorgänger ist, meiner Meinung nach etwas zu hoch ist. Hier wären 4,99€, wie bei den meisten Spielen von Ratalaika Games mehr angebracht. Doch wenn man sich über eins sicher sein kann, ist dass der nächste Sale auf jeden Fall kommt und es bestimmt nicht lange dauert, bis das Spiel heruntergesetzt wird.
NB@05.07.2019
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