PS4 Review: „Toki (Juju Densetzu)“ – Remastered #Toki

Der heutige Throwback Thursday kommt mal etwas anders daher, denn das Spiel, das ich heute im Gepäck habe, sieht auf den ersten Blick so gar nicht Retro aus. Denn es handelt sich um ein modernes Remake eines meiner persönlichen Klassiker aus der Spielhalle. Die meisten werden bei Arcade-Spielen eher an die großen Helden, wie „Pac-Man“, „Street Fighter II“, oder auch „The Simpsons Arcade Game“ denken, aber die kleineren Helden, wie „Toki“, oder in Japan „Juju Densetzu“, werden dabei gerne vergessen. Ich habe in der Vergangenheit bereits über den Ableger für den Sega Mega Drive, der unter „Toki: Going Ape Spit“ erschienen ist, berichtet und habe nun intensiv der Remake des Arcade-Spiels angesehen, das obwohl ursprünglich nur auf der Nintendo Switch erschienen nun auch auf der PS4 und Xbox One erhältlich ist.

Dabei ist die Neuauflage ein Remake durch und durch, denn die Entwickler von Microids haben das Ursprungsspiel aus Grundlage genommen und auf diesem Gerüst ein komplett neues Spiel geschaffen, dass optisch auf der Höhe der Zeit ist, ohne sich dabei aber zu weit vom Original zu entfernen. Die besten Teile aus beiden Lagern könnte man schon fast sagen, denn das Spiel vom Layout und Gameplay her orientiert sich dabei 1:1 am Arcade-Vorbild und beinhaltet auch die Elemente, die der Mega Drive-Version gefehlt haben. So hat zum Beispiel der Football-Helm, der als kurzzeitiger Schutz vor Gegnertreffern fungiert, seinen Weg zurück in das Spiel gefunden und macht es so an einigen Stellen sogar etwas leichter, als die Mega Drive-Version, wo es diesen nicht gab. Grafisch ist der Pixelgrafik einem Comichaften Cellshading-Look gewichen, der das Spiel rein optisch nicht nur von dem Ursprungsspiel, sondern auch von Genre-Kollegen abhebt und mehr an moderne Jump n Runs, anstatt an Retrokost erinnert. So werden viele wahrscheinlich gar nicht merken, dass der Kern ein altes Arcade-Spiel ist. Von der Geschichte her ist allerdings alles beim alten geblieben und die ist, wie übrlich für Arcade-Spiele, gewohnt schnell erzählt: – Wir spielen den Namens-gebenden Toki, der zwar auf dem Cover und im Spiel ein Affe ist, aber vorher ein muskulöser und gut aussehender Höhlenmensch war, der lediglich verzaubert wurde. Er hatte ähnlich, wie Arthur bei „Ghosts n Goblins“ oder Master Higgins in „Adventure Island“ gerade ein nettes Date mit seiner Freundin Wanda, das von einem Bösewicht jäh unterbrochen wird, indem dieser Bösewicht, namens Stark einfach die Freundin von Toki entführt und ihn zu allem Überfluss auch noch in einen Affen verwandelt. Doch Toki denkt sich nur „da laust mich doch der Affe“ und eilt sofort hinterher, um Wanda zu retten und den Zauber umzukehren, was aber kein leichtes Unterfangen ist. Denn um an unser Ziel zu gelangen müssen wir uns durch mehrere unterschiedliche Welten kämpfen und müssen neben vielen kleinen Gegnern auch einige aufwendige Bosse aus dem Weg räumen, bis wir Stark gegenüberstehen…

Da Toki kein gewöhnlicher Affe ist, hat er eine besondere Kraft zur Verteidigung in petto: Seine Spucke. Damit verschießt er in rasender Geschwindigkeit kreisrunde Projektile, die er in bester Sidescroller Run-and-Gun-Manier auf alles loslässt, was sich ihm in den Weg stellt. Denn auch wenn das Spiel auf den ersten Blick wie ein typischer Sidescroller aussieht, ist es im Grunde ein waschechter Shooter mit Sprungpassagen. Das Geschehen scrollt (größtenteils) von links nach rechts und wir steuern unsere Spielfigur durch Dschungel- und Tempelareale mit Abgründen, unterschiedlichen Verzweigungen und einer schier endlosen Menge an Gegnern. Und wir müssen uns dabei besonders in Acht nehmen, denn in bester Arcade-Manier hält Toki, abgesehen davon, wenn er den Football-Helm auf hat, lediglich einen Treffer aus. So ist es wenig verwunderlich, dass die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade im Spiel sich auch lediglich durch die Anzahl der Leben und Continues unterscheidet und das Spiel abseits davon unberührt bleibt, egal welchen Schwierigkeitsgrad mal auswählt. Es sind also rein unsere Reflexe und die Fähigkeiten von Toki, sprich seine Spucke, die über Leben und Tod entscheiden. Dabei lässt sich die Spuck-Kraft ähnlich wie bei anderen Shoot-em-ups auch upgraden und erweitern, was das Spiel zwar stellenweise etwas leichter, aber nie wirklich leicht macht. Zwar gibt es entgegen der Mega Drive-Version lediglich 6 Levels, jedoch sind die Levels, die Levels an sich nicht weiter in unterschiedliche Stages unterteilt und teilweise ziemlich lang. Die Levels an sich sind detailreich und sehr unterschiedlich designed, überzeugen besonders durch die lebhafte Comicgrafik durch leuchtende Farben und laufen durchweg flüssig, auch wenn mal viel los auf dem Bildschirm ist. Die Musik ist gut, wenn sich die Tracks leider immer wieder wiederholen. Inhaltlich hat man zwar die Musik von Damals aufgepeppelt, doch hält an dieser von der Grundstruktur her fest.

Wer eine wirkliche Herausforderung in einem spaßigen Shooter mit abgedrehten Ideen sucht und den das Original optisch abschreckt, der sollte dem gelungenen Remake von „Toki“ durchaus mal eine Chance geben. Ich hatte auch mit dem Remake von eine Menge Spaß und obwohl ich erst vor kurzem das Original nochmal durchgespielt hatte und „nur mal kurz“ in das Remake reinschauen wollte, habe ich es dann auch nochmal durchgespielt. Insgesamt ist es im Vergleich sogar etwas leichter, weil die Hitboxen von Toki meiner Empfindung nach kleiner sind, man kann aber nicht von der Hand weisen, dass es sich immer noch um ein knackiges Spiel handelt. Und dieser Punkt ist wahrscheinlich auch der einzige Punkt, an dem man nach der schicken Frischzellenkur noch erkennt, dass es sich im Herzen um ein fast 20 Jahre altes Spiel handelt. Wer also diesem lang-vergessenen Held aus der Arcade heute nochmal huldigen möchte, dem sei das Remaster wärmstens ans Herz gelegt.

Entwickler:         Microids

Publisher:           Microids

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@13.02.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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