PS4 Review „Prehistoric Dude“ #PrehistoricDude #LeichtePlatin

Zur 8- und 16-Bit-Zeit gab es einige Vertreter der Steinzeit-Plattformer, wie „Chuck Rock“, „Joe & Mac“, oder auch „Adventure Island“ und „Toki„. Doch seitdem ist es eher ruhig um unsere hüpfenden Vorfahren geworden. Umso interessierter war ich an der aktuellen Veröffentlichung von Ratalaika Games, die mir dankenswerterweise vorab und kostenfrei zum Testen überlassen würde, was aber selbstverständlich keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.

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Das Spiel ist, wie sollte es anders sein, in der Steinzeit angesiedelt und wir wohnen im Intro dem titelgebenden Prehistoric Dude bei, wie er versucht seine Herzensdame zu bezirzen. Und da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, ist das Mittel zum Zweck ein großer, saftigen Schinken, der allerdings nicht nur die Aufmerksamkeit der Angebeteten, sondern auch eines umherstreifenden T-Rex, der den Schinken kurzerhand stiehlt und damit flieht. Da der Dude das nicht auf sich sitzen lassen möchte, immerhin handelt es sich dabei um seinen wertvollsten Besitz, jagt er dem Übeltäter nach…

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Das Spiel an sich entpuppt sich danach weniger als klassisches Jump n Run, sondern mehr als Metroidvania, das aber ausgefeiltere Plattformer-Mechaniken verwendet, als das erst kürzlich besprochene „Escape from Tethys“. So haben die Entwickler viele Mechanikern, spielerisch, wie optisch aus „Super Mario Bros. 2“ übernommen,  was dafür sorgt, dass sich Jump n Run-Freunde wahrscheinlich gleich wie zu Hause fühlen werden. Weiter gibt es noch den Metroidvania-typischen Fähigkeitenzuwachs, der uns in kürzester Zeit in die Lage versetzt höher zu springen, schwere Felsbrocken zu verschieben, unter Wasser zu atmen, oder einen Knüppel zum Kampf gegen die Feinde einzusetzen. An der Stelle bricht das Spiel aber auch dezent mit dem Genre, denn einige der Upgrades sind komplett optional und machen uns das Spiel zwar etwas leichter, werden aber nicht zwingend gebraucht, um in gewisse Bereiche der Spielwelt vorzudringen.

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Insgesamt gibt es 7 unterschiedliche Upgrades in denen drei untereinander verbundenen Arealen, samt unterschiedlicher Gegner und Bosse zu finden, die wir in nicht-linearer Weise erkunden. Entgegen der natürlichen Begrenzungen durch Charakterlevel oder Fähigkeiten verlässt man sich bei „Prehistoric Dude“ eher auf Gameplay-Standards in Form von Schalterrätseln, oder verschlossenen Türen. So ist der Weg zu den Bossen und folglich, nachdem man sie besiegt hat, zum nächsten Bereich von einer Tür versperrt und erfordert einen Schlüssel, den es zu finden gilt. Andere Türen lassen sich erst öffnen, wenn wir 100 Früchte gesammelt haben, die wir entweder unter Büchen finden, oder von besiegten Gegnern bekommen, was aber etwas nervig sein kann, da wir beim Ableben einen Teil unserer Beute verlieren und wieder neu anfangen müssen zu sammeln, was leider nichts weiter als eine Form der Spielzeitstreckung ist.

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Anscheinend hatten die Entwickler Angst, dass ihr Spiel sonst nicht genug unterhalten würde, oder der Spieler zu wenig der ohnehin überschaubaren Spielwelt erkundet, bevor er an das Ziel gelangt. Dennoch wäre es schöner gewesenen, wenn man mehr mit natürlichen Begrenzungen, anstatt verschlossenen Türen gearbeitet hätte, denn das Potenzial ist auf jeden Fall da.

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Technisch appelliert das Spiel an Retro Spieler der 8-Bit-Zeit und macht dabei eine wirklich gute Figur. Die unterschiedlichen Bereiche der Welten sind unterschiedlich und passen dennoch stimmig zusammen, die Farbpalette ist bunt und freundlich und sowohl Spielwelt, wie auch Sprites sind schön gezeichnet und animiert. Man sollte zwar keine Detailtiefe eines „Blasphemous“ erwarten, aber das Spiel kann sich wirklich sehen lassen. Gleiches gilt für den Soundtrack, der zwar simpel ist, aber durch seine verspielten Arrangements durchaus länger im Ohr bleibt.

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Man bekommt zwar im Vergleich zu anderen Metroidvanias ein komprimierteres Erlebnis, das im Grunde auch keinerlei Replay-Value bietet, da man in einem Durchgang wahrscheinlich alle Upgrades eingesammelt, alle Bosse besiegt und den geliebten Schinken zurückerobert hat und man dann lediglich noch Punkte sammeln kann, indem man die ewig respawnenden Gegner niedermetzelt, doch das ist für die meisten Spieler wahrscheinlich auch gar nicht der Anspruch, denn der Fokus liegt eher auf den Trophäen. Davon gibt es insgesamt 13 Stück (0 x Bronze, 1 x Silber, 11 x Gold, 1 x Platin), was auf der Xbox One in gewohnter Weise 1000GS entspricht und in etwa 20 bis 30 Minuten erspielt sein sollte.

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Insgesamt hat mich das Spiel durchaus unterhalten und auch wenn ich die Spielzeitstreckung, durch das (sinnlose) einsammeln von Früchten etwas nervig fand, so war dieser Eindruck keinesfalls von Dauer. Die Technik ist mehr als solide, die Mechanikern von den Genre-Größen inspiriert und das Spielerlebnis dadurch entsprechend rund.

Entwickler: lightUp

Publisher: Ratalaika Games

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@24.08.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

2 Kommentare

  1. Ich weiß nicht woher es kommt, aber Spiele dieser Art üben irgendeinen Reiz auf mich aus. Ob Bonk, Adventure Island oder sogar wie joe & mac.
    Immer so schön simpel und bunt aber vor allem auch witzig.

    Den charmantesten Vertreter m.E. Chuck Rock, kenne ich nur aus alten Reviews (ich meine damals in der Power Play, kam für den Amiga?).

    Ich werds mir mal vormerken. Bei nem guten Sale hau ich rein. Danke fürs Review!

    Gefällt 1 Person

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