PS4 Review: „Metaloid: Origin“ #MetaloidOrigin

Die Megaman-Reihe von Capcom zählt auch heute noch zu den Vorzeigespielen des anspruchsvollen Run and Gun-, sowie Plattformer-Genres, weswegen viele Entwickler sich gerne daran machen inoffizielle Neuauflagen, Fortsetzungen, oder auch Hommages zu veröffentlichen. Und der Zufall will es so, dass zur Zeit nicht ein neues Spiel dieser Gattung ist, sondern gleich zwei erschienen sind, die ich mir, als bekennender Fan der Ausgangsmaterials, ganz genau für euch angesehen habe… – Nachdem wir uns am Anfang der Woche „Mighty Aphid“ angesehen haben, das insgesamt wirklich einen guten Eindruck hinterlassen hat, schauen wir uns nun „Metaloid: Origin“ an. Das Spiel wurde von Retro Revolution entwickelt und ist ein spiritueller Nachfolger des hauseigenen „Metagal„, das mir an sich auch schon wirklich gut gefallen hat, wir können also gespannt sein!

Da viele Leser bei diesen kleinen Spielen auch an den Trophäen interessiert sind, hier gleich ein paar wichtige Informationen vorweg: Wurde der Vorgänger noch von Ratalaika Games auf diverse Konsolen portiert, übernimmt das für den Nachfolger dieses Mal Eastasiasoft, was normalerweise für die Trophäen keinen wirklichen Unterschied machen sollte. Doch gerade in Hinsicht auf die Trophäen gibt es dieses Mal keineswegs etwas geschenkt, denn nicht nur müssen wir das Spiel gleich mehrfach mit unterschiedlichen Charakteren durchspielen, sondern auch der Schwierigkeitsgrad ist echt knackig ausgefallen, wer also eine leichte Platin in unter einer Stunde sucht, sollte besser einen Bogen um das Spiel machen, auch wenn man das Spiel mit etwas Übung in 3-4 Stunden beenden kann.

Doch worum geht es eigentlich? – Die Spielwelt ist eigentlich überaus friedlich und geradezu idyllisch, wäre da nicht eine Allen Invasion im Gange. Denn ein außerirdischer namens Lucien hat begonnen die Welt mit Hilfe seiner Roboterarmee einzunehmen. Doch da hat er die Rechnung ohne die letzte Verteidigungsinstanz gemacht, den Predators. Das sind unsere drei Hauptcharaktere, Erika, Zeta und Nevada, Amazonen in Kampfanzügen, die jeweils mit unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten ausgestattet sind. Entgegen der Vorlage bekommen wir keine neuen Fähigkeiten von besiegten Bossen, sondern können jeweils für unseren Charakter spezifische Upgrades in der Spielwelt finden, oder mit gesammelten Edelsteinen kaufen, wobei die Upgrades für meinen Geschmack etwas zu teuer sind und mitunter viel Grinding erfordern, um genug zusammen zu bekommen. Weiter ist die Anlage der Spielwelt insgesamt offener und weniger linear als bei Megaman, was zum Erkunden einlädt und durch versteckte Goodies, oder Abkürzungen in den meisten Fällen auch entlohnt wird. Und gerade in Anbetracht des Schwierigkeitsgrads sollte man derartige Hilfen auf jeden Fall wahrnehmen.

Zwar verfügt das Spiel auch über unterschiedliche Levels, doch wir können sie ausschließlich in einer vorgesehenen Reihenfolge spielen, ein Punkt der in der auch schweren Vorlage etwas leichter war, da es leichtere Reihenfolge der Levels gab. Aber wenigstens gibt es unbegrenzte Leben, oder zumindest fast, denn zwar erscheint nach dem Ableben direkt ein Game Over, doch gegen Zahlung eines Betrages in Edelsteinen können wir ein neues Leben kaufen und spielen ab dem letzten Checkpoint weiter. So sind unsere Versuche zwar endlich und wir berauben uns auch mit jedem Versuch immer mehr dem potentiellen Kauf von Upgrades, aber wir müssen immerhin nicht immer wieder komplett von vorne anfangen. Schön wäre noch, wenn man beim Continue die Heldin wechseln könnte, um Alternativen auszuprobieren, denn die Fähigkeiten machen je nach Situation durchaus einen signifikanten Unterschied, doch das geht leider nicht. Ganz im Gegenteil ist die Auswahl eines Charakters fix an einen Speicherstand gekoppelt, was gerade zum Beginn die Wahl der Heldin zu einer Art Glücksspiel macht.

Insgesamt hatte ich mit „Metaloid: Origin“ wirklich Spaß, auch wenn ich den Schwierigkeitsgrad als etwas zu hoch erachte. Ich habe mir zwar in meiner Jugend bereits zu genüge die Zähne an Megaman ausgewiesen, doch gehe wirklich davon aus, dass es heutzutage potenzielle Spieler abschrecken kann, sofern es sich nicht von vorneherein um ein Spiel handelt, das explizit so angepriesen wird, um als Beispiel „Demon’s Souls“ und Konsorten anzuführen. Gerade bei den Veröffentlichungen von Eastasiasoft ist man allerdings anderes gewohnt und bekommt statt dem kurzweiligen Trophäen-Fix nun einiges zu kauen. Das soll allerdings nicht heißen, dass es sich um ein schlechtes Spiel handelt, ganz im Gegenteil, denn auch wenn die Inspiration offensichtlich ist, versucht das Spiel durch eine offenere Spielwelt, insgesamt mehr Geschwindigkeit und Bewegungsfreiheit der Charaktere und letztendlich auch das Upgrade-System, mehr Freiheit. War „Metagal“ noch ein Klon ist „Metaloid: Origin“ eher eine Interpretation mit eigenem Elementen, die zusätzliche von ansprechender Retrografik veredelt wird. Freunde anspruchsvoller Plattformer kommen dabei auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Entwickler: Retro Revolution

Publisher: Eastasiasoft

Erhältlich auf: PS4, Xbox One, Nintendo Switch

NB@04.08.2021

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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