Da ich ein Fan von Retro-Spielen und insbesondere RPGs bin, ist es wenig verwunderlich, dass ich das Angebot das Spiel zu testen, als es mir bereits als Preis für unseren letztjährigen Adventskalender zur Verfügung gestellt wurde, selbstverständlich annahm, als es mir die Entwickler hinter HitherYon Games anboten. Einen Einfluss hat dieser Umstand auf meine Bewertung allerdings nicht.

In Bezug auf klassische RPGs haben mich besonders die Legend of Zelda- und selbstverständlich die Final Fantasy-Reihe geprägt. Und dass es den Entwicklern dabei ähnlich ging ist mehr als offensichtlich, denn spielerisch, wie optisch bedient sich „Paladin Dream“ extrem der Ideen dieser Vorlagen, was allerdings auch nicht verwerflich, sondern sogar perfekt nachvollziehbar ist. Jedoch hebt man die prasentstion, trotz aller der Nostalgie, auch auf ein zeitgemäßes Niveau, indem man sämtliche Texte professionell vertont hat, anstatt den leichteren Weg des geschriebenen Worts zu gehen.

Die Geschichte von „Paladin Dream“ ist zwar nicht besonders originell, unerfüllt aber mehr als ihren Zweck und unterhält dabei mich charmanten Charakteren und gut geschriebenen Dialogen. Im Zentrum der Handlung steht Josiah, der titelgebende Paladin, der von merkwürdigen Träumen geplagt wird. In diesen Träumen, in denen er sich mit einem dunklen Ritter duelliert und diesem trotz aller Anstrengungen unterliegt. Er macht sich darauf auf die Suche nach Hinweisen, die ihm helfen die Träume zu verstehen und verstrickt sich bald in Verschwörung auf höchster Ebene, die durchaus das Schicksal der Welt beeinflussen könnte…

Spielerisch könnte das Spiel ohne weiteres ein Spiel sein, das auf dem NES erschienen ist, was nicht nur an den Spielen, die als Inspiration dienten, liegt. Denn das Spiel wurde mit dem RPG Maker, einem mächtigen „Baukasten“ zur Erstellung von Spielen, die genau in diese Schublade passen. Es gibt Stimmen, die das dem. Spiel negativ auszulegen versuchen, was meines Erachtens nach aber ziemlich unfair ist, denn es ist doch das Ergebnis das zählt und nicht das Handwerkszeug, das verwendet wurde. Denn eins muss man dem Spiel auf jeden Fall zu Gute halten und das ist die Ambition. Das zeigt sich schon bei der bereits erwähnten Synchronisation, doch auch in anderen Elementen des Spiels.

So ist zwar die Topdown-Ansicht, das allgemeine Spielprinzip mit der Erkundung von Dungeons, zufälligen Begegnungen und rundenbasierten Kämpfen eher generiesch, doch man hebt sich mit immensen Variantenreichtum und vielen liebevollen Details von der Masse ab. So konzentriert sich das Spiel stark auf die Narrative, die über unterschiedliche große und kleine Geschichten erzählt wird, die die über 100 NPCs mit sich bringen. Weiter gibt es über 50 unterschiedliche Gegnertypen und eine Vielzahl unterschiedlicher Areale, wo hingehen andere Spiele sich nahezu identische Gebiete recyceln und sich die Gegner an einer Hand abzählen lassen. In Sachen Gameplay bringt der Einsatz von bewährten Mitteln auch weitere Vorteile mit sich, denn jeder der bereits einmal ein RPG mit rundenbasierten Kämpfen gespielt hat, wird sich gleich wie zu Hause fühlen.

Insgesamt ist „Paladin Dream“ ein wirklich nettes kleines RPG, das die Essenz der klassischen RPGs des NES wirklich authentisch emuliert und sinnvoll weiterentwickelt. Dabei kann es zwar innerhalb von weniger als 3 Stunden beendet werden, doch man verpasst dabei all die kleinen Nebenhandlungen, die die NPCs und die Spielwelt an sich bereithalten. Gersde zum schmalen Preis zu dem das Spiel angeboten wird, ist das Spiel eine absolute Empfehlung für Freunde klassischer RPGs.
Entwickler: HitherYon Games
Publisher: Meridian4
Erhältlich auf: PC
NB@18.02.2022
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