Niemand hält die letzten Jahre die Fahne der FMV-Spiele, also Spiele, die anstatt herkömmlichen Animationen auf mit Schauspielern gedrehte Szenen, dermaßen hoch, wie Wales Interactive. Zwar finden sich im Repertoire des walisischen Publishers mit „Maid of Sker„, oder „Time Carnage“ auch Spiele aus anderen Genres, aber die Paradedisziplin sind eindeutig FMV-Spiele, wie „Late Shift„, „Bloodshore“, oder „The Complex„, wobei die letzten beiden ebenfalls von Good Gate Media, dem Entwickler von „Mia and the Dragon Princess“ stammen.

Spürte man bei „Ten Dates“ und besonders „Who pressed Mute on Uncle Marcus?“ noch die Nachwirkungen der Pandemie, die dafür gesorgt hatten, dass man auf aufwendige Sets und Setpieces verzichten musste, so kehrt man nun zurück zu aufwendigeren Geschichten. In „Mia and the Dragon Princess“ geht es um die gefährliche Suche nach einem Piratenschatz. Die titelgebende Mia jobbt eigentlich nur in einer heruntergekommenen Bar mit Piratenthema, als jedoch eine indonesische Prinzessin, die über Jahrhunderte eingefroren war und eine Gruppe skrupelloser Gangster die Bar stürmen, alle Gäste als Geiseln nehmen und beginnen nach Captain Kate’s Schatz zu suchen, muss Mia erkennen, dass mehr hinter der Touristenfalle steckt, in der sie arbeitet…

Dabei ist es an uns die Entscheidungen zu treffen in welche Richtung die Geschichte verläuft. Und selbst scheinbar unwichtige Entscheidungen können dabei einen Unterschied machen. – Kümmern wir uns um die verstopfte Toilette, versuchen wir zu fliehen, kooperieren wir mit den Gangstern – es gibt nur wenige Sackgassen, die im Game Over enden, alles andere mündet in unterschiedlichen Verläufen. Unsere Entscheidungen werden dabei an Knotenpunkten der Geschichte zur Auswahl gestellt. Das unterliegt dabei einem Timer, der allerdings auch ausgeschaltet werden kann, wenn man das möchte. Dadurch ergibt sich großer Wiederspielwert, auch wenn ein Durchgang gerade mal eine Stunde dauert.

Haben wir das Spiel einmal beendet lassen sich bereits absolvierte Szenen per Knopfdruck überspringen, wir schalten Audiokommentare zu einzelnen Abschnitten frei und bekommen  sogar Einblicke in die Anordnung der Szenen und der Abzweigungen, die das Spiel bietet, indem es uns Zugriff auf ein Flowchart gibt, ähnlich wie es schon „Detroit Become Human“ getan hat.

Wo das Spiel absolut überzeugt ist das Production Value, denn hier passt einfach alles. Die Schauspieler sind absolut professionell, die Sets sind detailverliebt und abwechslungsreich und auch die Effekte können sich wirklich sehen lassen. Besonders loben muss man zusätzlich die aufwendig choreografierten Kämpfe, die dem Spiel, das eindeutig Inspiration von Goonies und anderen Abenteuerfilmen zieht, noch mehr das Gefühl eines Blockbusters verleiht.

Insgesamt hatte ich eine wirklich tolle Zeit mit dem Spiel und obwohl ich zunächst „nur mal kurz reinschauen“ wollte, habe ich es dann gleich mehrfach durchgespielt und bin auch mehrfach dazu zurückgekehrt, bis ich alle Varianten gesehen hatte. Allerdings muss man zugeben, dass es doch etwas kurz geworden ist. Es wäre schön, wenn man einen Durchgang zumindest auf normale Spielfilmlänge gebracht hätte, um das Spiel auch als Film zusehen zu können, denn es unterhält mutmaßlich auch ohne die spielerische Komponente. Hoffentlich ist das die neue Messlatte der Qualität für kommende Veröffentlichungen…

Entwickler: Good Gate Media

Publisher: Wales Interactive

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

NB@09.06.2023

—Hinweise & Disclaimer—

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2 Antworten zu „PS5 Review: „Mia and the Dragon Princess“ #MiaAndTheDragonPrincess #FMV”.

  1. […] und „10 Dates“ gefeiert hat, so schätze ich besonders die Genre-Werke, wie „Mia and the Dragon Princess“ als Abenteuer mit asiatischen Einflüssen, „The Complex“ als Science Fiction, […]

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  2. […] Adventures am Leben hält und in der Vergangenheit unter anderem „Bloodshore“, „Mia and the Dragon Princess„, „Late Shift„, „The Shapeshifting Detective“ und „The […]

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