The Texas Chainsaw Massacre ist absoluter Kult. Und damit meine ich nicht nur das Original von 1974, sondern die Reihe an sich. Natürlich hatte sie über die Jahre durchaus ihre Höhen und Tiefen, aber auch die schlechteren Teile wissen immer noch Angst und Schrecken zu verbreiten. Umso merkwürdiger ist es, dass die Reihe nie ihren vollwertigen Weg in die Videospiele gefunden hat. Zwar gibt es ein frühes Atari-Spiel und auch einen Gastauftriff bei „Dead for Daylight“, aber auf ein vollwertiges Spiel mussten die Fans bisher verzichten. Doch das hat sich nun geändert, denn das neue Spiel von Sumo Digital, die bisher unter anderem „Sackboy: A big Adventure„, „Team Sonic Racing“, aber auch „Crackdown 3“ entwickelt hatten, rückt den Kettensägen-schwingenden Leatherface und seine Familie in den Mittelpunkt!

Doch unterschiedlicher könnten die Spiele fast nicht sein, handelte es sich bisher eher um massentaugliche Unterhaltung für die ganze Familie, ist Texas Chainsaw nicht nur vom Setting her, eine ganz andere Hausnummer. Doch auch abseits der Inszenierung bettitt man neues Terrain, handelte es sich bisher eher um Singleplayer-Erfahrungen mit optionaler Online-Komponente, ist der Kampf ums Überleben ein reines Onlinespiel und erfordert zwingend eine Internetverbindung, sowie je nach Plattform, eine kostenpflichtige Mitgliedschaft, sei es PlayStation Plus, oder Games with Gold.

Doch es handelt sich nicht um irgendeinen Multiplayer, sondern einen asynchronen Multiplayer, wie bei „Friday the 13th: The Game„, „Evil Dead: The Game„, „Predator: Hunting Grounds„, oder auch dem eben erwähnten „Dead by Daylight“, die sich nach wie vor einer immensen Popularität erfreuen. Entgegen der anderen Spiele des Genre, bei denen es gewöhnlich „einer gegen alle“ heißt, es bei Texas Chainsaw „vier gegen drei“, was im Umkehrschluss bedeutet, dass man sieben Spieler für eine Runde braucht. Und das stellt sich leider auch in der Zeit seit Launch immer wieder als Hürde heraus…

Das Spiel bedient auf jeden Fall eine Nische, die meisten Multiplayer-Spieler greifen heutzutage eher zu etablieren Marken. Und Texas Chainsaw bietet im Vergleich, abseits der Lizenz versteht sich, eher wenig: Es gibt genau einen Spielmodus, den eben erwähnten „vier gegen drei“-Modus, keine Kampagne, keine Solo-Missionen, kein Kampf gegen Bots und gerade mal drei recht übersichtliche Maps. Auch wenn voraussichtlich noch ein paar Maps nachgereicht werden, so haben die Entwickler Solo-Inhalten und Bots eine Absage erteilt. Und wenn es momentan schon etwas dauern kann in ein Match zu kommen, obwohl es sogar eine Cross Play Funktion gibt, also Xbox, PlayStation und PC gemeinsam spielen können, wird es mit der Zeit bestimmt nicht einfacher werden.

(c) Sumo Digital / Gun Interactive

Aber beschäftigen wir uns zunächst mal mit dem Status Quo, denn zugegebenermaßen hatte ich bisher wirklich eine Menge Spaß mit dem Spiel. Wir haben zum Beginn die Wahl, ob wir Opfer, oder Familienmitglied spielen möchte, was über Quick play, Einwahl in die Lobby, oder privates Match, wobei man im privaten Match ausschließlich mit Personen in der eigenen Freundesliste spielen kann. Auf beiden Seiten stehen uns fünf Charaktere zur Auswahl:

Opfer:

  • Connie
  • Ana
  • Julie
  • Leland
  • Sonny

Familie:

  • Leatherfacre
  • Cook
  • Hitchhiker
  • Johnny
  • Sissy

Jedes Opfer hat dabei seine eigenen Stärken und Schwächen, verfügt über drei ausgerüstete und im Spielverlauf auflevelbare und austauschbare Parks, sowie eine Spezialfähigkeit. Es empfiehlt sich vorher mal mit den einzelnen Charakteren zu beschäftigen, oder auch ein paar Alternativen auszuprobieren. Beispielsweise ist Leland besonders stark und verfügt über eine Attacke, mit der er die Verfolger kurzzeitig außer Gefecht setzen kann und Ana kann besonders viel Schaden einstecken. Die Familie auf der anderen Seite verfügt zwar nicht über Perks, aber sind nicht nur stärker, im Grunde unsterblich, sondern haben auch Unterstützung in Form des Großvaters, der auf jeder Map spawned und sporadisch die Möglichkeit bietet die Position der Opfer offenzulegen.

(c) Sumo Digital / Gun Interactive

Das Ziel der Opfer ist simpel: Überleben und Fliehen. Nur wenn wir lebendig zu einem der vier Ausgänge zu kommen, endet das Match erfolgreich. Es gibt keinen Timeout und keine Möglichkeit die Familie irgendwie dauerhaft zu überwältigen. Wir starten im Keller des Hauses und müssen zunächst einen Weg nach draußen finden. Überall gibt es verschlossene Türen, Fallen, aber auch Verstecke. Wenn wir aus dem Keller entkommen wird es aber nicht einfacher, denn auch das Haus und das angrenzende Areal ist übersät von Fallen. So sind alle Ausgänge stark gesichert und wir müssen beispielsweise erst eine Sicherung für einen Schaltkasten finden, oder einen Elektrozaun deaktivieren, bevor wir überhaupt entkommen sind.

Die Familie hingegen macht Jagd auf die Opfer und muss gleichzeitig das Areal schützen, fallen legen, die Ausgänge sichern und den Großvater mit frischem Blut füttern, um ihn stärker zu machen. Es gibt beim Großvater fünf Stufen, je höher die Stufe, desto mehr hilft er die Opfer zu finden und bei der höchsten Stufe können die Opfer sich gar nicht mehr verstecken. So entbrennt ein tödliches Katz- und Mausspiel, das auf der einen Seite simpel zu sein scheint, aber auf der anderen, vielleicht gerade deswegen, unglaublich süchtig macht.

Insgesamt hatte ich, weil ich die Vorlage wirklich mag, eine Menge Spaß mit dem Spiel, gemessen daran, was es eigentlich bietet. Denn zugegebenermaßen ist das leider in dieser Beziehung etwas dürftig. „Friday the 13th: The Game“ hat beispielsweise offline-Modi und Bots nachgeliefert konstant wurden neue Maps herausgebracht, bis es zum unrühmlichen Ende kam und ein Rechtsstreit weiteren Inhalt einen Riegel vorgeschoben hat. „Evil Dead: The Game“  hatte schon zum Release viel Inhalt und hat seitdem viele Erweiterungen bekommen und wenn „Texas Chainsaw Massacre: The Game“ in dieser Beziehung nicht kurzfristig nach legt, sehe ich leider schwarz für die Zukunft des Spiels, zumal man einschlägigen Inhalten, wie bereits erwähnt, schon eine Absage erteilt und die Spieleranzahl bereits jetzt nicht besonders groß ist. Und das zumal das Spiel gerade erst herausgekommen ist und sich sogar im GamePass auf Xbox befindet…

Entwickler: Sumo Digital

Publisher: Gun Interactive

Erhältlich auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S

NB@22.08.2023

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